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Lesbos September 2015

Geschrieben am 02.10.2015 11:35:55

Von
Berni88
Berni88

1176 x gelesen
3 Antworten

Diesmal kein Reisebericht, wie in den Jahren zuvor zu Naxos, sondern nur eine kurze Zusammenfassung.

Geflogen sind wir mit Air Berlin von Düsseldorf nach Lesbos. Alles bestens.

Am Flughafen dann das über eine Agentur gebuchte Auto von „Billy Cars“ übernommen. Der Fiat war eine Zumutung. Fast 90.000 km auf dem Tacho, die Reifen abgefahren, der Scheibenwischer bestand nur aus Fetzen, Reifendruck und Kühlwasserstand habe ich bei der ersten Tankstelle auf Normalmaß gebracht. Reklamationen bei „Billy“ ohne Erfolg. Später blieb der Wagen wegen einer defekten (uralten) Batterie liegen. Da wurde eine neue eingebaut.

Vom Flughafen ging es in ca. 1,5 Stunden nach Molivos. Dort ins Hotel Aphrodite. Das Hotel ist super. Große, saubere Zimmer mit kleinem Balkon, individueller Air-Condition, Flachbildfernseher, Safe und großem Kühlschrank ohne Aufpreis. Badezimmer mit fester Duschabtrennung. Überall im Hotel W-LAN. Großer Pool, ausreichendes Frühstücksbuffet. Sehr freundliche Hoteleigentümer (Familienbetrieb) und Mitarbeiter, kleine Taverne am Strand mit gutem Essen und tollem Preis-/Leistungsverhältnis. Nur der Grillabend ist nicht zu empfehlen. Liegen und Schirme am Pool und Strand kostenlos. Kiesstrand, deshalb Badeschuhe ratsam. Das Hotel liegt etwas abseits, ca. 1,5 km von Molivos entfernt. Mehrmals täglich fährt ein Shuttle. Gäste zumeist so zwischen 40 und 60 J. Überwiegend aus Deutschland, aber auch England, Niederlande, Belgien. Sehr ruhig und angenehm!

Wir waren viel mit dem Auto unterwegs und haben ausgiebige Touren gemacht.
In den Osten: Da gab es nicht ganz so viel zu entdecken. Ich nehme mal zwei Punkte heraus:

Das Kloster von Taxiarches.
Es wird heute nicht mehr aktiv als Kloster betrieben, ist aber ein wichtiger Wallfahrtsort für die Gläubigen. Schöner, schattiger Innenhof, kleine Taverne neben dem Eingang.
Das Fischerdorf Skala Sikamineas mit einigen kleinen Tavernen und Lädchen rund um den Hafen. Auf einer Landzunge etwas erhöht eine Kapelle. Typisches griechisches Fischerdorf, sehr idyllisch.

In den Süden:
Bis ganz in den Süden (Plomari) sind wir nicht gefahren, haben uns nur rund um den Golf von Kalloni aufgehalten:

Kloster Limonos,
westlich von Kalloni gelegen. In diesem Kloster leben noch Mönche. Es hat in der griechischen Geschichte der Insel einen hohen Stellenwert, da dieses Kloster während der osmanischen Besatzungszeit die hellenistische Kultur und Sprache hochgehalten hat. Hier wurde griechisch gelehrt. Angeschlossen ist ein interessantes Museum mit alten Schriften, Opfergaben und Messgewändern. Die Hauptkirche ist nur den Männern vorgehalten. Im Klostergarten ist ein Pfau heimisch.

Olivenölmuseum in Agia Paraskevi.
Nordöstlich von Kalloni. In einer ehemaligen Olivenölfabrik ist ein sehr eindrucksvolles Museum angesiedelt, das anschaulich die Produktionsmethoden, sowie die Geschichte des Öls auf Lesbos deutlich macht. Ein Parkplatz befindet sich ca. 100 m entfernt gegenüber dem Haupteingang.

Skala Kalloni.
Der Strand von Kalloni am gleichnamigen Golf. Sandstrand, flach abfallend. Ein kleiner Fischereihafen, hier werden vornehmlich die Sardinen (small fishes) gefangen. Mehrere Tavernen, Hotels und Geschäfte.

Agiassos.
Östlich des Golfes in den Bergen. Ein Bergdorf am Hang des Olymps. Das vermutliche schönste Dorf der Insel. Mitten zwischen ausladenden Kastanien- und Platanenwäldern liegt dieses ursprüngliche Dorf mit seinem alten Steinpflaster, den Häusern mit Holzfassaden, einer bezaubernden Platia und der Kirche im Dorfzentrum. Hier wird eine bedeutende Marienikone verehrt. In den Gassen viele Geschäfte oder Stände mit Waren des Holz- oder Töpferhandwerks.

In den Westen:
Hier waren wir besonders häufig unterwegs. Während der Süden und Westen sehr baumreich ist (Oliven, Eichen, Nadelgewächse), so wird es in Richtung Westen immer trockener und karger. Sehr gebirgig das Gelände mit vielen kleinen Bergdörfern.
Z. B. Skalochori, Antissa, Vatoussa. Einfach mal am Dorfeingang das Auto abstellen und mit wachen Augen durch die Straßen schlendern. Die Hauptstraßen dort sind ganz ordentlich.

Sigri,
an der Westküste verfügt über ein interessantes Museum zur Erdgeschichte, insbesondere zur Entstehung des dortigen „steinernen Waldes“. Dieser Wald ist über einen Rundwanderweg östlich der Stadt zu erlaufen. Im Hafen von Sigri befindet sich ein altes Fort, dass jedoch geschlossen war und sehr baufällig wirkte.

