Geschrieben am 02.01.2021 17:32:39
Von
HannesP
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Die These, dass Griechenland durch diese (und weitere) Windräder zur "Batterie Europas" wird, Strom also für den Export nach Europa erzeugt wird, belegt der Film in keiner Weise.
Zudem ist die These zwar gut für Klicks und den Verkauf des Beitrags an eine ahnungslose Redaktion, meines Erachtens aber grundlegend falsch.
Nach Zahlen die ich gefunden habe, erzeugt Griechenland lediglich 39 Prozent des Stroms, der im Land verbraucht wird, selbst. Davon stammen 77 Prozent aus der eigenen Braunkohleverstromung.
Der große Rest, also gut 60 Prozent der elektrischen Energie, die in GR verbraucht wird, wird importiert.
Bis 2030 will die griechische Regierung den Anteil erneuerbarer Energien - also vor allem Wind- und Solarstrom - am Gesamtverbrauch auf 35 Prozent mehr als verdoppeln. Derzeit liegt die Marke bei knapp 16 Prozent. In anderen Quellen heißt es, dass bis 2028 Kohlestrom abgeschaltet werden soll. Das bedeutet entweder mehr Stromimporte oder aber deutlich mehr Solar- und Windstromparks.
Wohlgemerkt für den Eigenverbrauch, nicht für den Export. Insofern ist Griechenland mit neuen Windparks also keineswegs auf dem Weg zur Batterie, die Europa speist, sondern sie schaffen es auch dann bei weitem nicht, den Eigenerzeugungsanteil zu halten, wenn Braunkohle wegen CO2 stirbt.
Zum Vergleich: in Deutschland haben erneuerbare Energien im ersten Halbjahr 2020 die Hälfte des Strombedarfs gedeckt. Auch ohne die Sonne der Kykladen oder den Wind der Ägäis.
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