Geschrieben am 22.06.2022 22:40:20
Von
HannesP
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4 Antworten
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Dass jemand wegen der lebhaften Inflation wirklich tiefer in den Dispo trudelt, das mag es wahrscheinlich geben.
Das eigentliche Problem ist jedoch ein anderes. Angesichts der massiv einbrechenden Exportzahlen bei rappelvollen Auftragsbüchern wegen Lieferkettenproblemen, Personalmangel, Rohstoffknappheit war der Inlandskonsum die bisher tragende Säule. Verbraucher haben sich WoMos, Boote und vieles andere gegönnt. Das reicht aber nicht mehr.
In der Krise ist das Geldvermögen der Deutschen wegen fehlender Ausgabemöglichkeiten (versuch mal einen neuen Tesla, Benz oder was auch immer zu bekommen), ist das Geldvermögen der Deutschen seit dem Vorkrisenjahr 2019 von 6,526 Billionen auf fast 8 Milliarden Euro gestiegen. Gleichzeitig ist die Sparquote, also was übrig bleibt am Monatsende von 2019 10,8 auf 2021 15 Prozent gestiegen. Im zweiten Quartal 2019 lag die Sparquote bei 19 Prozent.
Inzwischen gibt es bei steigender Inflation zwar eine Trendwende bei der Sparquote. Sie lag europaweit laut Eurostat zum Jahresbeginn aber noch immer bei sehr komfortablen 13,3 Prozent.
Viele Sitzen also auf wachsendem Geldvermögen und suchen händeringend nach sinnvollen Ausgabemöglichkeiten, die ihr Leben verbessern. Also die Suche nach Billiger ist derzeit nicht das Kernproblem der deutschen Mittel- und Oberschicht. Es fehlt das Angebot, sich selbst zu verwöhnen und deshalb wachsen die Sparguthaben in absoluten Zahlen. Rechnet man Minuszins und Inflation dagegen, dann reicht das noch immer nicht für Verarmung derer, die mehr haben als sie brauchen.
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