Re: Kefalonia und Zakynthos

Das erleben wir in Nordgriechenland doch schon, seitdem der Balkankrieg den Autoput verriegelt hatte. Das ist bald 30 Jahre her. Noch immer gibt es ein starkes Kaufkraftgefälle zwischen ost- und nordeuropäischen Touristen.

Das gilt für den rumänischen Bauarbeiter, der in Berlin gutes Geld verdient, sicher weniger.

Bei russischen Touristen wird seit der Ukraine-Krise auch deutlich, was ein Klumpenrisiko ist. Klar gibts da kaufkräftige Eliten. Wenn aber Putin seine Staatsangestellten verdonnert, auf der Krim statt in Westeuropa Urlaub zu machen, dann spürt man das auch in GR.

Sicher wäre es schön, wir hätten in ganz Europa vergleichbaren Wohlstand und vergleichbare Kaufkraft. Haben wir aber nicht - auch nicht bei den Eliten - und deshalb ist es eben nicht ganz nebensächlich, welche Quellmärkte gerade Probleme haben.

Ganz nebenbei kann uns das Brexit-Chaos auch selbst erwischen. Platzhirsch TUI und seine TUIfly gehören zu 30 Prozent britischen Investoren, zu weiteren 25 Prozent einem russischen Oligarchen. Nach dem Brexit sind also etwa 55 Prozent von TUI in Nicht-EU-Besitz. Europäische Flugrechte sind indes daran gebunden, dass eine Mehrheit der Anteile in der Hand von EU-Investoren liegt. Insofern kann es also auch bei TUI brexitbedingt noch turbulent werden.