Charm von Sougia

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Limnos85
Beiträge: 56
Registriert: 6. November 2023, 09:07

Charm von Sougia

Beitrag von Limnos85 »

Nun beginnt sie die Zeit: Wo soll man "nochmal" hin bevor man vielleicht die Löffel abgibt ;-)

Ich möchte im April/Anfang Mai Südwest-Kreta einbeziehen.
Chora Sfakion für zwei Tage ist fest, weil ich die Wanderung Aradena/Loutro wiederholen möchte.
Paleochora fand ich im März 2018 gefühlt explodiert und möchte ich auch nicht trotz geringer Besucherzahlen in der o.a. Reisezeit besuchen.
Oder ist das gegenüber dem Ort unfair?

Sougia kenne ich nur von einem Kurztrip und habe es wirklich nett in Erinnerung. Allerdings ist das jetzt über 30 Jahre her.

Kann jemand aus den letzten Jahren berichten, wie der kleine Ort sich jetzt entwickelt hat bzw. anfühlt, gerade in der Nebensaison?

Anfang Mai herrscht immer angenehme Aufbruchstimmung auf die Saison.

Danke für jede Antwort....
martinpuc
Beiträge: 1077
Registriert: 20. März 2007, 22:57

Re: Charme von Sougia

Beitrag von martinpuc »

Hallo Limnos,

falls Du, wie ich annehme, per Mietwagen unterwegs bist, würde ich Dir eine Rundfahrt quer durch den SW der Insel empfehlen. Etwa von Vrísses aus am Nordabhang der Weißen Berge entlang auf kleinen, kurvigen Sträßchen: Tzitzifés, Melidóni, Kámbi, Plativóla, Drakóna, Thériso, Zoúrva, Mesklá.
Dann vielleicht ein Besuch der Klöster Agía Triada und, noch schöner, Moní Gouvernétou auf der Akrotíri-Halbinsel mit irren Rückblicken auf die Weißen Berge.
Oder von Kastélli Kissámou (= Kíssamos = Kastélli) aus Richtung Chrissoskalítissa und Elafoníssi. Oder auf derselben Route ca. 4,5 km vor Élos Richtung Strovlés abbiegen und Dich auf irgendeinem Sträßchen Richtung Südküste durcharbeiten. Oder kurz vor Paleóchora nach Azogirés abbiegen, weiter über Stráti und Teménia nach Rodováni und von dort auf die Straße nach Soúgia. Vor Soúgia vielleicht einen Abstecher hoch nach Koustogérako machen.
Unbedingt auch nach Anópoli (hoch über Chóra Sfakíon) und vielleicht im westl. gelegenen Ágios Ioánnis übernachten? Etwas mehr los wäre natürlich direkt in Anópoli, dort leckeres Essen, herrlicher Käse, auch gute Ü-Möglichkeiten.
Eine schöne Strecke wäre zudem ein Abstecher zwischen Askífou und Ch. Sfakíon ostwärts rauf nach Ásfendos und Kallikrátis, dann runter nach Frangokástello. Von dort evtl. weiter ins lebhafte Plakiás, vorher noch runter zum Rodákino-Strand.

Kreta ist groß, und es gäbe noch so vieles zu sehen. Aber solche gemächlichen Touren wären doch was, oder? Alles kann man sowieso nicht sehen.
Und das Busnetz ist auch nicht so schlecht, falls Du ohne Auto auskommen möchtest. Dann sind halt viele Touren und zahlreiche kleine Stopps nicht möglich. Ich hab mich in jüngeren Jahren per pedes oder per rausgestrecktem Daumen ein wenig durch die Insel durchgearbeitet, das ist natürlich nicht für jeden was, und irgendwann möchte man zumindest einen festen Ausgangspunkt, um ohne großes Gepäck auf Tagestouren unterwegs zu sein.

Schau halt mal in "Soúdscha" vorbei, musst ja nicht bleiben.

Viel Vorfreude wünscht Dir
der Martin
Limnos85
Beiträge: 56
Registriert: 6. November 2023, 09:07

Re: Charm von Sougia

Beitrag von Limnos85 »

Hallo Martin,

danke für die vielen Anregungen.

Das Thema Mietwagen ist noch nicht endgültig geklärt.
Ich wollte eigentlich zurück zu den Wurzeln und mit Bus und den Sfakia-Fähren unterwegs sein.
Es wird auch nur eine Woche, deshalb die beiden Standorte und Rückfahrt Chania => Piräus.
Ich hoffe, es klappt dann doch mit Amorgos und Tinos, mit stop-over Naxos und einem Treffen, da ich letztzes Jahr einiges ausgelassen habe.
Falls ich gezwungen bin Ziele zu streichen bzw. auf den Herbst zu verschieben, bleibe ich sicher ein paar Tage länger oder werde sogar über Kissamos Gythio einplanen.

Viele Grüße
kokkinosvrachos
Beiträge: 6
Registriert: 1. März 2025, 15:57

Re: Charm von Sougia

Beitrag von kokkinosvrachos »

Moin Limnos85, der Küstenort Paleochóra ist ideal für einen Aufenthalt im April/Mai.

