Von
Verena.R.
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Hallo,
ich kann nicht beurteilen wie es auf den Inseln oder in Athen aussieht, aber innerhalb eines Jahres waren wir jetzt 2 mal auf dem griechischen Festland (Chalkidiki) und im letzten Herbst auf Thassos. Und Ende September geht es nochmal eine Woche auf die Chalkidike. Ich denke mal da hat man einen ganz guten Überblick über die Preisentwicklung.
OK. unser Hotel auf Chalkidiki war im Mai 2014 ungefähr 10 Prozent teurer als Mai 2013, was aber auch daran liegt das gerade dieses Hotel so überragend gute Bewertungen hat, dass es immer schwieriger wird dort überhaupt ein freies Zimmer zu ergattern. Da wissen natürlich auch die Reiseveranstalter und langen kräftig zu.
Was aber die allgemeinen Kosten angeht, so haben wir kaum feststellen können das es so dramatisch teuer geworden sein soll, wie die Chemnitzer Schreiberlinge es sich vermutlich aufgrund BILD-Zeitungs-Berichten, "Internet-Recherche" und "Hörensagen" zusammengekritzelt haben. Ich wette die Redakteure haben Griechenland nur auf dem Prospekt bereist.
Nehmen wir einmal die Kostenfaktoren die wir als Urlauber als erste im Portemonnaie spüren, also Essen, Trinken, Ausflüge, Mietwagen und Souvenierpreise.
Mein Partner ist Diabetiker und muss daher schon seine Essgewohnheiten darauf abstimmen. Das heißt morgens ein eher bescheidenes Frühstück, mittags immer ein leichtes Essen und kleine Snacks (Obst etc.) zwischendurch, damit er abends nicht ausgehungert das Buffet plündern muss und sein Zuckerspiegel ihn dann nicht umhaut.
Wir teilen uns daher mittags in der Regel einen großen Bauernsalat, ich mag gern Gegrilltes, mein Mann bevorzugt Garides, Calamares, Meeresfrüchte und alles was sonst noch im Meer lebt. Und das geröstete Brot mit Olivenöl und Kräutern lehnen wir auch nie ab. Dazu ein halber Liter Malamatina für mich, ein oder zwei "Buckler", "Mythos" oder "Alpha" für meinen Partner und die Flasche Wasser die meist das Haus spendiert. Dafür haben wir zusammen im letzten Mai 2013 immer zwischen 20 und 30 Euro bezahlt, im Oktober auf Thassos war es trotz "Inselzuschlag" maximal 15 Prozent teurer und in diesem Mai waren die Preise minimal höher. So in etwa ein oder zwei Euro, dafür gab es aber meist wieder einen Tsipouro oder Ouzo vom Wirt, was im letzten Jahr komischerweise eher selten passierte.
Wie gesagt, wir kennen nur "unsere Gegenden" daher möchte ich nicht behaupten das dies für ganz Griechenland gilt. Korfu und Paxi sind uns zum Beispiel von früher als "Abzockinsel" in unschöner Erinnerung geblieben. Auch auf Chalkidiki gibt es "teure Pflaster", so ist das von mittlerweile von den Russen dominierte Ouranopolis mindestens 50 Prozent teurer als der Rest der Chalkidike.
Im Hotel sind die Getränkepreise auf dem Niveau von 2013 geblieben, in den umliegenden Tavernen ebenfalls. Wer sich über 3,60 bis 5 Euro für ein großes Bier beschwert, oder wer meint das eine Karaffe offener Wein für 5 Euro oder eine Flasche guten "Nicos Lazaridis Black Sheep" mit 15 Euro in einem Lokal "überteuert" ist, der ist in Deutschland wohl schon ziemlich lange nicht mehr ausgegangen.
Etwas anders sieht es bei den organisierten Ausflügen aus. Die elend lange Tagestour von Chalkidiki zu den Meteora-Klöstern kostet komischerweise immer noch genauso viel wie vor 10 Jahren, als ich mit meiner mittlerweile erwachsenen Tochter dort hingefahren bin, nämlich 58 Euro. Dafür sind die "kleinen" Touren in die nähere Umgebung geradezu unverschämt teuer geworden. 45 Euro für die Bootstour nach Athos sind für mich genauso unverschämt, wie die Tagestour nach Thessaloniki für 40 Euro oder die Sithonia-Rundfahrt in derselben Preislage. Da versucht man eindeutig mangels "Masse" an Touristen "Kasse zu machen", indem man die wenigen Gäste ausnimmt. Ab 2 Personen kommt man da selbst mit einem überteuert vor Ort gemieteten Leihwagen preiswerter weg.
Womit wir bei den Leihwagen sind. Wer erst vor Ort mietet - am besten noch über die per Provision beteiligte Reiseleitung - der zahlte schon immer den "Dummen-Zuschlag". Wir mieten immer im voraus über das Internet oder gegebenenfalls aufgrund der Empfehlung des Hoteliers, was immer noch preiswerter ist als über die Reiseleitung. Letztes Jahr haben wir für 11 Tage 220 Euro bezahlt, dieses Jahr 240 Euro für 10 Tage, allerdings mit Unterboden- und Reifenversicherung, was sich als gute Entscheidung erwiesen hatte.
So und jetzt bin ich einmal gespannt darauf wie sich dieser Thread über den Sommer hinweg entwickeln wird, denn wie gesagt Ende September werden wir wieder dafür sorgen das mal ein wenig deutsches "Hilfsgeld" tatsächlich in Hellas ankommt und nicht bei Pariser Zockerbanken.
Schönen Abend noch und lasst Euch die Vorfreude nicht vermiesen
Verena
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