Geschrieben am 21.02.2013 11:13:06
Von
Sebastian1977
731 x gelesen
4 Antworten
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Hallo didimoticho. Ich lebe bei Patras und kann mir das Elend hier auch jeden Tag anschauen aber, die Veratntwortung immer auf Nordeuropa zu schieben ist ein wenig einfach.
Griechenland hat bisher, selbst mit massiver finazieller Unterstuetzung der EU, kein funktionierendes Asylsystem aufgbaut. Es gibt nur etwa 100 positive Asylbescheide pro Jahr, bei etwa 15.000 Antraegen ganz zu schweigen von denen die es auf Grund der laecherlichen Asylquote gar nicht erst probieren und als Illegale im Land leben um vielleicht irgendwann nach Nordeuropa zu gelangen. Klar spielt hier Dublin II eine Rolle, und klar ist Griechenland alleine mit dem Zustrom ueberfordert. Allerdings ist Hilfe die seit Jahren seitens der EU bereit stand und steht nicht angenommen worden, Gelder die auch fuer den Ausbau der Auffanglager bereit standen wurden nicht abgerufen und man bewegt sich in der griechischen Poltik erst seitdem Xrysi Avgi beangstigenden Zuspruch erhaelt. (Die Gesamtkapazitaet griechischer Auffanglager/Asylunterkuenfte betrug bis 2011 etwa 2000 Plaetze.)
Davon ab haben die Nordeuropaer das Fluechtlingsproblem bereits im Land. Deutschland beherbegt von allen "Erste Welt" Laendern die groesste Zahl an Fluechtlingen (etwa 600.000), diese allerdings legal und registriert. Dazu hat seit dem Aussetzen von Dublin II der Zustrom beispielsweise von Afghanen nach Deutschland/Belgien/Frankreich/Schweden sprunghaft zugenommen.
Ich denke, dass der Zaun das Problem nur verlagert. Anstatt ueber den Evros probieren sie es jetzt wieder uebers Meer, und wie der letzte Vorfall auf Lesbos gezeigt hat zu einem sehr hohen Preis. Die Ursache wie du richtig schreibst wird weder mit dem Zaun noch mit verstaerkten Kontrollen geloest sondern einfach in die Tuerkei verchoben.
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