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Lidoriki im August

Von Gast

Jedes Jahr im August – am ersten Wochenende nach dem 15.08. – findet in Lidoriki ein Fest mit Livemusik und Tanz statt. Auf der großen Platia werden zusätzlich Tische und Stühle aufgestellt, die fünf Tavernen und Kafenions am Hauptplatz servieren Getränke, Lamm Kleftiko oder auch Pizza.

Um genügend Gäste muss man sich keine Sorgen machen. Die meisten „Lidorikiotes“, die mittlerweile in Athen leben und arbeiten, verbringen im August ihren Urlaub im Dorf, entweder bei Eltern und anderen Verwandten oder im selbst gebauten eigenen Haus.

Im letzten Jahr hatte man die „Paparockades“ engagiert, eine Gruppe junger Mönche, die mit traditionellen und modernen griechischen Rhythmen das Publikum begeisterte.

Wer die „Paparockades“ erwartet hatte, wurde in diesem Jahr enttäuscht. Die Band bestand aus drei Musikern und einer Sängerin, spielte Tsàmiko und Kalamatianò ohne Pause und in einer ohrenbetäubenden Lautstärke. Die Einheimischen schien das nicht zu stören – Griechen lieben bekanntlich Lärm. Auf der Tanzfläche herrschte fröhliches Gedränge, besonders die Frauen tanzten ausgelassen.

Gegen halb zwei war es nicht mehr auszuhalten. In den Ohren schepperte es nur noch. Wir machten uns auf den Heimweg. Wohl unnötig zu erwähnen, dass alle Getränke bereits bezahlt waren. Vor einem Kafenion, abseits vom großen Trubel, brannte noch Licht. Die letzten Gäste winkten uns heran, rückten Stühle zusammen, und wir durften die Einladung auf einen Ouzo natürlich nicht ablehnen. So wurde es dann doch noch halb fünf (der Wirt war inzwischen schlafen gegangen), bis wir nach Hause kamen.

Die Ohren waren am nächsten Morgen nicht im allerbesten Zustand. Aber zuerst brauchten wir einen Kaffee, um die Lebensgeister zu wecken. Im Kafenion saßen bereits die ersten Männer, die Frauen kamen zurück vom Kirchgang. Als wir unseren Kaffee bezahlen wollten, mussten wir feststellen, dass die Rechnung bereits stillschweigend von einem anderen Gast beglichen worden war – unmöglich, hier etwas selbst zu bezahlen.

Seit einigen Jahren gibt es in Lidoriki übrigens eine kleine Pension mit fünf sehr sauberen, gepflegten Zimmern und einem atemberaubenden Ausblick auf die Berge und den Mornos-Stausee. Aus der Dusche sprudelt ein kräftiger Wasserstrahl, nicht immer selbstverständlich in Griechenland. Aber an Wasser mangelt es eben nicht in den Bergen von Lidoriki.

Geschrieben 13.09.2004, Geändert 13.09.2004, 1300 x gelesen.

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