Tagebuchauszug: Allein am Paralia Alikes

Wir fahren über VÓLOS, LÁRISSA und KATERÍNI in Richtung THESSALONÍKI bis KORINOS, wo wir den örtlichen Paralia aufsuchen.

Großer Schreck! Ein Strand, der sonst höchstens von ein paar Eingeborenen genutzt wird, dient heute Hunderten von Soldaten als Biwakplatz! Sie haben mehrere Dutzend Fahrzeuge in Stellung gebracht und gesichert. Wohl um ihre Existenzberechtigung nachzuweisen, streicht ein kleiner Trupp von maximal fünf Mann bei einer nahen Kapelle den Gartenzaun. Bis auf die paar armen Kerle, die Wache schieben müssen, vergnügt sich der Rest am und im Meer an einem wunderschönen Sandstrand. Es fällt uns auf, dass die Männer bunte Badehosen tragen, in Deutschland wären hier mit Sicherheit einige hundert nato-olive Hosen im Einsatz!

Fluchtartig verlassen wir den Platz geballter Männlichkeit und finden sechs Kilometer weiter beginnend am Paralia ALIKES eine endlose Sandstrandküste, die uns fast alleine gehört. Bevor wir den Strand erreichen, fahren wir auf Schotterpiste ca. drei Kilometer durch ein Naturschutzgebiet von Binsenbüscheln, Afodillwiesen, Ginster und Brombeerhecken, das bis dicht an den sauberen Feinsandstrand reicht. Mehrere kleine Flüsse münden hier ins Meer und wir stehen direkt an einer braunes Wasser führenden Mündung.

Im Osten sehen wir auf THESSALONÍKI und den ersten CHALKIDIKÍ-Finger, die KASSÁNDRA. Hinter uns müsste der sagenumwobene OLYMP mit seinen 2917 Metern zu sehen sein. Aber wie so häufig hüllt Göttervater Zeus sich in Wolken. Nachts erfreuen uns diverse Froschfamilien mit eigenartigsten Lauten.

Wir finden Muscheln am Strand – die ersten in Griechenland überhaupt. Am Strand überwinden wir einen halben Meter angeschwemmtes Seegras und laufen sicher hundert Meter, bis wir schwimmen können. Der OLYMP zeigt sich wieder bedeckt, ein Zeichen für gutes Wetter, wie wir vom CANIGOU in SÜDFRANKREICH wissen: "Hat der CANIGOU `nen Hut, wird das Wetter gut!"