Paleochóra bietet sich als Basis für einige schöne Ziele in der Umgebung an. Der schöne Küstenort Soúgia, Lissós Tal (Antikes Lissós), die schönen Dörfer Anidri und Azogirés (Wasserfälle, die Höhle der 99 heiligen Väter, Spaniakos Koules/Osmanische Festung, das Kloster Ekklisia Agii Pateres), das Kastaniendorf Élos, der bekannte Strand Elafonisi, die antike Stadt Yrtakina...

Paleochóra und Umgebung mit seiner wunderschönen Natur und Landschaft ist auch ideal für Wanderungen. Der Europäische Fernwanderweg E4 geht durch Paleochóra.
Hier gibt es über 100 Vorschläge für Wanderungen in Paleochóra und Umgebung: https://thepaleochorasite.com/bobsblog/

Hier am "gefühlten Ende der Welt", im äußersten Südwesten, ist der Anblick des Krokodils (Krokodeilos/Kap Flomos) wie immer ein vertrauter und angenehmer Anblick. Der tägliche und beruhigende Anblick des Krokodils ist ein Grund, warum Paleochóra einer meiner Lieblingsorte ist. Paleochóra hat einen ganz besonderen Charme und eine besondere Atmosphäre und viele langjährige Stammgäste. Paleochóra ist mir im Laufe der Jahre richtig ans Herz gewachsen.

Soúgia hat sich kaum verändert, da es sich ja nicht weiter ausdehnen kann. Am Ortseingang sind ein paar neue Unterkünfte entstanden. Nach Soúgia kommen überwiegend langjährige Stammgäste. Soúgia hat eine ganz bestimmte mega entspannte Atmosphäre.

Soúgia ist einer meiner Lieblingsorte auf Kreta und liegt im Südwesten der Insel. Im Südwesten geht es noch ruhiger zu. Kleine gemütliche Küstenorte wie Soúgia und Frangokástello, ein schönes Hinterland mit vielen ursprünglichen Dörfern. Keine Bettenburgern und AI-Tourismus. Die imposanten Levka Ori (Weiße Berge),viele schöne Strände und schöne Wandermöglichkeiten (Schluchten und Europäischer Fernwanderweg (E4)).

Die ursprüngliche und wilde Südwestküste (Sfakiá), zwischen Paleochóra und Frangokástello ist meine Lieblingsecke. Für mich die schönste Ecke der Insel.

Es gibt in Soúgia zwar um die 25 Unterkünfte, vom einfachen Zimmer, Studio und gehobenen Apartment, die Bettenanzahl ist aber nicht sehr hoch. Im Sommer sollte man vor buchen. Da es sich bei den Unterkünften in Soúgia eher um kleinere Objekte handelt. Große Hotels und Resort gibt es zum Glück nicht in Soúgia.

Als Unterkunft kann ich die Arhondiko Studios (gehören zum Pelican Minimarkt) empfehlen. Ich bin im Oktober 2022 eine Woche dort gewesen.

Das Lissós Tal (Antikes Lissós) hat eine magische Ausstrahlung. Nicht umsonst haben sich deswegen vor langer Zeit hier schon Menschen nieder gelassen. Ein wunderschönes grünes Tal, die Wasserfarben am Strand sind ein Traum.

Die Wasserquelle ist auch ein Traum. Herrlich frisches und kühles Wasser (was nicht nur den Ziegen schmeckt). Es schmeckt viel besser als das gekaufte Samaria oder Zaros Wasser. Für mich ist die erfrischende Quelle, mit dass schönste auf dem ganzen E4-Küstenweg.

Es gibt einiges zu entdecken in Lissós: Asklepilos-Tempel, die byzantinische Kirche Agios Kyriakos, die Agia Panagia- byzantinische Kirche der Jungfrau Maria aus dem 14. Jahrhundert, Nekropolen (römische Totenhäuser), Antikes Odeon (Parlamentsgebäude) frühe römische Zeit (1. Jahrhundert n. Chr.).

Von Soúgia (Hafen) nach Lissós ist die Wanderzeit auf einem Schild mit 70 Minuten angeben. Mit Fotografieren, kleinen Pausen und bei der Hitze kommen sicherlich noch einige Minuten hinzu. Auf dem E4 von Soúgia nach Lissós ist der direkteste Weg.

Es ist auch möglich nur eine Strecke zu gehen und mit einem Taxiboot zu fahren. Oder hin und zurück mit einem Taxiboot zu fahren.

Für die Gegend um Soúgia gibt es von Discover… on Foot, aus der Reihe „Entdecke…..Zu Fuss“, das Wanderbüchlein Entdecke Paleochora & Sougia… zu Fuss.

Als Wanderkarte empfehle ich die Topo 11.14, 1:30.000, Samaria – Sougia – Paleochora von Anavasi.

Viele Grüße aus Káto Zarós, kv
„Ich hoffe nichts, ich fürchte nichts, ich bin frei." Nikos Kazantzakis
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