Geschrieben am 28.10.2014 16:51:05
Von
HannesP
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"Die Banken haben alle zu großzügig Kredite vergeben und hängen dadurch in der Luft."
War da nicht was?
Die griechischen Banken sind seit Jahrzehnten der größte Käufer von griechischen Staatsanleihen und damit der größte Finanzier der griechischen Regierung. Das Finanzministerium gibt eine Staatsanleihe heraus, die Banken kaufen diese, das Geld wandert in den Staatshaushalt und nach Jahren bekommen die Banken ihr Geld nebst einem hübschen Zins zurück. So hat das System funktioniert - bis zur griechischen Schuldenkrise.
2010 und 2011 verkauften die Banken in Panik ihre Problempapiere. Allein die griechische Nationalbank verscherbelte über die Resterampe binnen weniger Monate Staatspapiere im nominalen Gegenwert von 4,8 Milliarden Euro.
Einen Teil der Papiere kaufte die EZB. Ein Teil landete aber auch am börsennotierten Sekundärmarkt. Natürlich gab es für die "Finger-weg"-Papiere nicht den vollen Kaufpreis und erst recht keine Zinsen. Es gab einen Ramschpreis. Was davon blieb, fiel 2012 auch noch dem Schuldenschnitt zum Opfer. Das betraf rund 200 Milliarden Euro.
Den Forderungen der Banken stand durch staatliches Missmanagement plötzlich nur noch ein Bruchteil der erforderlichen Sicherheiten gegenüber. Die Folge: der Staat musste die Banken retten. Das Geld kam - du ahnst es: aus neuen Staatsanleihen der Regierung, die die Banken kauften und den Kaufpreis an den Finanzminister überwiesen.
"Die Banken haben alle zu großzügig Kredite vergeben und hängen dadurch in der Luft."
Du hast Recht. Die Banken haben den griechischen Schuldenstaat über Jahrzehnte zu großzügig finanziert.
Immobilien? Ja, sicher auch ein Teil des Problems. Wahrscheinlich ein kleiner Teil. Ein Folgeproblem der Staatsschuldenkrise.
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