Von
Petros Milatos
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Nach all den Spitzfindigkeiten zur Interpretation und zur Übersetzung des Titels mal zum Buch selbst. Ich hatte mir ziemlich schnell diese Buch bestellt, weil es ja von der GRZ in höchsten Tönen gelobt worden ist - und habe es , was selten vorkommt , ziemlich schnell wieder weg gelegt. Mag sein, dass es an der Übersetzung liegt, aber der Stil des Autors erscheint mir dermaßen verschraubelt, dass ich fast jeden zweiten Nebensatz nochmal lesen musste, um den Sinn verstehen zu wollen, so weit her geholt waren die Attribute und Vergleiche, die darin vor kamen. Vielleicht ist es aber auch die wahre griechische Schriftstellerkunst, die sich hier darstellt und zu der ich keinen Zugang gefunden habe. Und dann der Grundtenor, der sich durch das Buch zieht: Dunkel, pessimistisch, melancholisch, obwohl Melancholie ja gerade in der griechischen Literatur durchaus fesselnd und ansprechend dargestellt werden kann, so wirkt sie hier düster, ja geradezu nekrotisch. Mann wäre besser bei der wörtlichen Übersetzung des Titels geblieben, dann würde der Leser auch besser ins Bild gesetzt werden über das was ihn erwartet - deprimierendes Szenario. Aber wie gesagt, dies ist meine Lesart des Buches, mögen manche begeistert aufstöhnen, ich bleibe lieber bei meinem geschätzten Petros Markaris.
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