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Insel Kastellórizo

Von Doreen

Nach KASTELLÓRIZO, erstmals.

Die Nissos Kálymnos kommt wieder so um Mittag herum in Livádia, Tilos, an. In 11 Stunden über Symi und Rhodos nach Kastellórizo. Alle Flüge von RHO aus waren tatsächlich ausgebucht.

Nach Ablegen in RHO um etwa 17 Uhr 30 wird es richtig interessant. Viele junge Griechen, bestimmt Soldaten. Ausnahmsweise nicht Rundkurs um die Nordostspitze, sondern Kurs Ost! Es bleibt so lange hell, jetzt, am 20. Mai. Richtig dunkel erst ab etwa 21:30 Uhr. Ich bewundere große anatolische Bergstöcke, Cal Dag (jeweils mit Häkchen drauf, = Tschall Daj), andere, noch viel höhere Dags bis fast 3000 m, noch vom Schiff aus zu sehen. Meine Türkeikarte hilft mir weiter. Ein weites, unbekanntes, mit Sicherheit äußerst faszinierendes Land. Schiffe im Gegenverkehr gleiten backbord (hier: nördlich) an uns vorbei. Ungetüme mit z.T. seltsamen Aufbauten, wie Hochöfen. Einen seltsam aussehenden flachen Holztransporter, der zunächst wie ein Polizeischnellboot der Türken wirkt, das auf uns wartet, überholen wir. Wir kommen dichter und dichter an die Küste. Nach gut drei Stunden Fahrt erst verschwindet das hell erleuchtete Rhodos ganz. Es tauchen steuerbord dunkle Inselrücken auf, Positionslampen, Leuchtfeuer, ein helles, weit strahlendes Licht offensichtlich auf Bergeshöhe genau vor dem Bug schließlich. Kurs darauf. Links türkische Küstensiedlungen im Nachtlicht. Wir schippern jetzt bald nur noch 1 Seemeile von der Türkei entfernt. Das große Licht vorne verschwindet wieder, also ein Berg dazwischen. Wir biegen, vorbei am letzten kleinen Leuchtfeuer, um die Ecke: links Kas (Kasch), rechts die grüne und die rote Hafeneinfahrtslampe von Megisti. Um etwa 22:45 Uhr kommen wir an. Alle warten am Kai, ein großes Ereignis.

Ich versuche in einer mir von Leslie F. auf Tilos empfohlenen Pension unterzukommen: Besetzt von Leuten, die vorreserviert haben. Dann doch weiter mit Damien, der mich zusammen mit einem deutschen Paar auch anstandslos zur Konkurrenz geführt hatte: Bravo! Seine Zimmer sind sehr groß und sehen inseltypisch aus. Ein restauriertes altes Inselhaus. Formen wie auf Symi, nur in viel kleineren Dimensionen und noch nicht so viel Ruinen wiederhergestellt wie dort. Ich krieg das Zimmer als EZ für 18 Euro. Dusche. Dann auf ins nächtliche Inselleben!

Erster Schock: Nach Ankunft des Schiffes schließen bald alle bis dahin gut gefüllten Tavernen. Ich hab Mühe, Essen zu bekommen. Der nette jüngere (= "kleine") Jorgos von der Taverne direkt hinter dem alten italienischen Fischmarkt mit den drei Bögen erbarmt sich und bittet mich gleich an seinen eigenen Tisch an einem kleinen Platz vor dem Lokal, schräg gegenüber dem Souvenirshop von Damien und Monika - ihre Pension ist weiter weg; sie ist natürlich Deutsche und sie werben im Internet für ihre Geschäfte.

Ich kriege beim Kleinen Jorgos einen groooßen Teller Mezé inklusive Keftédes zu meinem Retsina und meinem Wasser. Er lässt mich schließlich nur einen Bruchteil zahlen, symbolisch, sozusagen. Ich komme öfters wieder.

Ich wäre stets gekommen, gäbe es da nicht den "großen" Jorgos und seine Frau Margaró mit ihrer alten Taverne "Little Paris" direkt am Kai. Zweiter Schock: Eine Trompete mit Fetzen militärischer Signale ertönte bisweilen während meines mitternächtlichen Vorspeisengenusses. Zum Amüsement von Jorgos und seiner Familie. Ein kleiner Ein-Uhr-nachts-Spaziergang brachte mehr Klarheit, den Musikus betreffend. Es handelte sich um ein Mitglied einer bayerisch-österreichischen Jachtcrew, das perfekt in der Lage war zu trompeten, während die Beine, übrigens auch aller anderen bereits in Schräglage befindlichen Tischgenossen, längst nicht mehr gehfähig waren. ((Das ist etwa so wie mit dem Autofahren, wenn man betrunken ist, pardon ... - ich hab selber kein Auto!)) Ein Wald von Flaschen besten rhodischen Ilios-Weißweines bedeckte den langen Tisch. Die Jacht lag unbeeindruckt jenseits der Uferpromanade vertäut, also 15 schwierige Meter in die Hängematte oder Koje. Armes Schiff!

