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Auf Wiedersehen Donoussa!

Geschrieben am 12.10.2012 19:56:32

Von
adonia
adonia

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2 Antworten

Vor 40 Jahren – unglaublich, so lange ist es schon her – gab es schon Nikitas Restaurant am Hafen. Mit Toiletten über dem Wasser, die Ausscheidungen fielen einfach ins Meer. Man ließ seinen Blick schweifen, den Strand entlang auf die gegenüberliegende Seite – dort war alles noch unbebaut.

Die Zeit schreitet voran. Es hat sich viel verändert in den vergangenen Jahren. Und vieles wird sich auch in Zukunft noch ändern. Vielleicht gibt es bald ein, zwei Windräder an einem abgelegenen Ort, die die gesamte Insel mit Strom versorgen werden.

Fortschritt ist oft umstritten. Wir kennen das: Es gibt Menschen, die Computer, Handy, Smartphone ablehnen. Auch wir können mit der modernen Technik kaum noch Schritt halten. Auf Donoussa waren es die Elektrifizierung oder der Bau der Verkehrsstraße, die manch einen nicht mehr auf die Kykladeninsel kommen ließ. Natürlich haben die Jahrzehnte die Insel verändert. Wir denken: zum Guten. Wir haben nichts gegen Fortschritt, oft ist der auch eine Verbesserung für die Menschen und ihr Leben vor Ort.

Aber es gibt, gerade unter den derzeitigen Verhältnissen und in Zeiten der Krise, auch Entwicklungen, die kritisch zu beäugen sind, weil sie nur einer Minderheit nützen. In ganz Griechenland fallen die Immobilienpreise, auf den Inseln noch nicht so stark, aber auch dort gibt es eine eindeutige Tendenz.

Zufällig sind wir in einem Magazin für Super-Reiche auf folgenden Beitrag gestoßen, der ausschnittsweise hierher übersetzt wurde:

***

Erschließung griechischer Inseln

[…] Auf nahezu allen bewohnten griechischen Inseln besteht die Möglichkeit, zu Schnäppchenpreisen große Grundstücke zu erwerben. Baumaßnahmen aufgrund der griechischen Situation oft mit den richtigen Kontakten auch ohne offizielle Genehmigung möglich. […]
Grundstücke mit eigenem Strand eher selten und aufgrund europäischer Gesetzeslage nicht mehr gestattet. Alternativ: ein Gelände am Wasser, guter Verkehrsanbindung zum Hafen sowie zusätzlich eine über das Festland nicht erreichbare Privatbucht. [...]
Donoussa: Es gibt etwa fünf kleine Strände, von der Gemeinde ohnehin vernachlässigt, weil keine Müllentsorgung stattfindet. Im Westen der Insel, nahe der Autostrecke, ansehnliche, brauchbare Großflächen im Besitz Einheimischer, Strom- und Wasseranschluss nahe. Hubschrauberlandeplatz mit guter Verkehrsanbindung, falls vorerst nicht auf dem eigenen Grundstück möglich. Örtlich empfehlenswert: der an der Autostrecke gelegene Ort Mersini, sehr grün mit nahezu unberührter kleinen Bucht in 15 Minuten Fußweite. Eigentumserwerb/Privatisierung nicht einfach. […]
Guter Draht zu wichtigen Personen und Funktionsträgern: Gemeindevorsteher oder Bürgermeister, Vertreter des Handels und der Wirtschaft, aber auch kirchliche Würdenträger. […]
Donoussa: Bürgermeister zugleich Eigentümer der Baufirma, was vieles entkompliziert. Gastwirt am Fähranleger gehört zu den vermögendsten Griechen und Grundbesitzern der Insel. Daneben vermögende US-Amerikaner und Westeuropäer, die sich weitgehend in das griechische Inselleben integrierten und nicht Mittel und Möglichkeiten haben, separiert zu leben. […]
Donoussa: Die Bevölkerung lebt von Tourismus, entsprechend das allgemeine Niveau. Einwohnerzahl derart gering, dass jeder jeden kennt. Dies allein ist Grund für den Aufbau eines autarken Lebensraums, der wenig Kontakt gebietet. […]
Kein Ruhm durch Mäzenatentum. Spenden und Wohlfahrt würdigen die Inselbewohner nicht. Besser: Mittel fließen direkt an Funktionsträger nach erfolgreichen Vereinbarungen und Abschlüssen. […]
Donoussa: Punktuell feindliche Stimmung. In den 2000er Jahren wurde eine Jacht im Hafen mit „Eat the rich!“ beschmiert. […]
Eigene, erfahrende und treue Hausangestellte werden empfohlen. Strenge Haltung. Tiefer gehenden Kontakt zur Bevölkerung meiden. Nicht vergessen: Kein Hass! Bevölkerung ist nützlich: Sie garantiert ein Mindestmaß an Infrastruktur. (Nicht jeder hat einen eigenen Arzt.) […]

***

Erschreckend, nicht wahr? Wir können nur die nach uns kommenden Generationen aufrufen, dagegen aufzustehen, nicht zuzulassen, dass die Welt in den Händen einiger weniger bleibt.

Ein letztes Wort: Aufgrund altersbedingter Krankheiten und Gebrechen werden wir die doch anstrengenden Reisen nach Donoussa nicht mehr auf uns nehmen können. Das ist schade, aber wir sind nicht traurig, denn in unseren Gedanken sind wir immer dort, bei den uns wichtigen Menschen. Wir sehen jeden Einzelnen vor uns.

Herzliche Grüße und
Auf Wiedersehen Donoussa!

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Thema Autor Datum
Auf Wiedersehen Donoussa! adonia 12.10.2012 19:56
Re: Auf Wiedersehen Donoussa! Richi 28.10.2012 17:37
Re: Auf Wiedersehen Donoussa! Xristo 28.10.2012 20:32

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