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Nissiros

Von Xristo

Nissiros

Direkter Flug Hannover-Kos, Transfer mit dem Taxi vom Flughafen in Antimacchia zum Hafen Kamari, von wo das kleine Postboot nach Nissiros abfährt. 2 Stunden Warten im von Engländern okkupierten Badeort mit Kneipen, Tavernen und Andenkenläden. Die jungen Touristen kommen gegen 12 aus ihren Löchern, die Körper gerötet vom Strandgrill, die Augen gerötet vom abendlichen Kampfsaufen. Mit der Luftmatratze unterm Arm gehts an den Strand um sich weiter zu rösten.

Endlich entkommen wir dem Getümmel, lassen die schwimmenden Gummibananen hinter uns - Ägäis! Vorbei an einer Bimsinsel, die eines Tages verschwunden sein wird nach Nissiros zum Hafen von Mandraki. Das Hotel Porphyris liegt am Ortsrand, gegenüber ein grosser Garten, in dessen Bäumen die Zikaden gegen Abend ohrenbetäubend sägen. Der Tourismus in Mandraki ist trotz des Ferienmonats Juli gemässigt. Ein Grossteil der Gäste fällt nicht weiter auf, da es sich um "Heimkehrer" handelt. Griechen aus allen Teilen der Welt, die hierher zurückkommen, ihr Haus pflegen, ihren im Ausland erworbenen Wohlstand zu zeigen. Man sagt, dass die wenigen Strassenkilometer lediglich dazu dienen, den Reicheren zum Ausführen ihrer mitgebrachten Strassenkreuzer zu bewegen. Nissiros hat den Tourismus als wirtschaftliche Kraft nicht nötig. Der Reichtum kommt aus dem Bimsabbau auf der zu Nissiros gehörenden Nachbarinsel Giali, die eines Tages völlig verschwunden sein wird.

Mandraki, der Hauptort liegt unterhalb einer alten Festung. Strand gibts hier nicht. Der Ort lebt durch kleine Tavernen und Läden in engen Gassen mit dem gemütlichen kleinen Platia, die von einer grossen Birkenfeige überwuchert wird, die Lage am Meer scheint eher nicht so bestimmend wie für Parikia auf Paros. Strand gibt es hier nicht.

Die Hitze ist jetzt im Juli fast unerträglich. Nachts liegen wir schweissfeucht auf dem Bett, selbst ein Laken ist zuviel. Der wenige flache Schlaf wird gestört durch die gute Schalleitung in diesem Sommerhotel. Dünne Wände, Türen ohne Dichtung, knallharte Flure gepaart mit der Gedankenlosigkeit der übrigen Leute.

Wanderung von Nikia zurück östlich am Kraterrand entlang durch weglose Maccia. Wir haben kein Gefühl mehr für die Wegstrecke. Der Einbruch der Dunkelheit erschwert die Orientierung. Mein Orientierungssinn hat mich zum ersten Mal verlassen. Immer wieder erweist sich ein Weg als Sackgasse. Es wird immer dunkler. Über Mauern,Terrassen und dichtes Gestrüpp folgen wir Catharinas Spührnase, die anscheinend den Geruch des Skordalia - Kartoffelbrei mit Knoblauch erschnüffelte, dieses neu entdeckte Gericht in der Ouzeri an der Hauptgasse. Diese liegt im Keller des Hauses auf der gegenüberliegenden Strasse. Von hieraus werden köstlichste Meze herübergebracht zu den Tischen unter Weinranken. Zum ersten Mal nach so vielen Griechenlandjahren bekommen wir richtige Mezé. Tellerchen mit kleinen Leckereien, Skordalia, Fawa, Oliven, Kalamarakia. Soviel, dass es als ganze Malzeit reicht.

Geschrieben 23.02.2015, Geändert 23.02.2015, 2683 x gelesen.

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Kommentare zu diesem Artikel

Kommentar von Katerina vom 23.11.2015 13:23:38

So, hier eine Foto vom Strand (Hochlaki heißt er wohl):
image.jimcdn.com/app/cms/image/transf/no ne/path/sb665e06e87b2ab60/image/i96205a5 dc2758399/version/1447362329/image.jpg


Kommentar von Katerina vom 20.10.2015 09:26:55

Upps, da fehlt ein "nicht":
...Mit 35° Wassertemperatur nicht soo erfrischend, aber dafür sehr entspannend. :-).....


