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Ein Ausflug zum Aphaia-Tempel

Von awo

Die Linienbusse auf der Insel Ägina sind von einfachstem Standard. So fahren hier noch die alten Ikarus-Busse aus dem früheren Ostblock. Es fahren viele Busse und der Preis liegt bei 1,50 € po Person. Die Abfahrtsstelle der Busse in Ägina-Stadt liegt ein paar hundert Meter nördlich der Anlegestelle der Fährschiffe und ist nicht zu übersehen. Zum Aphaia-Tempel nimmt man den Bus nach Agia Marina. Die Fahrstrecke ist etwa 12 Kilometer lang. Sie führt an den Ruinen von Paliochora - der alte Hauptort der Insel von der Zeit, als die Küste wegen Seeräuberüberfällen unsicher war- und der großen Klosterkirche von Agios Nektarios vorbei. Der Tempel der Aphaia liegt etwa 300 Meter über dem Meer. Von hier hat man einen schönen Blick über das Meer und die nördlichen Berghänge auf Ägina. Der Tempel der Aphaia bildet auf der Landkarte angeblich ein gleichschenkliges Dreieck mit dem Parthenon in Athen und dem Poseidon-Tempel in Sounio.

Alle drei der genannten Tempelanlagen sind im 5. Jahrhundert v. Chr. errichtet worden, in der goldenen Zeit von Athen. Obwohl Ägina eine "Rivalin" Athens war, bot sie den Einwohnern Athens Zuflucht, als die Perser die Stadt besetzt hatten. Ägina soll damals über 500.000 Einwohner gehabt haben. Die Äginesen unterstützten sogar die Athener in der Seeschlacht von Salamina, und schlugen die persische Flotte zurück. Allerdings zeigten sich die Athener nicht besonders erkenntlich und eroberten Ägina 459 v. Chr.

Der Tempel der Aphaia muß einmal sehr prächtig gewesen sein. Selbst als Ruine ist er noch sehr eindrucksvoll. Die dorischen Säulen sind teilweise noch sehr gut erhalten. Die am besten erhaltenen Figuren sind allerdings nicht hier, sondern in der Glyptothek in München zu sehen. Der bayrische König Ludwig I hatte sie seinerzeit von englischen Archäologen gekauft. Die Aphaia war eine lokale Gottheit aus Ägina. Nach einer Überlieferung soll sie eine junge adelige aus Kreta gewesen sein, die ein Schiff aus Ägina bestieg, um Minos Nachstellen zu entfliehen.

Während man über diese alten Geschichten nachdenkt, wird man vielleicht etwas unsanft von der Hupe des Busses aus seinen Gedanken gerissen, der zwischenzeitlich auf der Rückfahrt nach Ägina-Stadt wieder an der Haltestelle vor dem Tempelgelände eingetroffen ist. Der Busfahrer ruft vielleicht sogar noch ein paar Mal, ob noch jemand mitfahren will, und fährt dann weiter.Wir lassen uns Zeit, trinken noch einen Selbstbedienungs-Kaffee neben der Haltestelle und gehen dann gemütlich zu Fuß hinunter nach Agia Marina, um direkt von dort mit einem späteren Bus zurückzufahren.

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Aphaia-Tempel

Geschrieben 20.05.2004, Geändert 20.05.2004, 4789 x gelesen.

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