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Samothraki – Urlaub auf dem Bauernhof (16.5. - 28.5.2012)

Von kokkinos vrachos

Samothraki – Urlaub auf dem Bauernhof (16.5. - 28.5.2012)

Wer kein eigenes Boot hat, muss von Alexandroupoli mit der guten alten Saos 2 nach Samothraki 2,5 h gemütlich rüber tuckern. eine andere Anreisemöglichkeit gibt es nicht. Daran wird sich wohl auch die nächsten Jahre nichts ändern.
Alexandroupoli liegt 40 km von der türkischen Grenze entfernt. de.wikipedia.org/wiki/Alexandroupoli

Im Mai 2012 waren 2.700 Menschen auf Samothraki gemeldet. Hinzu kommen noch einige hundert Soldaten, und 90.000 Ziegen und Scharfe.
Jeden Winter verlassen die Hälfte der Bewohner die Insel, und gehen nach Alexandroupoli, Kavala. Die meisten gehen aber nach Stuttgart und Umgebung. In Hora bleiben im Winter nur 1o Familien, meistens ältere Menschen. keine Taverne, kein Kafenion hat im Winter in Hora geöffnet. Hora ist im Enddefekt eine Sommersiedlung. Selbst im Mai war der Ort noch total verschlafen. Nur die Katzen ziehen durch die verwinkelten Gassen. Auch Terma ist im Winter fast verlassen, und wacht erst langsam im Mai/Juni auf.

Die Bewohner Samothrakis leben von der Schaf/Ziegenhaltung (90.000 Ziegen und Schafe sind auf der Insel registriert und werden von der EU subventioniert), der Landwirtschaft, hauptsächlich Olivenernte (auch jeder Olivenbaum wird von der EU subventioniert), und der Fischerei(wird ebenfalls von der EU subventioniert). Im Hafen von Kamariotissa liegen viele Fischerboote, auch sehr große. Die täglich heraus fahren. Der gefangene Fisch der großen Schiffe geht sofort mit der Fähre auf das Festland. Die Fischfang-Ausbeute vor Samothraki ist in den letzten Jahren um 90% zurückgegangen. Einige Fischarten sind schon ganz verschwunden.
Der Tourismus spielt nur (im Sommer) ein kleine Rolle, in den Orten Kamariotissa(Hafen), Therma und Hora.

Was hat sich in den letzten 10 Jahren auf Samothraki verändert? = nicht viel.
- die Straßen sind jetzt besser und ein wenig ausgebaut wurden.
- ein paar mehr Übernachtungsmöglichkeiten und Tavernen gibt es jetzt.
- man sieht weniger klapprige Kisten im Straßenverkehr. Inzwischen sieht man viele neue Pickups und Landrover.
Ansonsten ist alles beim alten geblieben. Die Bewohner sind weiterhin sehr freundlich und hilfsbereit. Beim trampen nimmt ein so gut wie jedes Auto mit.

Von der Krise bekommt man als Tourist auf Samothraki wenig mit. In Kamariotissa stehen ein paar Läden leer, und es kommen weniger Touristen. Das ist natürlich für die Einheimischen schon schlimm genug.

Samothraki ist eine sehr ursprüngliche und ruhige Insel. Das wird auch in der Zukunft so bleiben, da auf Samothraki die Sandstrände fehlen. Nur im August wird es voller. Die Insel ist zum wandern und abschalten ideal. Hat eine wunderbare abwechslungsreiche Natur zu bieten. Für einen Sandstrand-Badeurlaub ist Samothraki nicht geeignet.. Außer man mietet sich ein Leihauto und fährt jeden Tag zum einzigsten schönen Sandstrand, den Pachia Ammos beach. ganz im äußeren Südosten gelegen. Kiesstrände gibt es aber mehrere auf der Insel.

Der Sommer beginnt auf Samothraki Ende Mai. Bis zum 16. Mai ist das Wetter auf Samothraki nicht so gut, es regnet öfters. Dieses Jahr war es genau anders herum. Bis Ende Mai super Wetter, danach sehr viel Regen, sogar ein Unwetter. Auch im Sommer wird es nicht zu heiß.

Ich habe mich die 13 Tage auf Samothraki sehr wohlgefühlt. Es gibt viele einfache Tavernen und noch viele urige Ouzerien. Ein schöner Sandstrand in der nähe der Ortschaften hat mir aber gefehlt, dann wäre Samothraki perfekt.

Wer noch unberührte Natur, Ruhe und das einfache griechische (Insel)Leben sucht ist auf Samothraki richtig.

schöne Grüße aus Hamburg, kokkinos vrachos
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Fähre:

www.saos.gr/index.php

ältere Reise-berichte von Samothraki:

www.in-greece.de/samothraki/artikel

Reiseführer Thassos & Samothraki:

www.michael-mueller-verlag.de/griechenla nd/thassos_samothraki/index.html

Wanderkarte von terrain Samothraki 1:25.000:

e-shop.terrainmaps.gr/index_english.php

tradionelle Musik von Samothraki auf CD:
STERGIOU KYRIAKOS / O ILIOS KAI TO FEGGARI - SKOPOI KAI TRAGOUDIA APO TIN SAMOTHRAKI (2CD)

www.studio52.gr/info_en.asp?infoID=00000 6sn

Homepage des Kulturvereins Samothraki Stuttgart und Umgebung:

www.samothraki-stuttgart.de/

Geschrieben 07.06.2012, Geändert 09.07.2012, 5253 x gelesen.