Skala Eressos,
der Hafen und Strand von Eressos. Heute ein Touristendorf mit vielen Hotels und Tavernen, aber auch einem flachen Sandstrand. Am westlichen Ende mündet ein Fluss in die Ägais.

Antikes Antissa
ganz im Norden. Eine alte Ruine, nur schwer zu erreichen, komplett zugewachsen. Lohnt sich nicht.

Im Norden:

Molivos,
wohl der touristisch meist besuchte Ort der Insel. Im Schatten einer alten Burg erstrecken sich die Häuser einen Hügel hinab bis hinunter zum Hafen. Die Burg kann gegen einen geringen Obolus besichtigt werden und bietet einen tollen Blick auf die Stadt und die Umgebung. Im Ort viele kleine Läden (zumeist touristischer Kitsch) und Restaurants. Die Straßen sind sehr steil und bestehen aus Pflaster. Keine bemerkenswerten Strände in der direkten Umgebung. Abends wird das Kastell mit Scheinwerfern beleuchtet und bietet schon aus der Ferne ein beeindruckendes Bild.

Petra
ca.. 4 km entfernt von Molivos. Ebenfalls sehr touristisch mit Sandstränden. Im Ort ebenfalls viele kleine Souvenirläden. Mitten im Ort steht ein hoher Felsen. Darauf eine Kirche. Treppen führen hinauf. Auch die Kirche wird abends beleuchtet. Ansonsten ist Petra recht beschaulich.

Anaxos,
westlich von Petra ist eine touristische Streusiedlung mit Strand und kleinen Hotels oder Restaurants. Daran schließt sich der schönste Strandabschnitt der Nordküste an:

Ampelia
von der Hauptstraße über unbefestigte Feldwege erreichbar. Am Ende nur wenig Parkmöglichkeiten. Dann folgt eine schöne Sandbucht mit zwei Tavernen und diversen Liegen und Sonnenschirmen. Die hintere Taverne kann ich empfehlen.

Efthalou
östlich von Molivos hat einen Kies-Strand, eine gute Fischtaverne und „heiße Quellen“.

Ein kurzer Schwenk noch zu den Tavernen um Molivos. Wir haben viele ausprobiert. Besonders genannt werden sollten (ohne Wertung der Reihenfolge):

Captains Table:
Ganz hinten im Hafen. Ausgezeichnete Meze. Tische direkt an der Kaimauer. Abends kann man den Fischern bei der Arbeit zusehen. Auf die Hauptgerichte kann man dort fast verzichten. Einfach ein paar Vorspeisen mehr bestellen. Bedienung sehr freundlich, aber bei voller Auslastung auch schnell überfordert. Viele Katzen. Ab 20.00 Uhr sehr voll. Besser früher kommen.

Vafios Taverna:
Im gleichnamigen Örtchen südlich von Molivos. Typisch griechische Speisen. Hervorragende Qualität der Gerichte, insbesondere der Lammgerichte. Vieles aus eigenem Anbau. Von der Terrasse hat man einen schönen Blick auf Molivos und den Sonnenuntergang. Nur spärlich besucht, da sehr abgelegen. Entfernung von Molivos mit dem Auto ca. 10 Minuten. Der Inhaber bedient selbst. Sehr freundlich und aufmerksam.

Sansibal:
Mitten in Molivos, an der Straße zum Hafen, etwas höher gelegen. Drei Balkone zur Auswahl. Sehr raffinierte Gerichte, jeweils etwas anders angemacht und gewürzt, als dieses in den übrigen Restaurants der Fall war (z. B. hatte die Kräuterbutter zum Brot einen starken Senfanteil). Toller Blick auf Meer und Hafen. Ausgezeichneter Service. Gutes Preis- /Leistungsverhältnis. Das Kleftiko ist ein Traum.

Efthalou-Taverne:
Am Strand von Efthalou gelegen. Zu Recht gelobt wegen seiner Fischgerichte. Diese und der sehr gute Hauswein sind der Grund, um dort Essen zu gehen. Die übrigen Speisen bekommt man woanders in besserer Qualität. Trotzdem ist es dort abends recht voll. Man sitzt in einem gepflegten Garten mit Blick aufs Meer bis hinüber zur türkischen Küste.

Tropicana:
Weit oben in der Altstadt von Molivos gelegen. Draußen sitzt man unter alten Bäumen. Etwas mühsamer Aufstieg. Typische griechische Gerichte, große Portionen. Besonders wohltuend ist der sehr aufmerksame und freundliche Service. Meist sehr voll. Es bietet sich an, zu reservieren.

Noch ein paar allgemeine Infos: Ich war Mitte September auf Lesbos. Bis auf die letzten beiden Tage war das Wetter optimal. Tagsüber sonnig bis zu 30 Grad. Abends konnte man schon mal einen leichten Pulli gebrauchen. Nachts kühlte es deutlich ab.
Und ja, es waren unzählige Flüchtlinge auf der Insel und es wurden auch immer mehr. Alle bemühten sich redlich Hilfe zu leisten. Zunehmend organisierten Hilfsorganisationen die Versorgung, Betreuung und Transport vom Norden in den Süden der Insel besser.

Ob ich noch einmal nach Lesbos reisen werde? Wohl eher nicht! Bleibe halt neugierig auf andere Inseln und treu gegenüber Naxos.

Das soll es erst einmal gewesen sein von Lesbos.

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Thema Autor Datum
Lesbos September 2015 Berni88 02.10.2015 11:35
Re: Lesbos September 2015 volki 03.10.2015 16:24
Re: Lesbos September 2015 derAndi 10.10.2015 12:45

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