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Der Tag, an dem die olympischen Spiele in Athen begannen ...

Von printy

Der Tag, an dem die olympischen Spiele in Athen begannen und ich am liebsten einen Griechen ermordet hätte

Es war der 13. August 2004, ein schöner, heißer Tag und wir mussten, nach fast 3 Wochen Urlaub unsere Rückreise antreten. Wie wir schon wussten, würde es in Athen zu Probleme kommen können, und eigentlich wollten wir auch ein, zwei Tage früher zurückreisen, hatten aber keinen Flug bekommen. So planten wir um Athen etwas zu umgehen, das Schnellboot nach Rafina zu nehmen, aber soweit sind wir noch nicht. Der Morgen, schön wie immer, ahnte noch nicht, was so alles heute noch kommen sollte.

Am früheren Vormittag ging es das letzte Mal mit dem Inselbus auf Paros von Piso Livadi über das Inselinnere an Lefkes vorbei nach Parikia. Dort hatten wir einig Zeit und warteten in der Mittagshitze auf das Schnellboot. Mit ein wenig Verspätung starteten wir dann und verließen unser geliebtes Paros. Die Kinder genossen das doch flugzeugähnliche Gefühl sehr und die Verspätung wurde größer, mir wurde klar, wir müssen uns in Rafina beeilen, aber Problem sollte es keines sein.

Land kam in Sicht und bald war es soweit, wir konnten aussteigen. Alle Mitreisenden strömten aus dem Schiff, wir mit den zwei Kleinen waren etwas langsamer, und kamen vorne an den Platz, wo viele Taxis standen bzw. auch schon nicht mehr. Die meisten waren schon weg, ein Bus zeichnete sich auch keiner ab und so hieß es erstmal warten. Taxis, die kamen, wollten uns erstmal nicht zum Flughafen fahren. Die Zeit lief gegen uns, die Hitze machte müde, und die Taxifahrer wollten uns nicht.

Da konnte ich dann doch ein leeres Taxi anhalten und den Fahrer davon überzeugen, uns zum Airport zu bringen. Rucksäcke und Gepäck waren schnell verstaut, Kinder und wir im Taxi und los ging es. Viel Zeit blieb jetzt nicht mehr, ich machte dem Fahrer klar, er solle sich beeilen. Unsere Fahrt führte uns auf einigen kleineren Strassen bis wir an die Auffahrt der neuen Autobahn kamen und der Taxler Maut zahlen musste. Er fragte, für uns unverständlich, die Frau im Häuschen ausgiebig und lange, dann ging die Fahrt, jetzt schnell auf der Autobahn weiter, an versperrten Ausfahrten entlang, wir immer hoffend, wir wären bald da, da eine Ausfahrt, die Hoffnung steigt, aber was ist jetzt, wir sind ja auf dem Retourweg , wir fahren die Autobahn in entgegen gesetzter Richtung wieder retour, die Hoffnung schwindet, Kinder jammern und unser Taxler gibt sein besten und setzt ein griechisches Lächeln auf. So kommen wir wieder bei besagtem Mauthäuschen an, wo dann ein langes, griechisches Gespräch entbrennt und es wird uns endgültig klar, der Gute weiß nicht, wie er fahren soll und darf. Nach mehreren Minuten setzen wir die Fahrt auf ein Neues fort, die Gegend kenne ich schon und ich denk mir so schön langsam, ich spring dem Guten an die Gurgel und wären meine Kinder und meine Frau nicht auch im Auto gewesen, wer weiß!

Nach weiteren Kilometern fanden wir doch auch den Flughafen, wir raus aus dem Spazierwagen, rein ins Gebäude, leider mussten wir noch weit in die andere Richtung bis zum Lufthansa Schalter und da waren wir. Flug schon fast weg, auf jeden Fall zu spät zum einchecken. Wir wurden freundlich umgebucht nach Frankfurt in 90 Minuten, von dort dann Weiterflug nach München. Die Kinder bekamen Pommes am Airport, um die Wartezeit zu überbrücken, und ich sah dann die Eröffnung der Spiele live in Frankfurt. Ende gut, alles gut und alle leben auch noch!

Geschrieben 17.03.2008, Geändert 17.03.2008, 2161 x gelesen.

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Kommentare zu diesem Artikel

Kommentar von drossiani vom 24.05.2014 13:06:12

Hallo printy,

toller Artikel! Habe beim Lesen mitgefiebert, als sei ich dabei gewesen. Aber auch geschmunzelt, obwohl ich nicht schadenfroh bin. Gespräche mit Damen in Mauthäuschen kann ein ordentlicher griechischer Taxifahrer halt nicht kurz halten oder gar auslassen ...

Vor vielen Jahren musste ich mal mit dem Auto quer durch Heraklion zum Flughafen düsen und es waren an diesem Tag Wahlen ...
Nassgeschwitzt aber ohne Beule und gerade noch rechtzeitig erreichte ich meinen Rückflug.

Aber sind es nicht gerade auch solche Erlebnisse, die GR einzigartig machen?

Gruss drossiani