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Erlebte Geschichten

Von MargaritaM

Welcher Griechenlandliebhaber hat nicht schon einmal versucht die griechische Sprache zu erlernen, zumindest so viel, dass man wenigstens Essen und Getränke in griechisch bestellen kann. Wer hat dabei nicht erfahren, wie wichtig richtige Betonung und Aussprache sind.

Es war Ende der 80er oder Anfang der 90er Jahre. An einem herrlichen Frühlingstag genossen wir die Sonne auf bei einem nachmittäglichen Getränk bei Vitzentzos. Der Chef war persönlich anwesend und bediente die Gäste. Meine Griechischkenntnisse waren gleich Null. Deshalb war ich schwer beeindruckt als eine Deutsche ihr Getränk in griechisch bestellte. Man merkte Vitzentzos Verblüffung an, er fragte nach, ein kurzer Dialog, und die Bestellung wurde bestätigt. Er verschwand und kam erst nach geraumer Zeit wieder. Grinsend ging er auf die Deutsche zu, baute sich vor ihr auf, ein Getränk hatte er nicht dabei. Plötzlich, für alle unerwartet, knallte er ihr ein Beil auf den Tisch. Verwirrung, dann großes Gelächter an allen Tischen. Was war passiert? Die Deutsche wollte einen tsipouro (Tresterschnaps), bestellt hatte sie aber tsekouri. Den tsipouro erhielt sie dann auf Kosten des Hauses.

Auf Naxos wurde ein Griechenlandbekannter vom Kellner gefragt was er denn trinken möchte. Peter, das erste Mal in Griechenland stammelte: Wie heißt er noch, der Wein mit dem P, dem P, dem P. Ihr wisst alle, dass er Retsina wünschte und auch bekam.

Jahre später, ebenfalls auf Naxos. Wieder eine Deutsche, wieder die Frage nach dem Getränk: Sie bestellte einen "Domestos", verwirrte Nachfrage des Kellners und wieder die Antwort "Domestos". Hier sprang dann eine auf Naxos lebende Deutsche hilfreich ein und die Urlauberin bekam ihren Demestika. Die Stimmung in der Taverne aber war von dem Augenblick an hervorragend. Immer wenn der Kellner Wein servierte, gab es lustige Geschichten.

Geschrieben 07.04.2008, Geändert 09.04.2008, 5095 x gelesen.

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Kommentare zu diesem Artikel

Kommentar von psari vom 29.11.2012 18:24:30

Hallo Margarita und Juls,
solche lustige Geschichten kenne ich jede Menge. Besonders lustig werden sie dadurch, dass die Griechen einfach Humor haben und die Mühe nicht scheuen, den verwechselten Gegenstand herbeizuschaffen. Vom Griechischlernen und -sprechen sollte man sich dadurch nicht abbringen lassen. Denn so humorvoll die Griechen sind, so hilfsbereit sind sie auch und so sehr freuen sie sich, wenn man ihre Sprache ein wenig spricht.
Wisst Ihr, was Ihr serviert bekommt, wenn Ihr den Kellner bittet: "Servietes parakalo"? Ein Packerl Damenbinden. Denn servieta (und im Plural servietes) heißt auf Griechisch eben nicht, wie man als Deutscher vermuten würde Serviette, sondern Damenbinde oder Windeleinlage. Die Serviette hingegen heißt auf Griechisch chartopetseta. Dieses Erlebnis fand ich so lustig, dass ich es in meinen "Fettnäpfchenführer Griechenland" aufgenommen habe.
www.conbook-verlag.de/fnf_griechenland.h tml


Kommentar von Juls vom 24.11.2009 13:37:11

Hallo,

dass sind ja noch richtige verstaendliche Versprecher von "Neulingen" der griechischen Sprache und daher ruehren dann auch verstaendlicher Weise niedliche Geschichten (tsekouri) und der Wirt hat es dann tatsaechlich auch geholt :-))). Aber das mit der richtigen Betonung bringt mich auch heute, in so manche Peinlichkeiten z.B. Nomos und Nomos Betonung beim ersten o = Gesetz beim zweiten o Landkreis.........LG Juls