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Re: Kreta Anfang Nov.

Geschrieben am 02.10.2003 23:07:50

Von
Symi
Symi

532 x gelesen
1 Antworten

Hallo Petra
Ich kann zwar nicht die Situation in Kreta beurteilen, war aber schon mehrmals sehr spät (November, Dezember) auf Rhodos, einer Insel die touristisch zumindest mit dem Norden von Kreta gewisse Ähnlichkeiten hat (hier denke ich in erster Linie an die Gebiete um Faliraki herum und die Westseite zwischen Flughafen und Rhodos Stadt. Tatsache ist, dass die reinen Touristendörfer praktisch ausgestorben sind, aber selbst in Faliraki gibt es Tavernen die den Winter über offen haben, die sind eben fast ausschließlich von Griechen besucht. Auffällig dabei ist, dass solche Tavernen zwar mitten unter allem anderen sind aber nahezu nicht zu erkennen sind, weil die typisch auf Touristen abzielende Aufmache praktisch fehlt. Wenn alles vollgerammelt ist (im Hochbetrieb) läuft man natürlich leicht an solchen Lokalen vorbei. Seit Jahren gehe ich prinzipiell in keine Lokale die mit Schlepperdiensten vor der Tür verdeutlichen dass man ausschließlich auf „Touris“ aus ist – außer der Saison sind die natürlich alle zu. Lokale die nur aus einem Garten einer Küche und einem WC bestehen können zwangsläufig auch keinem Winterbetrieb gerecht werden. Typisch für den Ganzjahrebetrieb sind eher Lokale die im Innenraum einen Platz für wenigstens 5 bis 10 Tische (oder auch mehr) bieten. Möglicherweise steht im Sommer auch noch der Wirt vor dem Lokal und macht eher einen ausladenden wie einladenden Eindruck den Touristen gegenüber (wie es einem zum Beispiel bei Alexis in der Sokratesstrasse in Rhodos gehen kann, wenn Kostas vor der Tür steht).
Lässt man sich aber davon nicht sonderlich beeindrucken und kommt man einigermaßen zivilisiert daher ist man trotzdem gerne gesehen und man kann weitgehend sicher sein dass man vom üblichen Touristenfraß verschont bleibt. Tavernen die im Winter offen haben, müssen natürlich auch im Sommer auf ihre Klientel die ihnen den Winter über das Auskommen sichert schauen. Dass heißt man ist bestrebt den „typischen Touri“ eher fernzuhalten. Tritt man allerdings einigermaßen normal auf, ist man in solchen Lokalen nicht der Tisch Nr. 137 sonder auch gleich aufgenommen und einbezogen.
D.h. Augen offen halten, nicht nach riesigen Schildern Ausschau halten, ein winziges Schild, das man im Sommer 100 mal übersehen haben könnte zeigt vielleicht den Weg zu einer der besten Tavernen.
Noch etwas; wenn nur mehr wenige Gäste da sind, sind die Griechen auch viel zugänglicher wie in der Hauptsaison, wo eine gewisse Oberflächlichkeit und Distanz den Gästen gegenüber schon zum Selbstschutz erforderlich sind.
Was die Geschäfte betrifft ist natürlich auch alles geschlossen, was ausschließlich von den Touristen lebt. Aber selbst in der Altstadt in Rhodos gibt es einige Geschäfte die auch sporadisch im tiefen Winter offen haben. Wer Thanasis Ikonomidis (der Deckerlverkäufer in der Altstadt von Rhodos) kennt, kann gut damit rechnen dass er ihn an einigen Tagen im Geschäft antrifft. Dann wird eben nicht ums Geschäft gefeilscht, sondern Ouzo oder Tsipouro gebechert.
Je weiter man außerhalb der typischen Saison nach Griechenland kommt, um so mehr sollte man sich vom Massentouri abheben, dann gibt es mehr als genug Anknüpfungspunkte und das, was in der Hochsaison nahezu ausgeschlossen ist, nämlich dass man ohne geschäftlichen Hintergrund schon mal spontan eingeladen wird, kann durchaus vorkommen – eine Ehre, die man entsprechend würdigen sollte indem man die Einladung annimmt, auch wenn die Unterhaltung die Mithilfe von Händen und Füßen erfordert.
Noch ein Hinweis, der Grieche kennt den Begriff „Parea“ (zu übersetzen mit Gesellschaft, Gruppe, unzertrennliche Freundschaft ...). Wird man von einem Griechen zum Essen eingeladen, dann geht es vorwiegend um „Parea“ das eigentliche Essen ist dabei sehr oft nebensächlich und der Grieche bedankt sich auch für die nette Gesellschaft.
Nun, genug gelabert, bei uns geht es in zwei Tagen ab nach Kreta und Agia Galini (zwar nur eine Woche aber besser wie nichts)
Nochmals gutes Gelingen viele Freunde und schöne Erinnerungen und vor allem Geia mas,
Hans

P.S. Zur Einstimmung speziell für den Kretaurlaub kann ich das zwar nicht ganz billige aber umso wertvollere Buch von Elena Galini "Die drei Jahreszeiten" empfehlen (siehe Link weiter unten)

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Thema Autor Datum
Kreta Anfang Nov. Petra.N. 02.10.2003 11:20
Re: Kreta Anfang Nov. bine2 02.10.2003 13:10
Re: Kreta Anfang Nov. Petra.N. 02.10.2003 17:59
Re: Kreta Anfang Nov. Symi 02.10.2003 23:07
Re: Kreta Anfang Nov. Petra.N. 02.10.2003 23:29

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