Hydra die persönliche Seite abgewinnen

In meinen Reisevorbereitungen erweckte die Insel Hydra ein ambivalentes Gefühl in mir. Einerseits sprach mich ihre Bedeutung in dem griechischen Befreiungskampf gegen die Türken an. Dann noch das Panorama, das ich in den Prospekten abgebildet sah. Andererseits war ein großer Touristenrummel zu erwarten, den ich in der Regel stets gerne umging. Das war beim Besuch von Hydra nun wirklich nicht möglich. Das dichte Gedränge auf der Personenfähre "Flying Dolphine" in einer halben Stunde von Ermioni kommend kündigte schon den Massentourismus an. Dieses Tragflächenboot spuckte uns dann direkt vor die Hufe der Esel, die nur darauf warteten, fußfaule Touristen auf ihren Rücken wegzutragen. Überteuerte Preise des angebotenen Silberschmucks ("Native Art") wirkten weiter abschreckend auf mich und meine Frau. Wir wichen bergauf dem Getümmel aus. Und siehe da, bereits nach wenigen Ecken erlebten wir die Stadt in ihrem ursprünglichen Leben und die Häuser nicht als Verkaufsflächen sondern als Orte, in denen gewohnt wird. Kaum ein Fremder verlor sich in den Gassen und sogar der Esel hatte seine ursprüngliche Bestimmunmg wieder erlangt, als Lasttier und Reittier seines Herrn. Als wir nach gut zwei Stunden wieder im Getümmel der Stadt ankamen, konnten wir dieses wesentlich gelassener ertragen. Und meine Frau fand sogar ein schönes und für sie preiswertes Schmuckstück.