Geschrieben am 11.08.2021 11:39:45
Von
HannesP
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Bei Superfast ist ein korrigierter Fahrplan auch mit den Abfahrts- und Ankunftszeiten der Anek-Schiffe lückenhaft längst online. Doch Anek weiß davon nichts.
Am Freitag soll die Olympic Champion statt 12 Uhr erst 16 Uhr von Ancona kommend im Hafen von Patras einlaufen, ist bei Superfast zu lesen. Fahrplanmäßig soll sie eigentlich 17:30 Uhr nach Igoumenitsa und Ancona abfahren.
Das wird sie kaum schaffen. Also habe ich heute bei Anek nachgefragt, wanns denn am Freitag ab Patras in Richtung Ancona losgehen soll. Die Antwort legt einiges nahe:
"Dear sir In reply to your mail we inform you that we still haven't received an update about this so please check with this at the port of departure from tomorrow The telephone number is 0030-261-0-343655
Kind regards"
Superfast weiß bereits, wann die Olympic Champion in Patras ankommt, Schiffseigner Anek offenbar nicht. Um ein Schiff zu betreiben, muss es detaillierte etwa Personal- und Finanzplanungen geben. Damit immer ein dienstbereiter Käptn auf der Brücke ist, alle Positionen der Mannschaft besetzt sind und das Geld auch für Hafengebühren und das nächste Tankschiff reicht.
Das ist der Kern der Geschäftsführung eines Unternehmens. Genau da hat Anek offenbar keinen Einblick mehr und rettet sich von Tag zu Tag. Mit einem Ausblick über zwei Tage sind sie bereits überfordert und werden offenbar nichtmal mehr informiert. Mein persönlicher Eindruck ist, Anek hat faktisch die Kontrolle zumindest über seine Adriaschiffe verloren. Operative Entscheidungen werden allein von Superfast getroffen.
Dazu passt auch, dass ich mir Informationen über den Fahrplan der Anek-Fähre Olympic Champion im Hafen holen soll. Das bedeutet konkret, dass Informationen zum operativen Betrieb der Fähre längst an der Firmenzentrale auf Kreta vorbeigehen.
Normalerweise legt ein börsennotiertes Unternehmen für jedes Vierteljahr sogenannte Quartalsberichte seiner wirtschaftlichen Ergebnisse, zudem zum 30. Juni den Halbjahresbericht vor. Für dieses Jahr gibt es auf der Anek-Website keinerlei Zahlen mehr, also weder Quartals- noch Halbjahreszahlen.
Capital.gr schreibt bereits über ein mögliches Aus von Anek. Das Unternehmen steuere in eine finanzielle Sackgasse. Die Piräus-Bank als Hauptgläubiger sowie weitere Anleihegläubiger könnten sich entschließen, die Anek-Schiffe zu verkaufen, um wenigstens einen Teil ihrer Kredite zu retten. Mal sehen, wann Anek nach der Fahrt aus Ancona in Patras nicht mehr in Gegenrichtung abfahren wird.
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