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Nydri droht im Staub zu ersticken!

Von Petros Milatos

Nydri ist nur schwer zu ertragen. Jedenfalls für mich. Die Stadt erinnert mich immer an Dawson City während der Goldrauschzeit in Alaska. Nur findet man hier kein Gold sondern liefert das Seine ab - sofern man hat. Die lange Hauptstraße ist im Sommer kaum zu befahren, zu eng - zu viel Verkehr - zu viele parkenden Autos mit Warnblinker - zu viele Touristen. Die Stadt setzt jetzt auf ihr Image noch eins drauf. Um noch mehr Ähnlichkeit mit der Stadt am Yukon zu bekommen, hat man die Hauptstraße über mehr als die Hälfte der Breite aufgebuddelt und Abwasserrohre verlegt (ich war der Meinung, die lägen da schon längst drunter!). Dann hat man den Dreck wieder drauf geschüttet und ihn notdürftig befestigt. Das Problem : Das Geld ist alle und man wartet auf die nächste Zahlung aus Brüssel. Also: Erst mal kein Asphalt. Dafür umso mehr Staub ( im Sommer die Regel!) und wenn's regnet eben Schlamm ( im Yukon auch die Regel ) Man verhält sich also schön regelkonform. Und dies umso mehr, da es ja in Griechenland auch die Regel gibt, öffentliche Baumaßnahmen nie ganz zu Ende zu führen (Regel: 20% der Bausumme verschwindet in dunklen Kanälen...) Wenn die Bauherren nun glauben, in der Regel kommen wieder viele zahlungskräftige Touristen im Sommer, dann könnten sie sich da vielleicht irren - vorausgesetzt , die Touristen lesen diesen Beitrag - und es könnte hier zur Ausnahme der Regel kommen und die Touristen bleiben weg, was sie auch lieber tun sollten, bevor sie hier mit einer Staublunge aus dem Urlaub kommen. Aber es soll ja auch Touristen geben, die regelrecht auf sowas stehen. In der Regel sind dies aber nur wenige!

Langer Rede kurzer , aber wichtiger Sinn: Wer kann, der sollte Nydri in diesem Sommer meiden! Die Bauarbeiten an der Haupstraße und die damit verbundene Staubentwicklung sind eine Zumutung, nicht nur für die Touristen sondern erst recht für die Anwohner! Ich frage den Besitzer eines Supermarktes: Wann wird die Straße fertig? Antwort: Poté! (Niemals!) und dabei macht er die berühmte Handbewegung mit dem rotierenden Zeigefinger an der Schläfe.

Die Anwohner der Hauptstraße wässern JEDEN Tag MEHRERE MALE die Baustelle vor ihrer Tür mit dem Wasserschlauch. Anders lässt sich der Staub nicht bändigen. Der Wasserverbrauch ist riesig! Ohne diese Wässerung würde der Staub in jede Ritze der Gebäude dringen und das Leben dort vergleichbar mit Wüstennomaden in ihren Zelten machen. Der Ärger der Anwohner ist mehr als verständlich.

Die geplante Umgehungsstraße von Nidri ist auch erst zur Hälfte fertig gestellt und zur Hälfte als Staubstraße befahrbar. Auch von hier bietet sich keine Entlastung. Die Stadt droht im Sommer im Staub zu ersticken, sollte die Asphaltierung nicht rechtzeitig vorgenommen werden - und dafür sind im Moment keine Anzeichen zu erkennen!

Geschrieben 16.04.2009, Geändert 31.05.2009, 3799 x gelesen.

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Kommentare zu diesem Artikel

Kommentar von Petros Milatos vom 07.06.2009 16:49:14

Zur Aktualisierung dieses Artikels: Anfang Juni dieses Jahres (2009) ist die Hauptstraße neu geteert worden, ebenso die Umgehungsstraße fertig gestellt worden und die Uferstraße direkt am Meer neu asphaltiert und der Strand gesäubert worden. Nach Aussagen von Einwohnern soll durch die neue Kanalisation auch die Meerwasserqualität steigen, da die Abwässer nun eine Kläranlage durchlaufen sollen, bevor sie wieder ins Meer geleitet werden (bisher wurde dies ohne Kläranlage nachts gemacht). Das wäre eine für Nidri tolle Entwicklung zu einem sauberen Urlaubsort!