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Die Schlangen der Gottesmutter

Von jerasimos

Die Kirche der Panajia von Langouvardas brannte 1945 bei einer Feuersbrunst ab und stürzte bei dem Erdbeben von 1953 ein. Die neu errichtete Kirche weist bei ihrem Kirchweihfest am 15. August ein einzigartiges religiöses Phänomen auf.

Ihre geschätzten Gäste, ungefährliche kleine Schlangen mit einem kreuzförmigen, schwarzen Mal auf dem Kopf und auf der Zunge füllen in der Nacht vom 6. August die Hofmauer, den Glockenturm der Kirche und die silberne Ikone der Panajia.

Die Gäste werden mit den Pilgern fotografiert, die dieses üblicherweise erschreckende Tier nicht nur nicht fürchten, sondern es auch als heilig ansehen. Nach der Kirchweihe ziehen sich diese Gäste diskret zurück und kommen im nächsten Jahr zur gleichen Zeit wieder.

Die alte Kirche stand an anderer Stelle und gehörte zu einem Kloster. Bei einem Überfall durch Piraten beteten die Mönche, die von den gewöhnlich durch die Seeräuber begangenen Untaten in Angst und Panik geraten waren, die Panajia, sie in Schlangen zu verwandeln. Als die Piraten das Kloster betraten, fanden sie der Überlieferung nach nur Schlangen vor.

Die Einheimischen halten ihr Erscheinen für ein Glück bringendes Vorzeichen. Dies ist nicht verwunderlich, wenn man weiß, daß die heiligen Schlangen in der Zeit der deutschen Besatzung, sowie auch in der Zeit der großen Erdbeben auf der Insel, dem Dorf nicht ihre gewöhnlichen Besuche abstatteten.

Geschrieben 12.02.2004, Geändert 12.02.2004, 2896 x gelesen.

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