Von
PeMo
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Hallo,
im letzten Jahr habe ich auf Samos mal im Oktober die Gelegenheit genutzt und den Prozeß der Destillation von Traubentrester (Tsipoura/Tsikouda, Rückstände nach dem Pressvorgang der Trauben) zu Souma mitververfolgt.
Da wird ja sozusagen - per Fermentation und Destillation, allerdings mit hohem Ressourcenaufwand (Wasser, Wärme) - aus Abfall/Dreck "Gold" gemacht! Und da wo der Geist :-) ist, versammeln sich auch gerne Menschen im "Namen des Geistes" und feiern jedes Jahr wieder gerne Ende Oktober bis Anfang Dezember bei der Herstellung dieses hochprozentigen Materials (wenigstens 38-40 Prozent Alkohol)!
Meine Bilder stammen aus der Ortschaft Stavrinides hoch oberhalb der Nordküste von Samos. Die verwendete Destillationsapparatur ist als eher modern zu betrachten.
Das Wort Souma bedeutet "Summe", d.h., die Summe der nach Destillation gewonnenen Flüssigkeitsmenge. Und in der Tat wurden bei den Destillationsprozessen, denen ich zugeschaut habe, keine Fraktionen (Vorlauf/Head, Hauptfraktion/Heart, Nachlauf/Tail) geschnitten. Hatte ich (als Chemiker) anders erwartet, hat mir ehrlich gesagt einen kleinen Schock versetzt. Na ja, die erfahrenen Schnapsbrenner werden wohl wissen - in Abhängigkeit von der Beschaffenheit des Ausgangsmaterials - wann die Methyalkohol- und wann die Fuselölfraktionen kommen.
Irgendwo habe ich gelesen, daß die Betreiber für sich selbst Souma/Tsipouro herstellen und aufbewahren, den sie dann allerdings zweimal destilliert haben!
Ein Märchen oder Realität?
Als ich anschließend meinen Gastgeber, der mich dorthin mitgenommen hatte, fragte, ob ihn das nicht stört, daß da alles zusammengekommen ist, meinte er: nein, seine Trester wären ja nur Traubenrückstande, da wären so gut wie keine Äste, Zweige oder andere hölzerne Rückstande mit dringewesen. Später am Abend sagte er dann aber doch noch: man solle nicht soviel davon trinken, es wäre nicht gut für die Leber und für die Augen ;-)
Wie auch immer, die Präsentation ist in dem unten angegebenen Link zu finden. Es dauert ein paar Sekunden, bis die Präsentation startet!
Die Musik stammt "live" aus Pythagorio, gespielt von Jiannis Loulourgas (bouzouki, Gesang), Makis Karavasilis (bouzouki, Gesang) und seinem Sohn Jiannis Karavasilis (Gitarre, Gesang)
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