Mein Freund George 2

Nun, denn! Fahren wir fort mit der "unendlichen" Geschichte über eine Freundschaft, die noch heute bestand hat.

Im August 2000 "leider" Zuhause angekommen, dachten wir etwas länger nicht an Ihn, so in etwa 2 Tage lang. Dann waren allerdings auch bereits die Fotos entwickelt und ich dachte noch an ein Versprechen, das ich ihm gegeben hatte. Also die Musik CD's besorgt, in ein Paket und ab die Post, natürlich mit Brief und Fotos. Dann hörten wir längere Zeit nichts von ihm. Also "aus den Augen, aus dem Sinn", aber falsch gedacht!

Kurz vor Weihnachten lag auf einmal eine Postkarte aus Kos im Briefkasten mit kurzem Kommentar in Englisch (stutz, staun und wundern). Ah, ja. Von George und seiner Freundin. Zufälle gibt es, die glaubt kein Mensch. Wir selber hatten am Tag, bevor die Karte ankam, unseren Urlaub auf Kos gebucht. Also die Karte gelesen und fix eine angegebene E-Mail Adresse angeschrieben.

Es folgte dem ein längerer E-Mail Wechsel und der Urlaub rückte immer näher. Dann endlich war es wieder soweit. Zum Flughafen, einchecken und ab geht es. Auf Kos angekommen, folgte das übliche, also Koffer auspacken, Klamotten an und an das Meer (ich verliere mich schon wieder in Urlaubsfreuden, also zweiter Versuch).

Urlaub hin oder her, wir nahmen Kontakt mit George auf und auch die Kinder freuten sich schon auf Ihn. Meine Frau und ich sowieso. Rein in den Bus und ab gehts nach Kos-Stadt zum Hafen. Dort haben wir dann verschiede Fährbüros aufgesucht mit dem Ergebnis, dass wir immer noch nichts wussten. Letzter Versuch in einer kleinen Wechselstube mit Fährbüro und BINGO. Wieder zum Telefon, George angewählt und ihm den Ankunftstag und Uhrzeit mitgeteilt und am darauf folgenden Wochenende auf die Fähre nach Samos gestiegen.

Auch wer sonst keine Bekannten oder Freunde auf Samos haben sollte, nur alleine die Fahrt von Kos nach Samos ist schon erste Sahne. In Samos-Stadt angekommen, haben wir uns ein Taxi angehalten und ab ging es nach Karlovassi. Ca. eine halbe Stunde später kamen wir in Karlovassi an und gingen schnurstracks in seine Kneipe. Grosse Überraschung. Sowohl für ihn wie auch für uns. Dieser "verrückte" Kerl sagte uns nämlich, dass wir dort nicht schlafen könnten. Weil er sich natürlich so sehr freute uns wiederzusehen, habe er sich die Freiheit genommen, uns eine kleine Überaschung zu kredenzen. Wir möchten ihm einmal kurz folgen und das Gepäck auch mitnehmen. Wir erhielten das Pensionszimmer vom letzten Jahr und um die Bezahlung bräuchten wir uns auch nicht zu kümmern.

Am späteren Abend schappte seine Freundin sich meine Frau und die Kinder und sie gingen einfach weg. Ich hätte dafür keine Zeit, wurde mir mit einem Grinsen im Gesicht gesagt. Ich "müsse" ihm in der Kneipe helfen. Von wegen helfen, "setz Dich und schau Dir das einmal an" wurde mir gesagt. Also gesetzt und angesehen. Eine 1,5 Literflasche einer farblosen Flüssigkeit schaute mich mit einem merkwürdigem Ausdruck an. "Das hat mein Vater für uns selber gebrannt" wurde ich schliesslich aufgeklärt. Oh, Hilfe bitte, bitte nicht, aber es half nichts.

Als die Frauen mit den Kindern vom Essen wiederkamen , hatten auch wir zwei nicht mehr den grössten Appetit, aber der Flasche war auch schon etwas Inhalt genommen. Und je später der Abend, usw. usf. Irgendwann später (oder früher, je nach Zeitgefühl) wurde es dann auch für uns alle Zeit, sich noch etwas schlafenzulegen. Nach einem sehr gefühlsbetontem Abschied hatten meine Frau und Ich noch etwa 1 Stunde Zeit zu schlafen. Dem Gefühl nach hatte ich mich gerade hingelegt als auch bereits der Wecker rief.

Schon wieder vorbei, der super Abend in Karlovassi, aber es half nichts, rein ins Taxi und zurück nach Samos-Stadt. Und von dort dann wieder zurück nach Kos. Allerdings im Flying Dolphin, auch nicht die schlechteste Erfahrung. Trotzdem war es ein unvergessliches Wochenende mit einem Freund und seiner Familie auf Samos, meiner Trauminsel. Wir werden uns wiedersehen, denn "aus den Augen ist nicht aus dem Sinn".