Von
PeMo
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Zitat: Ein Feuerwehrmann aus Pythagorion, der in Votsalakia auch im Einsatz war, hat mir gesagt "Das Schlimme war nicht der Brand, viel schlimmer war, was einige im Internet und die Presse verbreitet haben. Danach kamen neben den Stornierungen sogar die Anrufe, ob wir alle noch leben. Jetzt bleiben aus Furcht noch mehr Urlauber weg"
Das Schlimme war der Brand und die Geschwindigkeit mit der er auf Votsalakia und Marathokampos zuraste. Und ebenfalls wenig schön, daß erneut ein großes baumbestandenes Areal auf Samos durch einen Brand vernichtet wurde. Die Berichte/Bilder in der Presse und im Internet sind für einige Wochen interessant, die Brandschäden sind noch viele Jahre bis Jahrzehnte zu sehen!
Es ist daher nicht verwunderlich, daß in einigen englischsprachigen Reiseportalen gesagt wird, daß die besten Reisemonate die sind, in denen die Waldbrandgefahr auf Samos gering ist!
O.k. man könnte nun zynisch argumentieren und sagen, die Gegend um Votsalakia ist nun für Jahre sicher vor größeren Feuern, denn da ist ja alles weg, was noch an Bäumen auf den Hügeln und Bergen oberhalb von Votsalakia war.
Nicht die Berichte über die Brände schaden der Insel Samos und dem Tourismus dort, sondern die Brände (das Ausmaß der Brände) selbst, die ja erst die Grundlage für eine nachfolgende Berichterstattung sind.
Und noch viel schlimmer war/ist, daß viele dieser Brände - ob vorsätzlich oder fahrlässig - von Samioten selbst gelegt werden! Also von den eigenen Landsleuten!
Diese Furcht der Touristen ist m.E. sehr berechtigt! Denn es ist ja an dem Beispiel des Feuers bei Votsalakia zu sehen, wie rasend schnell so ein Brand und die Rauchwolke zu einer großen Gefahr für ein derartiges Touristenzentrum werden kann.
Gab/Gibt es da so etwas wie Notfallpläne? Evakuierungspläne? Mich würde schon mal interessieren, ob die großen Reiseunternehmen, die dort jede Menge Pauschaltouristen hinbringen, in dieser Frage mit der Präfektur und den Feuerwehren Vereinbarungen getroffen haben. Ich habe ja schon mal darauf hingewiesen, daß es da nur eine ausgebaute Straße gibt, die ab Ormos Marathokampos in den Südwesten und Westen von Samos führt. Falls die durch ein Feuer abgeschnitten wird, was dann ...?
In den heißen und trockenen Sommermonaten herrscht vorwiegend starker Wind aus Norden. Zwischen der Seitaniküste im Nordwesten und Kampos/Votsalakia im Südwesten von Samos liegt (lag) über die ganze Insel hinweg ein großes und weitgehend unzugängliches Gebiet mit großem Baumbestand. Wenn also das ausgedehnte Waldgebiet (in der Kako Perato Region) anfängt zu brennen, werden die Flammen und vor allem auch die Rauchwolken durch den Wind Richtung Süden direkt auf eines der großen Touristenzentren, nämlich Votsalakia, zugetrieben. Das war bekannt.
Was gab es da bisher an Vorsorgemaßnahmen, daß zumindest ein solches Feuer eine bestimmte Grenze in Richtung Votsalakia als Haupttourismusort im Südwesten nicht überschreiten kann? Wo Tausende von Touristen gerade in der heißen Sommerzeit untergebracht sind?
Der Ort Ireon ist in einer ähnlichen Situation wie Votsalakia, was die durch den Nordwind transportierten Rauchwolken anbelangt. Das Gute am Schlechten ist, daß es auf den Hügeln um Ireon - außer den Olivenhainen - kaum noch Bäume gibt, der natürliche Wald dort ist bereits im Jahre 2000 bei dem großen Feuer auf Samos abgebrannt. Auch Pythagorio liegt in der Rauchwolkenzone, wenn der Wind aus Nordwesten bläst. (war ja im Jahre 2000 stark betroffen!)
Das andere große Touristenzentrum Kokkari an der Nordküste ist da eher gut dran, zumindest solange der Nordwind bläst, denn da wird sowohl der Rauch als auch das Feuer ins Landesinnere getrieben. Dann kriegt halt die Gegend im Landesinneren um Mytilini das Feuer ab! Ist aber aus touristischer Sicht nicht so relevant, denn bei Mytilini sind halt keine Strände. Und die Waldbrandgebiete sind jenseits der Hügel und damit nur wenig von Kokkari und der Küste aus zu sehen.
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