Ich dachte bald, o Gott, wo bin ich denn da gelandet - lauter ungeniert besoffene Deutsche ... Beim Little Paris vorbeischlendernd traf ich zudem auf ein nettes älteres deutsches Paar, das ähnlich stark dem Weine zusprach/zugesprochen hatte - sie kommen seit fast 30 Jahren nur hierher! Das rundete fürs Erste meinen Kastellorizo-Eindruck ab, und ich zog mich mit dem Gedanken ins Bett zurück, vielleicht die 9-Uhr-Propellermaschine tags darauf zurück nach RHO nehmen zu sollen. Andererseits flüsterte mir Mutter Erfahrung zu: erst mal abwarten, Gepeinigter!

Tags darauf sah die Welt schon anders aus. Großzügig hingebreitet um das große Rechteck des Hafenbeckens und sehr pittoresk anzusehen lag die Stadt im Morgenlicht. Schon in der zweiten und dritten Häuserreihe Ruinen, zerstört durch ein Bombardement der Deutschen und Italiener. Der Hafen hier war im Krieg ein britischer Stützpunkt. Gegenüber die Häuser von Kas, 4,2 Seemeilen entfernt, eine ferne Straße quer den Hang hoch, auf halber Höhe eine Moschee. Auch den Abschluss des Hafenbeckens von Megisti bildet rechterhand eine ehemalige Moschee. Auf der gegenüberliegenden Seite des Hafens die zwei Luxusunterkünfte: ganz vorne der große Flachbau dess Hotels Megisti, weiter zur Basis des Hafen-U's hin das schöne Hotel Kastellorizo, noch teurer (man sagte mir, gut 90 Euro pro Zimmer).

Mit der 9-Uhr-Dornier waren etliche griechischstämmige Australier angekommen. Vassilis, braun, schwarze Kraushaare, hochgewachsen, bebrillt, Baseballkäppi, sehr offener Mensch, streckt mir einfach so die Hand entgegen: "Hi, I'm Vassilis from Australia - what's your name?" Sie sind alle zu einer Hochzeit am folgenden Samstag gekommen, und es werden noch Zyprioten und Griechen aus Wien eintreffen. Das Brautpaar hat Kastellórizo zuvor nie gesehen, aber sie fühlen sich in der Heimat ihrer Vorfahren zu Hause.

Kreuz und quer durch die Gassen zwischen den oft verfallenen Häusern, so viele Feigenbäume und Ziersträucher überall, ein richtiges Gartenlabyrinth zwischen Häusermauern. Drei größere Kirchen. Hügelan nach Ost das alte Kastell und die Hauptkirche, dann bergab nach Mandraki, einem total verschlafenen Nebenhafen fast ohne jegliches Leben. Irgendwo ein verschlossenes Kafenio. Vorbei am Friedhof und einem desolaten Erholungsgelände für Soldaten, total verfallen, wandere ich die Teerstraße weiter. Zuvor Erlebnis eines großen türkischen steinernen Wassertanks, in den Boden versenkter Rundbau mit Kuppel und aufgesetzter Spitze neben der Straße, wirkt wie ein uraltes Kuppelgrab. Die Straße führt an halbverfallenen Gehöften vorbei, gesäumt von Kiefern. Sie endet an der DEI-Station, dem erdölbetriebenen E-Werk der Insel. Also zurück. Vor dem "Strand" von Mandraki repariert ein Mann irgendetwas an einem Rasenmähergefährt mit Anhänger - er grüßt mich, es ist der Kleine Yorgos von gestern Nacht.

Unter der Burgruine führt ein befestigter und nachts durchgehend beleuchteter Rundweg das Felskap entlang vom Haupthafen bis Mandraki. Auf etwa halbem Weg oben im Fels ein lykisches Grab mit eigenartigem Portal und rundum Nischen im Inneren. Weiter vorne, auf einer ummauerten Betonfläche vor Häusern sonnenbaden Deutsche ein paar Meter über den Wellen.

