Ein echt heißes Erlebnis

Die Embros Therme zu besuchen, ist ein besonderes Erlebnis. Rein äußerlich ist sie eher unscheinbar. An einem schmalen Kiesstrand im Südosten der Insel ist ein Stück Meer kreisrund mit Felsblöcken abgetrennt.

Auffällig der Andrang: in diesem kleinen, vom Meer abgetrennten Becken aalen sich die Menschen dicht an dicht, manche verharren auch unbeweglich im Wasser. Schwefelgeruch liegt in der Luft. Vom Grund des Beckens steigen Bläschen auf. Ganz Mutige zwängen sich in den schmalen Zufluss, durch den das heiße Thermalwasser in Richtung Becken fließt. Diese Menschen sind außer sich und rufen fortwährend: "It's so good", in den unterschiedlichsten Sprachen. Die Haut ist gerötet, die Schweißperlen dagegen sieht man nicht. Man spürt sie, wenn man selbst ins Wasser geht.

Dies ist schon ein merkwürdiger Ort. Merkwürdig vor allem, weil hier das Besondere so unauffällig präsentiert wird und tatsächlich nichts kostet. Die letzten paar hundert Meter legt man auf einem unbefestigten staubigen Weg zu Fuss zurück. Unten am Strand ist ein schattiger Platz eigentlich nicht zu haben. Die Leute kommen aber, so heißt es, nicht nur tagsüber, sondern auch in der Nacht hierher.

In meinem Reiseführer heißt es: "Nach einer Analyse der Technischen Universität München werden Heilungserfolge bei Hauterkrankungen, Entwicklungsstörungen im Kindesalter, Gefäß-, Augen-, Atemwegs-und Muskelerkrankungen erzielt".

Eindrucksvoll ist auch die unbezähmbare vulkanische Kraft, die hier wirkt, besonders wenn man vorher den Vulkankrater auf der in Sichtweite gelegenen Insel Nissyros besucht hat. Man befindet sich nicht sehr weit über einer großen Magmablase. Es jagt einem ein Schauder über den Rücken, wenn man daran denkt. Auch wenn zur Zeit alles ruhig ist, kann sich dies im ägäischen Vulkanbogen Methana - Santorin - Nissyros schnell ändern. Eine Ahnung davon vermitteln auch die hin und wieder auftretenden Erdstösse, zumeist glücklicherweise ohne Folgen.

Anfahrt mit dem Linienbus

Zur Therme fährt die Linie 5 der Stadtbusse, deren Zentralhaltestelle an der Hafenstrasse Akti Kountouriotou in Kos-Stadt zu finden ist. Von dort aus fahren die Linie 1 und die Linie 5 nach Agios Fokas, die Linie 5 dann noch weiter bis zur Therme. Die Strasse endet oberhalb der Therme, etwas über 10 Kilometer von Kos-Stadt entfernt.