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Von Githion nach Athen

Von alexos

Von Kreta (Abfahrt von Kastelli jeden Donnerstag) mit der Fähre in 8 Stunden Überfahrt nach Gihtion. Die Küste von Khitira ist schon sehr beeindruckend, wenn man sie mit dem Fähre westlich umfährt.

Nun aber gehts los.

In Githion angekommen hat man das selbe wie in Heraklion - niemand bietet Zimmer oder Camping am Hafen an. Naja, es war ja noch Zeit für Quatiersuche, darum machten wir es uns erstmal in der Nähe der Bushaltestellen in einem Kafenion gemütlich. Bisschen Tavli spielen, Frappee trinken und Touris beobachten. Gemächlich machte ich mich dann daran, Tickets für einen Bus zu besorgen und fand auch dann prompt einen Bus der an diesem Tag noch bis Aeropoli fuhr.

Bis zur Abfahrt waren es noch rund 2 Stunden. Also spazierten wir ein wenig durch die Gassen, liessen in einem Schnelllabor noch Fotos von Kreta entwickeln und tranken den sehr guten und schon zur Neige gehenden, selbstgemachten Retsina unseres Vermieters aus Kastelli und aßen Karpusi dazu (wollte ursprünglich 2 Liter davon kaufen, was nicht möglich war, da er verneinte und am Tag unserer Abfahrt schenkte er mir eine Flasche).

Die Flasche leer, Wassermelone auch weg und der Bus war startklar. Durch die Berge führte die schmale Strasse stetig bergauf durch Wälder und Plantagen immer weiter ins Landesinnere bis wir Areopoli erreichten.

Areopoli war damals noch eine Mischung aus alt und neu. Kleine Tavernen mischten sich mit grossen Restaurants und alte Häuser mit Neubauten. In einer kleinen Souvlakibar abseits der Hauptstrasse (hier wurden noch die Schafe auf der Strasse getrieben) versuchten wir nach unseren Abendessen Kontakt zu den Einheimischen zu bekommen. Anfangs war´s schwer, die Leute verschlossen. Doch mit der Zeit löste sich doch die Zunge der Gäste und wir kamen mit einigen ins Gespräch.

Es war wohl schon gegen Mitternacht als wir das uns angebotene Zimmer bezogen. Die Reisepässe mussten wir abgeben, aber nicht ohne dem Vermieter verständlich zu machen, das wir in der Früh den Bus nach Kalamata erreichen wollten. Er meinte, er weckt uns zeitgerecht. Mit dem Gefühl, alles für den nächsten Tag getan zu haben, schlummerten wir in unserem kleinen Zimmer mit Warm- und Kaltwasser sowie eigener Toilette in der Nähe des Dorfplatzes ein.

Der Hahn des Nachbarn weckte mich um 5 Uhr früh. Gottseidank, denn unser Vermieter pennte seelenruhig und der Bus sollte in einer halben Stunde abfahren. Mit lautem Klopfen schafften es 4 Fäuste , ihn aus seinem Bett zu bekommen. Schnell Reisepässe her, zahlen und ab zum Bus.

Jetzt ging der Stress erst richtig los. 5.30 Uhr - kein Bus. Auf unsere Frage in einem bereits geöffnetem Kafenion, wann der Bus kommt, war erstmal grosses Raten angesagt. Dann kam die Antwort: "um 6.00 Uhr". Also hatten wir noch Zeit, um ausgiebigst zu frühstücken. Es wird 6.00. Kein Bus. Wir wieder fragend, wo der Bus denn sei. Antwort: "6.30". Also noch Kaffee - griechischen versteht sich - und warten. Es wird 6.30. Wieder kein Bus. Dann die Erlösung - nein, kein Bus. Wir mussten mit einem Taxi weiter nach Neo-Otilio (hoffentlich richtig geschrieben). Dort hatten wir dann unseren Bus. Halt griechisch dachten wir und nahmen das auf die leichte Schulter. Wir sind also rein in den Bus und auf der anderen Seite des Gebirges durch die Dörfer Richtung Kalamata gefahren. Ich kann nicht beschreiben, wie schön die Landschaft war. Das muss man gesehen haben. Rechts von uns die Berge des Taigetos und links unten das Meer Mesiniakos Kolpos. Die Bilder habe ich heute noch in meinem Kopf. Kalamata kommt näher und unsere 2te Etappe geht zu Ende.

Kalamata oder besser das, was wir gesehen haben, entsprach nicht dem, was wir gewohnt waren. Die Stadt war heiss und der Asphalt glühte. Am Busbahnhof dann langes Warten auf den Anschluss Richtung Patras. 2 Stunden sengende Hitze und kein Schatten. Ein Neuseeländer auf Weltreise mit Zelt und Rucksack leistete uns Gesellschaft. Endlich der Bus!!

Übervoll.

Der Fahrer oder sein Begleiter wies uns Sitzplätze mittels Platzkarten zu. Nicht das ihr jetzt glaubt das funktioniert wie in Deutschland oder Österreich und die Nummer ist gleich der Sitzplatz. Nein, hier gings reihenversetzt zu. Lautstarke Diskussionen waren mit uns Unwissenden die Folge (wir verstanden kein Wort). Unser Ziel war nicht oder noch nicht Patras sondern der Campingplatz Apollo in Giannisahoro.

