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Die Jagd nach der Inselspezialität

Von thusch

Wer sich mit einem guten Reiseführer auf eine Reise zur nördlichsten Kykladeninsel Andros vorbereitet, wird dort sicher einen Hinweis auf eine kulinarische Spezialität der Insel finden: das Bauernomelette "Froutalia". Fairerweise weisen diese Bücher aber auch darauf hin, daß diese Spezialität längst nicht überall auf Andros angeboten wird - was bei mir noch den Reiz erhöhte, während meiner vier Tage auf Andros dieses Gericht mindestens einmal zu probieren.

Zunächst versuchte ich es in meinem Standort Batsi. Dort wetteifern in etwas erhöhter Lage über dem Fischerhafen gleich drei "Traditional Taverns" um die Gunst der hauptsächlich griechischen und britischen Gäste - doch "Froutalia" fand ich in keiner auf der Speisekarte. An der Strandpromenade waren die Cafés und Restaurants eher international ausgerichtet (mit bebilderten Speisekarten und reichem Pizza-Angebot), so daß ich es dort gar nicht erst versuchte ...

Halb so schlimm, schließlich hatte ich mir ja für die folgenden Tage eine Autotour quer über die Insel und einen Besuch der Hauptstadt Andros-Chora vorgenommen. Doch als ich während meiner Inselrundfahrt eine Taverne im Hinterland suchte, fand ich zwar einige Lokale - aber keines davon geöffnet (es war Ende Mai, und die Wirte sparten sich ihre Energien für den Ansturm der Athener am langen Pfingstwochenende auf). Auch die Tavernenszene in Andros-Chora war nicht so prickelnd, wie ich es erhofft hatte; alles konzentrierte sich um die zentrale Platia, und überall gab es nur griechische Standardküche - keine Spur von Froutalia, schnief!

Umso größer war meine Überraschung, als ich am letzten Abend noch einmal die Lokale in Batsi unter die Lupe nahm: Ausgerechnet in einem Lokal namens "Koala", das sich mit diesem "urgriechischen" Wappentier schmückte und sich auch sonst einen bewußt internationalen Anstrich gab, fand ich die Spezialität von Andros auf der Karte - und ich wurde nicht enttäuscht! Froutalia ist wirklich ein ausgesprochen interessant schmeckendes Bauernomelette, das seine besondere Note durch Schafskäse und eine besonders aromatische Knoblauchwurst erhält. Dazu noch ein Schoppen offenen Faßwein von Andros - und das inseltypische Abendessen in australisch-italienischem Ambiente ist perfekt.

Fazit: Es lohnt sich, auf Andros das typische Froutalia-Omelette zu probieren - und vielleicht entdecken ja mehr Gastwirte in Batsi und Andros-Chora darin eine Marktlücke, so daß ich bei meinem nächsten Andros-Besuch nicht mehr so lange danach suchen muß ...

Geschrieben 27.06.2004, Geändert 27.06.2004, 3487 x gelesen.

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Kommentare zu diesem Artikel

Kommentar von anadromitis vom 18.05.2010 19:20:37

Die Froutalia ist wirklich eine Spezialität der Insel. Mein Grossvater kochte die besonders gut. Es gibt auch die Variante mit Zucchini die besonders lecker ist. Die Zubereitung der Froutalia ist leider etwas aufwendig und wird daher von vielen Restaurants gemieden. Besonders in den eher touristisch ausgerichteten Lokalen wird man kaum fündig.
Die traditionelleren Tavernen vorallem in Chora haben diese speziallität aber dennoch auf der Karte. Die mir bekannten Tavernen welche die Froutalia anbieten sind die "Parea" und "Ta Skalakia".
In Batsi habe ich die Spezialität auch gegessen, allerdings kann ich mich nicht an den Namen der Taverne erinnern. Es war ebenso eine eher traditionelle Taverne im zweiten drittel der Strandpromenade mit Pflanzen im Sitzbereich... eine Pergola, besonders freundliche Stimmung. Das Personal erinnert einen auch immer daran das es einige Minuten länger dauern wird mit der Froutalia, also geduldig sein. Es lohnt sich ;-)