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Der Sonnenuntergang in Sounion

Von thusch

Als Hobbyfotograf habe ich eine Schwäche für Sonnenuntergänge - besonders für griechische. Da war es natürlich erstrebenswert für mich, in meinen Aufenthalt in Athen den Sonnenuntergang in Sounion (seit Lord Byrons Erzählungen eine Legende!) einzubinden, selbst wenn ich für Athen nur zwei Tage zur Verfügung hatte. Mit dem Linienbus (wie ursprünglich geplant) klappte es zwar nicht, da im Juni der letzte Bus leider schon vor dem Sonnenuntergang weg ist. Zum Glück konnte ich an einem organisierten Ausflug teilnehmen, dessen Zeitplan genau auf den Sonnenuntergang abgestimmt war.

Vom Zentrum Athens erreichten wir - an zahlreichen Baustellen für Olympia vorbeifahrend - zügig die attische Ostküste mit den Nobelbadeorten Voula und Vouliagmeni. In Varkissa wurde ein Stop eingelegt; einige Ausflugsteilnehmer nutzten dies zum Baden, andere zum Bummel am Hafen. Die folgende Fahrt entlang der attischen Ostküste war ein landschaftliches Highlight; nach einer knappen Stunde von Varkissa aus erreichten wir den Strand von Sounion, an dem zwei Fischtavernen zum Abendessen einluden. Allerdings hat der Fisch dort seinen Preis - zudem werden fast nur abgewogene Frischfische zu Kilopreisen angeboten, was das Preisniveau zusätzlich in die Höhe treibt. Faszinierend als Platz zum Sitzen und Schauen ist diese Strandbucht allemal, und von unten erahnt man den Poseidon-Tempel - das eigentliche Ziel des Ausflugs.

Als wir den Tempel erreichten, blieb noch fast eine Stunde Zeit bis zum Sonnenuntergang - und ausgerechnet jetzt zog sich dunkles Gewölk am Himmel zusammen, so daß die meisten Gesichter der Ausflugsteilnehmer lang und länger wurden und sich die Reiseleiterin sogar entschuldigte. Doch die Wolken waren nicht dicht genug, um die Sonne vollkommen zu verdecken - und so ergab sich ein einmaliges Zusammenspiel von Licht, Wolken und Meer vor den imposanten Säulen des antiken Poseidontempels. Dabei waren es trotz der Berühmtheit des Sounion-Sunsets keine Menschenmassen, die dieses Schauspiel erleben wollten; zu einer ähnlichen Jahreszeit habe ich z. B. beim Sonnenuntergang in Oia (Santorini) ein Vielfaches an Publikum erlebt.

Am Ende des Tages waren sich alle Teilnehmer am Ausflug einig: Bei klarem Himmel wäre der Sonnenuntergang vielleicht oberflächlich "perfekt" gewesen, aber erst die Wolken haben jene dramatischen Effekte bewirkt, die mir auch Wochen später nicht mehr aus dem Kopf gehen!

Geschrieben 28.06.2004, Geändert 28.06.2004, 2285 x gelesen.

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