Die jähen Felsabhänge hinter Megisti hoch führt serpentinenartig ein langer, steiler Treppenweg hinauf auf eine Art welliges Hochplateau mit lauter Felsplatten, Garrigue und ein paar ummauerten verlassenen Klöstern und Gehöften.

Tief unten aus dem Hafenort nach West hin die Straße zum kleinen Flugplatz, bergan.

Frühstück vor dem schönen Zacharoplastío (Konditorei-Café) eines sehr sympathischen, erst vor 2 Jahren zugezogenen Ehepaares, direkt am Kai des Hafens. Herrliche Torten und guter Filterkaffee, nicht die übliche Nescafebrühe. Und sehr freundliche Leute. Der Papous fischt mit Garnelenschalen als breit aufs Wasser gestreutem Köder zwischen den Tischen der Gäste. Eine wahre Fischversammlung. Alle 5 Minuten hat er einen an der Schnur, unglaublich. Ein schwedisches Paar gönnt sich schon die erste Flasche Retsina, während ich meinen ersten Morgenkaffee bestelle.

Ein paar Jachten, sie laufen allmählich aus. Herrliches Mittagessen, ein Gemüseeintopf mit viel grünen Bohnen, lecker gewürzt, beim Großen Yorgos im Little Paris - der Name trügt, es handelt sich um eine echt "verhaute", absolut urige, einfache Kneipe. Fisch gibts erst abends, wenn der Grill angemacht ist. Das deutsche Paar pichelt schon wieder kräftig den köstlichen Ilios. Sind eigentlich nette Menschen, sprechen Griechisch, besonders er. Sie ein etwas verhalten lustiges Geschöpf. Ich äußere mich, dass ich wegen der vielen Säufer hier beinahe postwendend abgereist wäre. Sie fühlen sich betroffen und werden reservierter.

Einmal kommt eine Prozession am Hafenkai vorbei, mit "der Ikone", es ist Kirchweihfest oben in der Hauptkirche. Alle reagieren sehr ehrfürchtig. Sieht seltsam aus, der fromme Vorbeizug an den morgendlichen Weintrinkerpaaren.

Ich schwitze mittags einmal die Treppenstufen zur Hochebene hinauf, löse mich fast in einen Wasserfall auf. Vorbei an einer kleinen Bergkuppe zum Kloster Agios Georgios, dann nach links. Pfad verliert sich, hüpfe von Fels zu Fels. Überbleibsel alter Rundbauten, einige archaisch, wie die Karte sagt. Ich komme zu einem steil abfallenden V-Tal. Weit und breit nichts vom Flughafen zu sehen. Wo ist er denn nun?

Zurück, und beim Kloster auf eine notdürftig geschobene Erdpiste, vorbei an anderen verlassenen Gehöften. Durch ein großes Gatter. Rechterhand Rufe von Feldarbeitern und Blick auf steile Bergkuppe mit Sendeanlagen und kapellen. Kurz nach dem Gatter links eine Art Geröllhalde, Beginn eines alten Steinweges mit sorgfältig eingefasster Talseite. Bald unten in der Ferne eine kleine Bucht erkennbar. Ich biege um einen Wegknick und drehe mich nach rechts zurück. Wow! Hier plötzlich fällt das Ende der asphaltierten Flughafenpiste steil in das Tälchen ab. Eine NW-SE-Piste, an der Ostseite nur 10 m von der Bahn entfernt eine durchgehende Steilwand!!! Aus der Bergflanke gesprengte Start-und-Landebahn. Da darf es beim Landen keinen Seitenwind geben, sonst ist es aus. Der Start ist sicher weniger problematisch. Die Westseite ist frei und ungefährlich.

Abwärts zu der verlockenden Bucht auf dem alten Weg. Herrliches Wasser, ein kleiner Felsvorsprung teilt die Bucht in zwei Teile. Aus etwa 20 m Höhe blicke ich auf große, dunkle Fische, ein Steinwurf bringt sie in Bewegung. Ich steige hinunter, Fischerboot 300 m entfernt (das war der Große Yorgos mit Ausflüglern, wie ich später erkannte). Zum Baden ist mir die spitzkantige Felsszenerie alleine zu gefährlich, auch viele Seeigel. Aber eine Traumecke, und andere haben auch ein Bad gewagt, wie sie mir erzählten.

Hochschwitzen und den Nebenpfad der Neugierigen zum Flugplatz einschlagen. Er endet am Pistenende. Alles eingezäunt. Typische 800-m-Piste, wie z.B. auch auf Kassos. Westlich direkt neben der Piste ein riesiges neues Wasserreservoir, ganz offen, daneben ein zweites im Bau. Aber niemand da, trotz Wochenmitte, außer einer hübsch anzusehenden Kuhherde mit dunkel glänzendem Fell.