Giannisahoro ist ein Strassendorf (vielleicht gewesen). Zum Campingplatz war ein Fussmarsch von rund 15 Minuten angesagt. Vorbei an Giannis "White Villa" (Taverne) und dann nach rechts nochmal rund 500 Meter.

Geschafft.

Der Campingplatz ist meiner Meinung nach einer der Besten. Alles da. Schatten, saubere Toiletten und Waschräume, kleiner aber sortierter Minimarkt, Restaurant, für Kids ein Spielplatz und vieles mehr. Zum Meer gehts durch die Dünen in 2 Minuten.

Abseits von diesem Platz gibt´s dann noch einen weiteren (bei Gianni gerade aus weiter) Campingplatz. Er ist nicht organisiert, liegt mitten in den Dünen mit einer anderen Taverne und viele Griechen campen hier. Abends konnte man Bouzuki und Gitarrenmusik gemischt mit lautem Gesang hören. Keine Frage wo wir uns aufhielten, oder? Ich lernte Sirtaki und Nuvri kennen. Nuvris Sohn hat in Frankfurt ein Restaurant und wir konnten uns gottseidank auf deutsch unterhalten. Es war ein Genuss mitten unter Griechen zu sein und mit ihnen die Lebensfreude zu teilen.

Bei Gianni lernte ich Tavli bis zum Erbrechen und ein Fest jagte das andere. Mal ein Geburtstag, mal einfach so, weil Freunde aus Wien kamen usw.

10 Tage auf einem Fleck ist für mich wie Gefängnis und bevor mich der Lagerkoller packt, packte ich mich und einen Freund und auf gings zur Landerkundung. Über staubige Feldwege, durch Olivenhaine und Zitrusplantagen (wir fanden auch eine eiskalte Süsswasserquelle, einfach - traumhaft), vorbei an einsamen Gehöften, wo Kinder spielten und uns die Besitzer freundlich zuwinkten.

Pure Gastfreundschaft schlug uns entgegen. Einladungen zum Essen und Übernachtungen waren an der Tagesordnung. Essen nahmen wir gerne an: Spagetti, woanders gabs Obst in rauhen Mengen.

Am Ende unseres Weges kamen wir nach Lepreo. Man erzählte uns, das man in diesen Ort früher die Leprakranken geschickt hatte. In einem kleinem Geschäft labten wir uns bei Feta, Brot und Wasser. Die Besitzer schenkten uns noch frische Feigen, welche wir dankend annahmen. Die Kirche in diesem Ort steht auf einer Quelle, die unterhalb zusammengefasst wurde und von den Einheimischen als Wasserspender genutzt wird. Per Autostop gings zurück. Fazit des Tages: Hundemüde, viel gesehen und überglücklich.

Ein paar Tage später besichtigten wir noch Olympia (mit hunderten Touris) und dann gings weiter in einer Micra Mouse zu Viert mit Gepäck und einem Hund. Eng aber billig ;-).

In Patras verabschiedeten wir unsere Freunde aus Wien und bezogen ein Zimmer nahe am Hafen. Reinfall! Das Zimmer verdreckt, indisches Klo und Bad (über den Gang(es)). Zum Klo gehen am besten mit Gummistiefel, denn es standen sicher 5 cm Wasser am Boden vom Duschen des Vorgängers. Der einzige Lichtblick war der Ausblick vom Dachrestaurant auf den Hafen.

Am nächsten Tag ging es per Bahn weiter nach Korinth. Direkt an der Strasse gibts einen sehr schönen Campingplatz. Einfach nur schlafen und die Erinnerung von dem Hotel in Patras schnell von der Festplatte löschen. Am nächsten Tag stand die Besichtigung der Ausgrabungen an.

Fotografieren verboten!

Irgendwie schafften wir es aber trotzdem , Fotos zu machen. Dann ging es weiter über den Kanal mit dem Bus nach Athen. Dort angekommen stand noch ein Besuch der Plaka und der Akropolis auf dem Programm. Die Plaka war nicht das, was ich mir vorstellte. Vielleicht war es noch zu früh. Einige Geschäfte waren noch geschlossen usw. Zu Fuss erklommen wir die Akropolis und besichtigten auch das Theater darunter.Smog lag über der Stadt. Leider, denn die Aussicht wäre sicher genial gewesen. Die Zeit drängte, denn der Abflug stand an.

Noch schnell ins Taxi und nach Piräus zum Markt. Der Geruch von Fischen vermischte sich mit dem Duft von Gewürzen und Kräutern zu einem eigenartigen nicht definierbaren Duft.

Viele werden mich jetzt für einen Spinner halten, doch ich machte es. 3 Stunden vor Abflug, die Zeit wird knapper, leichte Nervosität machte sich bei meiner Begleiterin bemerkbar, doch ich musste noch zu einem Tischler.

Was ich dort tat? Ich kaufte mir 2 Stück Tavernenstühle und nahm sie mit.

Im Taxi mit 2 Stühlen und 2 Rucksäcken ab zum Aerodromo Olympic. Einchecken ohne Probleme und ab nach Wien (schnief).

Die Stühle habe ich heute noch und so eine ähnliche Tour werde ich heuer mit Freundin und Sohnemann (12) mit dem Auto machen. Ihr werdet darüber lesen.

Link

http://www.gekotravel.at

Geschrieben 17.06.2002, Geändert 17.06.2002, 981 x gelesen.

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