Kommentar von Katerina vom 20.10.2015 09:26:02

Der Zugang zum Strand ist zwar offiziell immer noch gesperrt, man kam aber gut hin, der Weg ist fertig. Allerdings ist der Strand wirklich nicht sehr verlockend, und wir haben dort nicht gebadet.
Dafür hatten wir einen kostenlosen Thermalpool bei "Haritos". Mit 35° Wassertemperatur soo erfrischend, aber dafür sehr entspannend. :-)

Von Giali ist übrigens noch genug da, wie wir uns vor Ort überzeugen konnten. Von Mandraki sind nur 8 Arbeiter hinübergefahren.


Kommentar von Melanie79 vom 27.04.2015 12:16:34

Letztes Jahr war der Weg zum Strand hinter der Panagia Spiliani nicht zugänglich, da gab es wohl einen Felsrutsch. Aber wofür braucht man einen Strand, wenn man von den Felsen neben dem Hafen ins Wasser klettern kann ;-)? Nissyros ist bei mir auf jeden Fall auch ganz vorne bei den Favoriten dabei!


Kommentar von Meka vom 26.02.2015 14:09:50

OK - vielleicht findet sich ja doch noch jemand im Forum,
der außer mir an dem besagten Mandraki-Strand baden war :-)))


Kommentar von Xristo vom 26.02.2015 10:28:56

Ich muss mich korrigieren: die Wanderung ging westlich um die Caldera. Einen Wanderweg gab es dort nicht. Zum Strand: wir haben ihn nicht gefunden. Den Weg, der heute von einer kleinen Platia unterhalb der Panagia Spiliani um die Felsnase herumführt gab es seinerzeit noch nicht derart markant ausgebaut.
Xristo


Kommentar von Katerina vom 26.02.2015 09:32:30

Ehrlich gesagt, ich war nicht dort.... :-) Bei uns war Wasser im Pool.
Wer baden will soll auf Kos bleiben. Nisyros hat andere Vorzüge. Und das ist auch gut so :-)


Kommentar von Meka vom 26.02.2015 05:44:28

Katharina, ich denke, alle die bisher in Mandraki gewohnt haben, kennen auch diesen Strand.

Leider ist dort für mich unschönes Baden angesagt. Nicht nur, weil man ohne Surf,-oder Badeschuhe ein ziemlichen Balance-Akt starten muss, sondern fand ich es auch immer verdreckt.

Das kommt als erste Aktion des Tages für mich dann weniger in Frage - deshalb war ich beim letzten Mal auch wieder im Porfyris, allerdings hatte sie wegen der Regentage vorher, Anfang Mai noch kein Wasser im Becken.

Viele Grüße, Meka


Kommentar von Katerina vom 25.02.2015 18:31:24

Also, es gibt sehr wohl einen Strand direkt in Mandraki - der liegt nur ziemlich versteckt hinter dem Felsen der Panagia Spiliani, ist aber ganz schön groß.
Sieht man hier bei tripinview
tinyurl.com/nvfmrt3


Kommentar von Meka vom 25.02.2015 17:33:44

Danke für den schönen Bericht.

Melanie79 hat uns ja letztes Jahr bereits auf ihrer website aufgerüttelt.

2011 war ich das letzte Mal für zwei Nächte dort, um einfach mal wieder zu "schnuppern" – ich hätte mal wieder schwer Lust auf einen längeren Rhythmus der Insel.

Zumal ich mich von der Architektur nicht sonderlich umstellen muss, aber mit morgendlichen Bad muss wieder improvisiert werden, ansonsten - mit den Erinnerungen in den Top Ten (auch wenn ich es manchmal nicht wahr haben will), vG, Meka


Kommentar von kokkinos vrachos vom 24.02.2015 09:56:01

jassas, weitere Informationen über Nisyros findet ihr hier:

www.nisyros-online.de/

www.nisyros.de/

gruß, kv