Umständliche Kletterei über steile Bankette und außen vorbei in weitem Bogen zu einer Teerstraße jenseits der Empfangsgebäudeseite. Die gehe ich auch bis zum Ende. Ein Tor und ein Gelände mit offenbar unterirdischen militärischen Einrichtungen. Rechts davor geht ein dürftiger Feldweg weiter, wohl bis an die Südwestspitze der Insel. Ich verzichte für diesmal, komme ja bestimmt einmal wieder, so Gott will.

Teerstraße zurück Richtung Megisti. Erst einmal ist beim Flugplatz noch eine Kletterei über eine Absperrung nötig. Ich war offensichtlich in verbotenes Gelände eingewandert. Dann vorbei an einer Müllhalde vor der Flughafenzufahrt und später an kasernenähnlichem Bau und der unermüdlich den Hauptort von oben her beschallenden Dampframme (oder Preßlufthammer?).

Eine Abzweigung, Wanderweg führt von hier zum Paleókastro mit den Kapellen hoch über dem Airport. Verzichte. War schon anderswo hoch oben.

Abends persönliches Fischfest bei Yorgos und Margaró. Großer, langer "Loútsos" mit wenig Gräten und zartem Fleisch, spricht er wie "Lutschos" aus, deshalb denke ich zunächst, der wird "Loúkios" geschrieben, mit kretischer Aussprache, aber falsch. Ein Prachtexemplar, von tüchtigen Türken an Land befördert - Yorgos holt auch Fisch aus Kas.

Er wollte erst 20 Euro für den Fisch allein, auf mein Entsetzen hin ging er auf 10 herunter - ich gab ihm 13. Auf Tilos hätte er mindestens 20 gekostet, direkt beim Fischer. Aber wenn man mit Euro in der Türkei bezahlt, kann man's schon billiger abgeben.

Die köstlichsten, süßesten Tomaten seit langem! Ich denke mit Grauen an die riesigen, unreifen kretischen Exportungetüme derselben Gattung. Türkisches Essen ist halt doch viel viel besser. Klar, Yorgos spricht auch Türkisch. Einmal frägt er mich, was die zweifache Namensnennung in einem der 20 Pässe bedeutet, die er für einen Kas-Bazar-Ausflug eingesammelt hat (ganz einfach: Mädchenname der Frau). Jeder Kaikiskipper muss am Vorabend des Ausflugs auf Listen die Daten der Pässe eintragen, die dann dem türkischen Zollbeamten übergeben werden. Man kommt hier als EU-Bürger für nur 15 Euro in die Türkei, Personalausweis genügt übrigens! US-Amerikaner müssen 45 Dollar hinblättern. Witzig: Sogar einen Duty-free Shop haben sie in Megisti, für die Touris aus der Türkei. Und es kommen auch täglich türkische Boote. Man versteht sich sehr gut untereinander.

Selten so riesige Spinnennetze gesehen wie hier. 10 bis 15 m Spannweite sind keine Seltenheit. Ich durchtrenne ständig welche, ungewollt, auf dem Wanderpfad. Immer das klebrige Zeug um den Mund, um die Arme. Man sieht, es gehen sonst kaum welche auf Wanderschaft! Und auch hier gelegentlich die großen Echsen, so 30 cm lang, mit dicken Köpfen, bevorzugt in Ruinen oder Steinmauern. Tilos lässt grüßen.

Sehr schön der Wanderpfad nach Aghios Stéfanos, wenn auch wieder schattenlos. Er beginnt vor der Post hinter dem Hotel Megisti, man steigt am besten beim Kinderspielplatz hoch. Man nähert sich hier einer türkischen Halbinsel. Eine Feriensiedlung westlich von Kas liegt nur mehr gut 1 km entfernt (einige sagen, es ist noch 1 Seemeile, andere: 750 m), die Häuser fast schon greifbar nahe, wenn man hinter der Kapelle hochsteigt. Ein uraltes Telefon in einem Nebenraum, und Pritschen. 200 m weg von der Kapelle eine wunderbare trichterförmige Bucht ohne Seeigel (!). Mein Badeplatz. Völlig allein. Nur Jachten ziehen ab und an vorbei. Das Wasser ist noch recht frisch: 18 - 19 Grad vielleicht, und das am 23. Mai. Ziegen starren auf mich herab. Eine blaue Plastikkiste treibt auf dem Wasser.

