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Museum der Meere, Kalimnos

Geschrieben am 27.10.2006 15:10:01

Von
Jorgos Milonas
Jorgos Milonas

539 x gelesen
2 Antworten

Mousio tin thalasa - Museum of Maritime Findings
Kalimnos, Vlihadia , Jorgos Milonas, Text u. Photo
The Museum of Maritime Findings is the life's work of former sponge diver Stavros Valdamides who created it without any financial help of any kind. The museum is packed with an eclectic mix of undersea findings that range from ancient amphorae to World War Two ammunition. There are about 5 rooms full of underwater treasures. The museum opens daily 9am - 7pm and Sunday 10am - 2pm .
Diese kurze Notiz aus dem Reiseführer Griechischer Inseln ist so bescheiden wie der Gründer des Museums selbst. Eigentlich würde ich sein submarines Königreich nicht einmal Museum nennen, da ich mir unter einem Museum eine chronologische Ausstellung mit didaktischer Zielsetzung – oft nur eine Nekropolis vergangenen Ruhms vorstelle. Stavros Valdamides ist ein typischer Grieche, im wahren Sinne des Wortes ein lebendiger Protagonist einer Generation von Fischern und Tauchern, die ihr Leben bis ins Alter eng mit dem Meer verbringen. Er war in der Jugend ein ausgewöhnlich guter und aktiver Taucher. Es gelang ihm nicht nur die Suche nach Schwämmen sondern er brachte vom Meeresgrund sehr interessante Funde ans Tageslicht.
Nur wenige Kilometer vom Hauptort und Hafen Kalimnos- Pothia, verzweigt sich eine gut ausgebaute Strasse zu den Klöstern (die Kalimnos Skyline bilden) in Richtung Vlihadia. Dort befindet sich ein Besucher wie in einer anderen Welt. Vom Strand hat man einen schönen Ausblick aufs Meer hinaus zu den nahen Inseln. Noch schöner ist der Blick auf die Bucht vom Ende der Strasse die diese enge Buch säumt. Die Bucht ist durch eine kleine Landeszunge in zwei Strände aufgeteil, wovon einer sandig und der Andere mit ovalen Kieselsteinen bedekt ist. Die Strände laden nach dem Muzeums besuch zum schwimmen und ausruhen. Im Ort selbst gibt es einige wenige ursprüngliche Bauten, einige Ferienbungalows, und eigentlich sehr sehr wenig Touristen. Besonder ruhig ist es in Vlihadia in der Vor- und Nachsaison. Beide sauberen Strände laden zum Schwimmen im kristallklaren Wasser…und ausruhen

Das Museum wurde mir vom Eigentümer eines kleinen aber feinen 13 Zimmer- Hotels (eher Pension) in Kalimnos empfohlen. Übrigens, das Hotel Panorama ist schon vom Schiff sichtbar…und hat deswegen eine fantastische Sicht über die ganze Stadt.
In Vlihadia, empfing mich vor dem Museum ein freundlicher, untersetzter Mann der sichtlich erfreut war, dass ich seine Schätze mit persönlichem Kommentar des Besitzers kennenlernen möchte.
Wir gehen aber nicht ins Museum aber als Erstes schleppt er mich zum Kaffee-Frappé, dass er mir spendierte…Meine Frage nach Eintrittsgeld beantwortet er stotz, typisch griechisch mit Kopfzucken nach hinten und mit geschlossen Augen. Bald waren wir Stavros und Jorgos, und er zeigte mir auch Alles. Immer wieder, vergass es nicht zu betonen, dass seine Sammlung weder von der Regierung noch von der Behörde in Kalimnos irgendwie unterstützt wird. Tausende von bizarren Muscheln sind zu sehen, Formen, die jeder Funktionalität trotzen, ein l’art pour l’art der Natur, Tiefseefische, Schwämme, Taucherutensilien und sogar Bomben aus den vergangenen Kriegen – alles das hat er selbst gefunden. Mit besonderem Stolz zeigte er mir skurrile Fische, einmalige Funde auf der Welt, die angeblich nicht einmal in den US Museen zu sehen sind.
Besonders gerne posierte Stavros vor seiner Mauer des Ruhmes. Dutzende von Diplomen, Anerkennungen und Danksagungen aus aller Welt, angefangen mit Frankreich bis Hawaii, in allen Sprachen sind zu sehen. Eine bebilderte Biografie erzählt über Stavros bewegtes und erfülltes Leben. Und wieder betont er zu recht stolz: „alles ohne fremde Hilfe“. Später wird mir klar, dass er durch seine Diversifizierung keine Not leidet. Sein grosses Kafeehaus links vom Museum steht den touristischen Bussen bzw. Besuchern zur Verfügung und eine Taverna rechts vom Museum ist ebenfalls im Familienbesitz…die Güte ihrer Küche konnte ich zur vollsten Zufriedenheit später selber testen. Es werden dort typisch griechische Gerichte, die man z.Teil nur noch selten bekommt angeboten.
Mit schelmischem Blitz in den Augen öffnete der bewunderswerte „Little big Man“ für mich noch ein Zimmer voll von seinen wertvollsten Funden. Es türmte sich dort eine Unmenge von Amphoren und Geschirr aus der hellenistischen Zeit. So etwas ist nur möglich, weil in Griechenland alles möglich ist…auch wenn es Gesetze verbieten.
Auch der Museumsvorplatz ist schön arrangiert, geschmückt mit ausgestopften exotischen Fischen und grösseren Fundstücken aus der Antike. Ein besonderes Exemplar mit Geschichte ist Stavros Fischerboot. Als er einmal auf eine besonders reiche Fundstelle stiess, verbrachte er auf diesem relativ kleinen Boot volle 7 Monate, damit er Diebe und Profiteure von der Stelle fern halten konnte. Der Museumsrundgang ist zu Ende und ich werde mit Geschenken verabschiedet, einem Meeresschwamm und einer Muschel mit eingraviertem Sternzeichen - Krebs.
Text a fotos Jorgos Milonas

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Thema Autor Datum
Museum der Meere, Kalimnos Jorgos Milonas 27.10.2006 15:10
Re: Museum der Meere, Kalimnos Katinka 31.10.2006 22:16
Re: Museum der Meere, Kalimnos Jorgos Milonas 01.11.2006 13:52

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