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Karpathiotische Gastfreundschaft
Von Gast
Der Hafen von Pigàdia
Von Gast
Griechenland ist bekannt für die Herzlichkeit und Gastfreundschaft seiner Bewohner. Ganz besonders trifft dies auf die Insel Karpathos zu. Obwohl ich das griechische Festland gut kenne und die meisten griechischen Inseln besucht habe, war ich von der Offenheit und Hilfsbereitschaft der Karpathioten überwältigt und begeistert von dem Spass, den wir miteinander hatten:
1. Im Dorf Olympos werden wir bereits am Ortseingang von einigen Dorfbewohnern herzlich begrüsst. Unsere Zimmerwirtin Sofia, ein kleines, schmales Persönchen, packt sich unseren Koffer auf die Schultern und trägt ihn die Treppen hoch ins oberste Stockwerk. Auf meinen Einwand "as' ti valitsa, ine varià" (lass den Koffer, er ist schwer), erwidert sie knapp "then ine varià!". Aus, Basta.Abends sitzen wir im Innenhof ihres kleinen Hauses, trinken Zipouro, naschen von ihren selbstgebackenen Keksen und plaudern über Gott und die Welt.
2. In einem Supermarkt in Pigádia kommen wir mit der Besitzerin ins Gespräch. Sie würde hauptsächlich kretische Produkte führen, denn sie käme aus KRETA, erzählt sie uns. Miltos sieht seine Chance: dann hätte sie wohl auch Raki zu verkaufen...?Selbstverständlich, wir sollten nur probieren. Dann könnten wir entscheiden, ob er uns schmeckt und wir etwas mitnehmen wollten. Es ist 11 Uhr vormittags! Auch einem anderen Kunden, ebenfalls Tourist, wird ein Gläschen Raki angeboten. Nein, nein, um diese Uhrzeit könne er keinen Schnaps trinken. Unsere resolute Kreterin: "Aber Raki ist doch MEDIZIN. Den kann man immer trinken."
3. Das im Reiseführer von Michael Müller beschriebene, von karpathiotischen Frauen geführte Museum, existiert nicht mehr. Stattdessen befindet sich dort ein verlassenes, dunkles Gewölbe. Wir wollen mehr wissen und fragen in einem Zeitungsladen in der Nähe, was mit dem Museum passiert wäre. Der Händler hat nie von einem Museum gehört. Aber sofort lässt er seinen Laden im Stich, rennt die Strasse hinab vor ein Wohnhaus und ruft eine Frau hinaus auf den Balkon. Diese erklärt uns, das Museum gäbe es schon lange nicht mehr, aber man hätte die Ausstellungsstücke in einem Raum in der Nähe aufbewahrt, sie würde sie uns gern zeigen. Sofort kommt sie hinunter, geht mit uns in ein kleines Gebäude, und wir dürfen uns alles ansehen: karpathiotische Trachten, wunderschöne Handarbeiten, wer weiss wie alt, und ein traditionelles Hochbett. Zu allem weiss die hilfsbereite Dame viel zu erzählen. Leider wird es mit der Zeit in dem kleinen fensterlosen Raum furchtbar heiss, so dass wir uns höflich und mit vielem Dank verabschieden.
4. Für einige Tage hatten wir uns einen Wagen gemietet. Bei der Autovermietung kommen wir jeden Abend auf dem Weg in den Ort vorbei, grüssen freundlich und werden wieder gegrüsst. Am Tag vor der Abreise überlegen wir, wie wir zum Flughafen kommen könnten. Mit einem Taxi vielleicht. Der Flieger nach Rhodos geht um 14 Uhr. Zum Spass fragt Miltos abends bei der Autovermietung, ob sie am nächsten Tag nicht einen Wagen für 1/2 Tag zu vermieten hätten. Wir müssten zum Flughafen. "Kommt morgen früh um 10 Uhr wieder, dann könnt ihr einen Wagen bekommen, der zum Flughafen überführt werden muss. GRATIS.
Muss man noch erwähnen, dass unsere Zimmervermieter jedes Mal, wenn sie uns sahen, fragten, ob wir mit dem Zimmer zufrieden wären (2 grosse Räume mit Dusche, Kochnische, Riesenbalkon, Reinigung jeden Tag, 2 Min. zum Strand für 20 EURO/Tag), ob wir nicht lieber ein anderes Zimmer hätten, ob es uns denn gefalle auf Karpathos usw. usw...
Muss man noch erwähnen, dass man auch auf Karpathos köstliches Essen bekommt, z.B. die typischen karpathiotischen Makarounes?
Muss man noch erwähnen, dass Karpathos eine wunderbare Insel ist?
Geschrieben 24.01.2002, Geändert 24.01.2002, 1257 x gelesen.