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Klo und so
Von Pontiki
Inspiriert vom weiter unten stehenden Artikel zum Thema "Badezimmer" (dem ich in allen Punkten zustimmen kann!) möchte ich hier meinen Senf zum Thema Toiletten abgeben.
Fast schon wehmütig stellte ich im Jahr 2004 nach etwa 10jähriger Griechenlandpause fest, dass ein ganz wesentlicher Bestandteil des Griechenlandurlaubs - zumindest am Festland - anscheinend im Aussterben begriffen ist: die Toilette Typ "Loch im Boden". Waren das noch schöne Zeiten! Jetzt glauben die Griechen, unbedingt die sog. "englischen" Toiletten installieren zu müssen. Leider scheinen sie mit deren Reinigung noch weniger vertraut zu sein, als mit der der oben genannten Variante. Klobrillen lehnen meist lässig feixend an der Rückwand der Kabine, Bürsten sind Mangelware. Aber dennoch - das Rundherum hat sich trotz dieser Modernisierungsmaßnahme (EU-Geld für Toiletteneinbau???) Zeus sei es gedankt - noch nicht verändert!
1. Zusperren: Angeblich sieht das auf Herrentoiletten anders aus, aber meine Erfahrung ist: versuch' es gar nicht erst! Die Toilettenschlößer, die man als Mitteleuropäer gewöhnt ist, sind praktisch inexistent. Die Schuber der griechischen Eigenbau-Riegel sind mit Sicherheit zu kurz, verbogen oder schlichtweg gar nicht vorhanden. Schlößer vermissen den wesentlichen Bestandteil namens Schlüssel (sind aber netterweise oft mit Toilettenpapier verstopft, um unerwünschte Einblicke zu verhindern). Achja, und wenn die Tür überhaupt schließt und nicht völlig über- oder unterdimensioniert im Rahmen baumelt dann hast du schon Riesenglück gehabt! Die meisten Griechenlandurlauberinnen beherrschen wohl schon nach wenigen Tagen die Übung: versuche zu pinkeln während du einen Fuss gegen die Tür stemmst und nicht mit der Kloschüssel in Berührung kommst. Wenn dann auch noch irgendwelche Urlauberinnen es einfach nicht akzeptieren können, dass die Tür "verschlossen" ist, und mit aller Gewalt dagegen drücken, obwohl du drinnen aus Leibeskräften "occupied!!!" brüllst... naja. Vielerorts wird übrigens auch nicht nach Geschlechtern getrennt, auch wenn zwei oder mehr Kabäuschen vorhanden sind. Nur keine Scheu! (Faustregel: nimm das weniger dreckige).
2. Die Sache mit dem Kübel. "Please don't throw papers in the toilet". Sagt eigentlich schon alles. Die bereit gestellten Kübel lassen sich in zwei Kategorien einteilen. Die mit und die ohne Deckel. Ich bin selbst noch nicht ganz schlüssig, welcher der Vorzug zu geben ist. Die ohne Deckel stellen natürlich ein erhebliches Geruchsrisiko dar. Andererseits kann man die oben genannte Übung bei dieser Variante um elegante Korbwürfe erweitern. Denn die Deckel der zweiten Variante sind oft gar nicht so leicht abzubekommen oder man will sie schlicht und einfach gar nicht wirklich berühren...Und bei der Häufigkeit der Entlehrung habe ich bisher auch nur zwei Varianten von Zimmervermietern kennengelernt: Entlehrung täglich (Pauschalhotel B-Kategorie), Entlehrung bei Abreise (überall sonst).
3. Und zum Schluss: das Papier. Auch hier war ich einigermaßen überrascht: gibt's EU-Geld für öffentlich eingesetztes Toilettenpapier?! Aus alter Gewohnheit hatte ich stets mein eigenes in ausreichender Menge in der Hosentasche, aber ich hab's kaum gebraucht (außer in den ultramodernen Sanitäranlagen im Olympiapark - übrigens nachweislich nagelneu und doch ohne funktionierende Verriegelung, ist also kein Problem des Alters). Aber wie gesagt, diese Erfahrung bezieht sich nur aufs Festland...
4. Waschbecken. Dazu und zum Thema Warmwasser usw. ist eigentlich bei dem Badezimmerartikel schon alles gesagt worden ;-)
Wenn das jetzt irgendwie abschreckend klingen sollte, so ist es nicht gemeint. Es soll einfach ein Tatsachenbericht sein. Und wenn man dann an der ersten österreichischen Autobahnstation nach Triest diese übersauberen, kalten, unpersönlichen Toiletten mit dem penetranten Pfirsichduft benutzt, vermisst man das griechische Flair plötzlich ganz ungemein! Allerdings, bei aller Sentimentalität bin ich schon immer wieder ganz froh, das benutzte Klopapier nie wieder sehen zu müssen...
Geschrieben 30.08.2005, Geändert 30.08.2005, 6637 x gelesen.