Am nächsten Abend ein noch viel längerer, fülligerer Loútsos. Bei dem lässt sich der Kopf wegen des dicken Rückgrates nicht mehr mit Messer und Gabel abtrennen.

Das deutsche Paar am Mittag schon gefährlich abgefüllt. Jeden Tag dasselbe. Die Männer nehmen's mit Humor, lassen sich dazubitten auf ein Gläschen, aber die griechischen Frauen werden fast böse, wenn sich eine Frau so betrinkt, dass sie auf dem Weg ins Hotel von einem würdevollen armen alten Griechen gestützt werden muss.

Ja, die meisten sitzen hier nur im Hafen rum, trinken, essen, gehen schlafen und machen ständig Türkeiausflüge, auch archäologische Busexkursionen ins Landesinnere - bei der Hitze sicher sehr erschöpfend. Ich empfehle dem Vater meiner Vermieterin (beide Eltern sind gerade da) , doch einmal gesondert nach Dalaman oder Antalya zu fliegen, das käme dann möglicherweise viel billiger als die Exkursionen von GR aus und das Leben in GR.

Der Souvenirladen von Damien (sprich: "Deimjänn", Australogrieche) und Monika (Deutsche). Schöne Fotokarten neben den üblichen Artikeln, viele von Leslie aus Tilos, die auch hier fotografiert. Auch ein Computer mit Internetanschluss. Offenbar wieder einmal virengeschädigt, trotz Virenschutzprogramms. Aber Damien hat es ganz gut im Griff. Nette schwedische Hilfskraft. Die Zimmer in der Pension werden übrigens von einer Finnin gesäubert, die ihre Arbeit wirklich prima macht. Täglich Handtuchwechsel usw.

Einige Häuser gehören schon Ausländern. Besonders angenehm ist Luki aus Holland, die sogar einen Abend lang spaßeshalber bei Yorgo und Margaró bedient. Alte Liebe.

Megisti ist eine Art Miniaturausgabe von Symi, weniger Häuserreihen, aber auch viel Verfall. Und es wird schon aufgekauft und renoviert. Endzustand wohl symiähnlich, aber wegen der Abseitslage bestimmt nie so überlaufen, auch keine Tagestouristen aus Rhodos.

Viel Ruhe über dem Ort.

Aber den Ruf des Hodschas aus Kas habe ich nie vernommen. Doch etwas zu weit weg.

Nachts um 23:00 Uhr zurück nach RHO auf der Nissos Kalymnos. Vielleicht 2 Std. Schlaf. Etwa 4:30 Ankunft in RHO. Viereinhalb Std. zu verbummeln, denn die Vitzentzos Kornáros von L.A.N.E. hatte bei meiner Ankunft gerade Richtung Karpathos und Kreta abgelegt, die hell erleuchtete Rückseite leuchtete mir noch entgegen. Aber ich weiß, dass es jetzt auch ein zweites Schiff gibt, samstags (und auch mittwochs) um 8:30 (kommt von Piräus über Kalymnos und Kos, deshalb wohl meist verspätet), von G&A Ferries, allerdings nur nach Pigadia (nicht nach Diafani!), wo es umkehrt. Ziemlich müde, und über 15 kg Gepäck auf dem Rücken. Ich wandere damit zum Neuen Markt. Schon um halb sechs ist Stavros, der Wirt vom "Paradosiakó Kafenío I Simi", am Werkeln. Gegen sechs nehmen die ersten Gäste Platz. Endlich ein Kaffee. Ich gehe noch ein wenig um den Markt rum, lasse das Gepäck unbeaufsichtigt auf einer Bank, es passiert gar nichts. Der arme deutsche Penner kommt und macht Morgenwäsche in der Toilette von Stavro's Kafenion. Die beiden haben ein gutes, großes Herz.

Die Marina kommt erst gegen viertel vor neun. Sie legt um etwa 9:20 Uhr ab. Ich sehe alle Symi-Schiffe auslaufen, auch die Nissos Kalymnos legt Richtung Symi, Tilos usw. ab. Um 9:30 Uhr zischt plötzlich die Sea Star (Tilos) aus dem Mandraki-Hafen heraus und überholt alle. Sie ist also endlich in Betrieb! Die Marina biegt Richtung Südwest ab, dicht an der Küste entlang.

Martin aus München, Ausschnitt eines Reiseberichts in die Dodekánissa, Mai 2002

Geschrieben 17.06.2002, Geändert 17.06.2002, 2836 x gelesen.

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