Evia

mesedes
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Zur Lage Evia Euböa

Beitrag von mesedes »


> Und was die Brände betrifft:
> Euböa ist 175 Kilometer lang. Da ist zum
> Glück vieles verschont geblieben.

so ist es, selbst im Norden gibt es Strandgebiete und Abschnitte, in denen der Wald noch steht. Den Waldarbeitern geht die Arbeit nicht aus (Holzgewinn), die Honigbauern sind weiter gezogen oder machen auf Blütenhonig aber nicht wenige Retsinabauern warten noch auf staatlichen support, die wollen nicht einfach in Rente. Leben geht weiter. Es gründen sich viele Initiativen und Vereine. Es gab viele kulturelle Veranstaltungen, support, Solidarität.

Die geplante sog. Modernisierung fing jetzt erst einmal klein an:

Asphalt, neue Straßen, Brückenreparaturen, neue Brücken, Staudämme gegen die jährlichen Überschwemmungen, Feuerwehr, neue Hydranten .... es tut sich einiges.

Ein sog. Zehnpunkteplan soll bek. eine enorme Modernisierungswelle auslösen, dazu würden dann auch Windkraftanlagen gehören, Exportstrom.

Solarausbau lässt auf sich warten.

Ausländische Spekulanten grasen den Norden ab, sie wollen kaufen, investieren. Zukunftsaussichten Evia, man darf gespannt sein ...

delphini
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Re: Zur Lage Evia Euböa

Beitrag von delphini »

Danke für den aktuellen Stand mesedes!
Dass Spekulanten wie die Geier neue Chancen wittern und ausloten, ist bekanntlich eine gefährliche Gratwanderung. Im vergangenen September durfte ich zum Beispiel mal wieder auf Skopelos sein. Neben der Freude Vertrautes wiederzusehen, war leider auch hier ein schleichender Wandel durch inselfremde Investoren spürbar. Zwar bisher noch nicht im dramatischen Ausmaß, aber alles fängt ja mal klein an. Zusätzlich hatte Skopelos im Hochsommer Menschenmassen wie noch nie zu verkraften, mit all seinen Folgen. Eine Mietwagenflut die der Insel nicht gut tut samt Parkchaos rund um Sehenswürdigkeiten oder die Häfen. Selbst die Busfahrer waren manchmal am verzweifeln.
Das vor dem Waldbrand von 2018 noch wirklich traumhafte Kap Amarantos 2022 wieder zu sehen war ein richtiger Schock. Niedergetrampelte Vegetation, im Hintergrund der kahlgebrannte Hang mit wildem Buschwerk, von dem Unbedarfte vielleicht auch noch denken das ist normal so. Eine wunderbare Kiefer, deren Krone geformt war wie Poseidons Dreizack - gone.....
Reichlich Quads und Mietwägen auf einem ehemals stillen Forst- und Wanderweg mit
entsprechender Geräuschkulisse und Abgasen. Auch für viele Einheimische war der Hauptsaisons-Overkill auf ihrer Insel eine völlig neue Erfahrung. Aber ich schweife ab, sorry.
Euböa fand ich auf den ersten Blick ein bisschen spröde - aber nach und nach kam der Zauber. Es gibt noch so viel zu entdecken dort und auch aufgeschlossene, unverfälschte Einheimische. Eine Insel mit Charakter. Landschaften und Strände, die besonders im Norden und in der Mitte stark an die Sporadeninseln erinnern .Der total gegensätzliche Süden mit Sandstränden, ebenfalls spannenden Wandermöglichkeiten und urigen Orten. Euböa hat einiges an Alleinstellungsmerkmalen und leider auch Wunden in der Landschaft. Sich anfangs aufdrängende Vergleiche mit Kreta schon aufgrund der Größe waren schnell vom Tisch. Man sagt ja in jeder Krise steckt eine Chance, der vielseitigen Insel und ihren Bewohnern wäre es jedenfalls zu wünschen.


Auf der website von Limni "Elladamania" ist übrigens neben seinem Bericht auch ein Hinweis zum Dokufilm The Plan, : https:/theplan.tosxedio.com/

delphini
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Re: Evia

Beitrag von delphini »

mesedes
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Re: Evia

Beitrag von mesedes »

Bei uns im Norden wurde heute das angeschwemmte Plastik eingesammelt, Putzaktion, 30 Leute, viele Säcke und Traktoren.
Aber der Strand ist noch voller Holz, mal sehen. Was als nächstes geschieht. Jetzt erst mal zufrieden. Vielleicht sogarmal wieder schwimmen?

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