Sicher, so eine schöne Seereise hat ihren Reiz. Aber wenn man nur spontan und ohne monatelange Vorausbuchungen unterwegs ist, ist es in den letzten Jahren immer schwieriger geworden, ein Ticket zu bekommen, sogar in der Nebensaison.
Und so habe ich mich halt auf den langen Weg über Land gemacht, und zwar auf alternativen Routen über den Balkan, weder über den Put noch an der Küste entlang, sondern weitgehend auf Nebenstraßen durchs Landesinnere.
Nun ja, zwei Wochen von München bis Lefkada muss man schon einplanen, wenn es Spaß machen soll.
Der lange Weg
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Re: Der lange Weg
Hallo!
Deine Route würde mich interessieren. Fahren von Tirol aus nach Griechenland. Den Put und die Küstenstraße haben wir schon absolviert.
LG Reisefieber
Re: Der lange Weg
wir sind auch eher langsam gereist, Küstenstraße und zwei Tage Tirana und noch bisschen Montenegro im Landesinneren, zurück per winery in Macedonien (sensationell gut) und Serbien auch klasse und dann noch Kärnten wunderschön mit viel Glück wunderbares Zimmer und Edelrestaurant bezahlbar. Wir planen, noch langsamer und länger per Balkan zu reisen. Autoput durchrauschen wollen wir nicht, dann doch lieber mal wieder Fähre an Deck.
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Re: Der lange Weg
Zitat von reisefieber:
> Hallo!
> Deine Route würde mich
> interessieren.
Es fing damit an, dass mein TomTom nach einer Übernachtung an der Stadtmauer von Cittadella seinen Geist ausgehaucht hat. Ich war für die weitere Fahrt also auf eine Papierkarte von 2013 angewiesen.
Über Triest gings nach Rijeka und ein Stück die Küste runter mit Übernachtung bei Senj. Dann weiter nach Plitvica und über die Grenze nach Bihac / Bosnien. Nächste Stationen waren Jajce, Travnik und Sarajewo und dann Foca nahe der Grenze zu Montenegro.
Der Grenzübergang ist mir als schmale Holzbohlenbrücke in Erinnerung. Aber da kann ich mich auch täuschen ;-)
Am Wege stößt man immer auf Relikte aus den Balkankriegen. Zerschossene Häuser, und Gedenktafeln mit den Namen junger Männer.
In Montenegro lockt das Durmitorgebirge und der Ort Zabljak. Dann kam die allseits bekannte Tara - Schlucht, leider bei strömendem Regen.
Dann wurde es kartenmäßig etwas unübersichtlich, aber letztlich bin ich bei Plav an der albanischen Grenze gelandet. Der Übergang machte einen verwaisten Eindruck. Ein paar ältere Herren schoben da Dienst.
Das Vermosh Tal war ein weiterer Höhepunkt. Inzwischen gibts eine Asphaltstraße runter zum Shkoder See. Landschaftlich herrlich, aber nach einem Unwetter mit Hindernissen.
Dann zog GR wie ein Magnet, und es ging zügig über Durres und Vlore nach Saranda und über die Grenze bei Konispol nach Sagiada und Igoumentsa und der Endpunkt war Kap Dukatos auf Lefkada.
Die Tour hat bis Lefkada etwa 2 Wochen gedauert. Natürlich KANN man das auch schneller runter reissen.
Zurück gings durch Makedonien, Struga am Ohrid See und bei Debar nach Albanien. Dann Bulqize, Burrel, und weiter gen Norden auf noch abgelegeneren Pisten, die ich aber nicht mehr alle auf die Reihe bekomme.
Ab Dubrovnik habe ich dann nach Norden die bekannte Küstenstraße genommen.
Unterwegs hat das TomTom dann doch wieder gearbeitet, aber darauf verlassen konnte ich mich nicht.
Re: Der lange Weg
In den 1980er Jahren war der Weg über Albanien nach Griechenland etwas für Privilegierte. Etwa für den bayerischen Ministerpräsidenten und CSU-Politiker Franz-Joseph Strauß. Mit seinem Jagdwagen, einer grünen Mercedes G-Klasse 300 GD besuchte er das damals hermetisch abgeschottete Albanien, um Politik und Geschäfte zu machen.
Strauß ist längst eine Figur der deutschen Geschichte. Was es noch immer gibt, ist das ADAC-Tourset auch für Albanien. Mit Verkehrsregeln, Sehenswürdigkeiten und einer klassischen Straßenkarte aus Papier. Hilfreich, wenn das Navi zickt.
FJS ist im unten verlinkten YT-Video bei etwa 0:47 in der G-Klasse in Albanien zu sehen. Für bibelfeste Katholiken: ein ähnlicher fahrbare Untersatz wie einst beim Papamobil. Heute kommt man zum Glück auch mit billigeren Automodellen durch Albanien.