Geschrieben am 28.07.2013 23:38:35
Von
HannesP
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1 Antworten
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Ein journalistischer Leckerbissen. Der augenscheinlich sehr gut informierte Journalist hat einen Demagogen in genau der Ecke abgeholt, in die er sich selbst hineinmanövriert hat.
Dialektisch, unideologisch, intelligent - der Kaiser ist nackt. Das wäre ein Sahnehäubchen für jede Zeitung gewesen. Hut ab.
Der Unterschied zu Gysi ist, Gysi hätte jede dieser Fragen in eine Steilvorlage für sich selbst verwandelt. Auch wenn ich dem politischen Lager Gysis Dank eigener Lebenserfahrung keinen Deut nahestehe - die intellektuelle Qualität und auch bei der Linkspartei die demokratische Verwurzelung der hiesigen Eliten bildet eine augenfällige Fallhöhe zu dem, was griechische Alternativen aufbieten.
Ich habe beobachtet, wie sich die Eliten von Rechtsparteien wie NPD oder DVU in deutschen Landtagen bewegten. Das erinnert mich sehr an das, was Tsipras einem zugegeben auf Krawall gebürsteten Journalisten entgegnet. Schade, wirklich schade, dass die politischen Alternativen in Griechenland eben auch keine Alternative zu den korrupten etablierten Eliten darstellen, auch wenn sie einen Teil des Volkszorns auf ihrer Seite haben mögen.
Bei dieser Gemengelage bleibt den Griechen nur die Wahl zwischen Pest und Cholera. Sie hätten anderes verdient. Traurig.
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