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Chalkida (Chalkis)

Von noname

Chalkida ist die Hauptstadt von Evia oder auch Euböa, der zweitgrößten Insel Griechenlands. Die Insel Evia selbst ist 175 Kilometer lang. Chalkida liegt in unmittelbarer Nähe zum Festland (ca. 40 Meter) und war früher nur durch eine Brücke (1962 gebaut und vor ca. zwei Jahren restauriert), die man meist nachts für den Schiffsverkehr öffnet, mit dem Festland verbunden. Die architektonisch sehenswerte Brücke wird je nach Strömung geöffnet, da die Meerenge (Euripos Kanal) ein bis heute ungeklärtes Phänomen besitzt: Sie wechselt die Strömungsrichtung bis zu zwölf mal täglich!

Schon seit alten Zeiten haben viele Philosophen, Astronomen und Mathematiker versucht, das Geheimnis der merkwürdigen Gezeitenströmung zu lüften. Auch heute noch ist man bestrebt hinter das Phänomen zu kommen, so daß der Euripos Kanal schon seit alten Zeiten international bekannt ist. Unter den Wissenschaftlern befanden sich unter vielen anderen Aristoteles und Senecca. Wissenschaftler haben zwei Kategorien von Strömung bestimmt, die im Euripos beobachtet werden können. Die eine ist eine normale Strömung, welche ihre Richtung regelmäßig viermal innerhalb von 24 Stunden ändert. Dieses geschieht an 22 oder 23 Tagen im Monat bei abnehmenden Mond, und ihre Geschwindigkeit beträgt zwischen 5 1/2 und 8 1/2 Meilen pro Stunde.

Die irreguläre Strömung wechselt ihre Richtung zwischen 5 und 12 mal - manchmal sogar öfter - während einer Periode von 24 Stunden. Dies geschieht bei zunehmenden Mond, und dauert etwa 2 bis 3 Tage. Ihre Geschwindigkeit variiert zwischen einer und zwei Meilen pro Stunde. Es ist auch beobachtet worden, dass die irreguläre Strömung für Perioden von einer halben bis vollen Stunde stationär verblieb, während in anderen Fällen bis zu zwölf Stunden in gleicher Richtung verlief. Die irreguläre Strömung wird auch "das irre Wasser" (?) genannt.

Aristoteles soll sich hier ca. 322 v. Chr. in Chalkis ertränkt haben, weil er nicht hinter das Geheimnis der Strömung kam. Auch heute ist das Rätsel noch nicht ganz gelöst. Als Erklärung für dieses Wunder wird hauptsächlich die Theorie von Aristoteles akzeptiert, nämlich die Schwankungen des Wassers im Meerwasserkanal.

Heute ist die Insel durch eine zweite, feste Brücke mit dem Festland verbunden.

Chalkis bietet viele Sehenswürdigkeiten. So sind noch heute alte Bauten aus früheren Besatzungszeiten erhalten, wie zum Beispiel ein Aquaduct, dass früher Wasser nach Chalkis führte, das rote Haus (siehe Foto), die Burg von Karababa bei Chalkis (vom Sultan Kara Baba erbaut)...

Wenn man schon mal in Chalkis ist, sollte man sich natürlich auch das schöne Dorf Steni anschauen.

Das Nachtleben in Chalkis ist rege, Jung und Alt tummeln sich an der Paralia (Strandpromenade), wobei hier für jeden etwas dabei ist: Bars, Cafes, Eisdielen, Psarotavernes, Barakia zum "sehen-und-gesehen-werden"...

Geheimtipps werde ich natürlich nicht zum Besten geben, da sie ja Geheimtipps bleiben sollen und von jetzt an keine Invasion an Touristen ausbrechen soll. Trotzdem ist es relativ leicht hinter diese zu kommen oder seine eigenen Geheimtipps an Bars herauszufinden, da wirklich für jeden was dabei ist: Es gibt sogar abends für kleine Kinder an der Kirche Agios Nikolaos (an der Paralia) einen Luna Park in Kleinversion (mit Hüpfburg u.ä.)!

Die jüdische Gemeinde in Chalkis ist die älteste in Europa, und ihre Geschichte geht über zweitausend Jahre zurück. So gibt es Quellen, die Informationen über die ersten jüdischen Siedler in Chalkis im ersten Jahrhundert vor Christus aufzeigen.

In der Altstadt durften in der türkischen Besatzungszeit nur Türken und Juden wohnen, die Griechen wohnten in der Vorstadt. So gibt es noch aus der damaligen Zeit einige erhaltene Minarehs. Nach dem zweiten Weltkrieg wurden prachtvolle römische Mosaiken eines Palastes und ein Herrschaftshaus aus der Römerzeit gefunden.

Geschrieben 29.04.2001, Geändert 29.04.2001, 3589 x gelesen.

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