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Bischofskirche in Christiani

Von Uwe

Von Filiatra aus lohnt sich ein Abstecher zur Bischofskirche in Christiani (Christianó). Das Bergdorf Christiani liegt 12 km südöstlich von Filiatra in 640 m Höhe.

Von Süden kommend zweigt direkt vor Filiatra rechts eine kleine Straße nach Christiani ab. Auf der bergauf führenden Straße erreicht man nach ca. 3 km eine Passhöhe, von der man einen schönen Blick auf die Stadt und das Meer hat. Die Straße endet in Christiani am Fuße des Aigaleo-Gebirges.

Christiani ist ein alter Bischofssitz. Es liegt an der Stelle des mittelalterlichen Christianoupolis, das vom 12. Jh. bis zur Befreiung von den Türken der Sitz des Erzbischofs von Messenien war. In Christiani wurde die prachtvolle Kirche Metamorfosis tou Sotira (Ajia Sotira, Verklärung Christi) erbaut. Sie stammt aus dem 11. Jh. (1070) und sie gilt als eine der bedeutendsten byzantinischen Kirchen im griechischen Raum. Im Jahre 1837, d.h. in der Zeit der Frankenherrschaft wurde der Bischofssitz nach Kyparissia verlegt. 1866 wurde die gesamte Region durch ein schweres Erdbeben weitgehend zerstört.

Die Metamorphosiskirche wurde durch den griechischen Archäologischen Dienst wieder aufgebaut. Dach, Kuppel und Teile der Seitenwände stammen aus neuester Zeit. Die Zentralkuppel hat 16 Fenster mit säulenartigen Wölbungen an den Ecken.

Die Kirche ist eine Achtstützenkirche, ein in Griechenland seltener Bautypus, der in Griechenland nur zwischen dem 11. und 13.Jh gebaut wurde. Er hatte seinen Ursprung in Konstantinopel oder weiter östlich im riesigen Byzantinischen Reich (Syrien).

In einem Reiseführer fand ich zur Achtstützenkirche folgende Beschreibung, die auch ich als Laie verstanden habe: „Die gewaltige, oktogonale Kuppel ruht bereits im Innern auf einem Oktogon, das von acht Wandpfeilern über Ecktromben getragen wird. Auf diese Weise konnte ein großer Raum überkuppelt werden, ohne dass tragende Säulen seine Einheit durchbrechen."

Die Beschreibung in einem anderen Reise- und Kulturführer fand ich etwas weniger verständlich: „Die Kuppel ruht auf 8 Pfeilern, was dadurch erreicht wird, dass sich im Inneren vier Ecktrompen zwischen die vier Kreuztonnen einschieben. Dies ermöglicht eine weiträumige Kuppelwölbung ohne Unterbrechung durch tragende Säulen.“

Überprüfen konnte ich die Beschreibungen nicht, da die Kirche geschlossen war. Im Innern lagern Marmorbruchstücke der alten Kirche.

Wer weitere Exemplare dieses monumental wirkenden Bautypus sehen will, kann nach Mistras (Agii Theodori), Monemvassia (Agia Sophia), Delphi (Kloster Hosios Loukas) oder Athen (Kloster Daphni) fahren.

Geschrieben 01.02.2004, Geändert 01.02.2004, 2967 x gelesen.

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