Von
Gast
927 x gelesen
1 Antworten
|
Hallo,
wir haben inzwischen auch einige Erfahrungen in den letzten Jahren gesammelt. Eins ist sicher: Es kommt oft anders, als man denkt. Inzwischen mache ich mir die Gedanken nicht mehr, die Du jetzt schilderst, dass liegt an unserem allerersten Urlaub im Herbst 2011 auf Naxos während der Krise. Wir bekamen zwei Tage vor der geplanten Abreise mit der Fähre den Anruf der Buchungsgesellschaft (ein Vorteil bei Buchung), dass am Abreisetag die Fähren streiken würden. Also alle rauf auf die letzte Fähre nach Athen, bei Windstärke 8. Und zwar alle, die im Herbst noch von den Inseln runter wollten. War sehr kuschelig. Wir haben dann in Athen ein Zimmer suchen müssen und das auf Naxos trotzdem voll bezahlt. Am Tag des Abflugs hingen dann schon im Fahrstuhl die Ankündigungen: Öffentlicher Nahverkehr, Taxis und Fluglotsen streiken. Wir sind dann mit unseren Koffern und unserer kleinen Tochter über die Müllberge (die Müllabfuhr war schon 11 Tage im Streik) zum Omonia-Platz, weil dort noch Busse fahren sollten. Da war schon Polizeisperre und Demo-Aufmarsch und mein Mann ist vorgerannt zum letzten verfügbaren Bus und hat ihn aufgehalten. Dann zum Flughafen, wo unser Flug als Letzter abgefertigt wurde. Danach ging eine Woche gar nichts mehr, weder auf den Inseln, noch in Athen.
Das hat mich geprägt, mich schockt jetzt gar nichts mehr. Ich selbst habe schon keine Fähre mehr bekommen, weil es zu windig war. Und wenn man sie bekommt, ist es meist auch nicht viel besser, weil es kein Spaß ist, bei Windstärke 8 auf der Skopelitis zu fahren.
Freunde von uns haben den Flug von Mykonos verpasst, weil die Fähren nicht fuhren. Wieder andere haben versucht, noch einen Flug zu bekommen, weil die Fähren streikten, aber die sind im Sommer eh komplett ausgebucht.
Inzwischen sehe ich das alles gelassen. Am besten nimmt man sich genug Zeit, plant vielleicht lieber eine Zwischenübernachtung auf dem ungeliebten Mykonos ein (aber auch da habe ich überraschend gute Erfahrungen gemacht) oder man nimmt eine frühe Fähre und vertrödelt den Tag dort. Jedes Risiko lässt sich ein bisschen minimieren, aber nie ganz. Mal ist der Koffer noch in Athen, weil das Umladen nicht geklappt hat aufgrund einer klemmenden Tür in München oder wie auf Naxos, dort habe ich den Verdacht, dass bei viel Wind nicht jedes Gepäckstück mitgenommen wird. Mit dem Wind, den Streiks und allen anderen Unwegsamkeiten wird der Urlaub erst interessant und ich werde den Oktober 2011 so schnell nicht vergessen.
Ich denke immer, so schlimm wäre es gar nicht gewesen, damals wäre dann eine Woche keine Fähre mehr gegangen. Dann wäre es eben geschenkte Zeit durch höhere Gewalt gewesen.
Ende Juli würde ich allerdings schon 1-2 Tage vorher die Fähre buchen, weil wir auch das schon erlebt haben: Blue Star ausgebucht.
Übrigens haben wir auch beim Fliegen schon die interessantesten Geschichten erlebt. Verspätungen sind keine Seltenheit auf den Inseln und es kann schon mal vorkommen, dass ein verspäteter Flug von Aegean am anderen Ende der Welt die Kykladen durcheinanderwirbelt, so wie letzten Sommer.
Im Prinzip also kein Rat von mir, außer, dass ihr auf alles gefasst sein solltet und dann durch eine nicht zu knappe Zeitplanung entspannt bleiben könnt.
|