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Kommentare zu diesem Artikel

Kommentar von kokkinos vrachos vom 10.09.2019 16:08:08

Samothraki wird offiziell zur Kur- und Bäderdestination

Die Insel Samothraki in der nördlichen Ägäis genießt seit Montag (9.9.) offiziell den Status einer Kur- und Bäderdestination.

www.griechenland.net/nachrichten/tourism us/26239-samothraki-wird-offiziell-zur-k ur-und-b%C3%A4derdestination


Kommentar von kokkinos vrachos vom 21.08.2019 16:22:23

Greek Government Announces Support Measures for Samothrace
news.gtp.gr/2019/08/19/greek-government- announces-support-measures-samothrace/?u tm_source=GTP+headlines+list&utm_cam paign=f8c3b02d26-gtp_headlines&utm_m edium=email&utm_term=0_742e571d31-f8 c3b02d26-64930241

Samothrace to get port upgrade, stricter contract terms for ferries after transportation breakdown
www.amna.gr/en/article/385773/Samothrace -to-get-port-upgrade--stricter-contract- terms-for-ferries-after-transportation-b reakdown

Samothrace Mayor Presses for Actions and Port Investments
news.gtp.gr/2019/08/20/samothrace-mayor- presses-actions-port-investments/?utm_so urce=GTP+headlines+list&utm_campaign =b278390429-gtp_headlines&utm_medium =email&utm_term=0_742e571d31-b278390 429-64930241

Lösungen für Samothraki und andere griechische Häfen gefordert
ttps://www.griechenland.net/nachrichten/ politik/26138-lösungen-für-sam othraki-und-andere-griechische-häfe n-gefordert

Ta Leme. kv


Kommentar von kokkinos vrachos vom 18.08.2019 14:08:17

komischerweise erscheint der Link hier falsch, einfach ein https:// vorsetzten....


Kommentar von kokkinos vrachos vom 18.08.2019 14:06:50

und hier der richtige Link: forum.womoverlag.de/viewtopic.php?f=25&t =13195


Kommentar von kokkinos vrachos vom 18.08.2019 14:05:29

und noch einen tollen Samothraki-Reisebericht von 2010 entdeckt......

H Ellada mou: Samothraki / Mein Griechenland, Samothraki: forum.womoverlag.de/viewtopic.php?f=25&t =13195

Ta Leme, kv


Kommentar von kokkinos vrachos vom 18.08.2019 11:14:17

Moin und Kalimera, habe einen schöner Reisebericht über Samothraki im Juli 1990 gefunden. Als es noch über eine abenteuerliche Ruckelpiste zum Pachia Amos Strand ging......

Zwei kleine Fehler sind aber in dem Reisebericht:
- Es sind keine 100 km von Alexandroupolis an die türkische Grenze. Von Alexandroupolis zum Grenzübergang Kipoi sind es keine 50 km. 100 km sind es von Alexandroupolis nach Kavala.
- der höchste Berg auf Samothraki heisst Fengari (Mond) 1.644m.

Eine Reisebericht aus dem Jahre 1990 von R. Schüle aus Mauerbach bei Wien:
Die Anreise
Mit dem Auto fahren wir 1990 über Ungarn und die Transitroute durch Jugoslawien nach Alexandroupolis. Die wichtigsten Stationen dabei sind Baja, wo wir nächtigten und einem jugoslawischen Folkloreabend beiwohnen können, Belgrad, Nis, Thessaloniki und Kavala. Am Morgen des zweiten Tages in Baja habe ich in einem kleinen Gemischtwarengeschäft ein seltsames Erlebnis. Ich sehe, wie ein junges Mädchen ihren bescheidenen Einkauf (Brot, Milch, Gemüse) mit einem Geldpaket bezahlt, das noch eine Banderole umgibt. In Jugoslawien ist das Geld nichts mehr wert, wir zahlen 700 000 Dinar Autobahngebühr bei der Hinfahrt, mehr als eine Million 2 Wochen später bei der Rückfahrt.
Am 3. Reisetag erreichen wir um 16 Uhr die griechische Hafenstadt Alexandroupolis, von der es nur mehr 100 km an die türkische Grenze sind. Das macht sich auch schon auf der Wegstrecke bemerkbar, Minarette und Moslems werden auffällig mehr.
Nachdem wir uns die Schiffskarten für uns und das Auto gesichert haben, ist noch bequem Zeit für eine kleine Mahlzeit in einem Restaurant mit schattigem Garten. Denn ein Mittagessen haben wir uns aus Angst, die Fähre zu verpassen, bis dahin nicht gegönnt.
Die 50 km lange Überfahrt dauert knapp 3 Stunden und ist ruhig und wunderschön. Das Schiff fährt der Abendsonne entgegen, die über den Bergen von Samothraki untergeht. Der rund 1 600 Meter hohe Gipfel des Marmara, des höchsten und sehr markanten Gipfels der Insel, hebt sich vulkanartig von der nur rund 13 Kilometer Kontur des Eilandes ab. Er lässt seine Umrisse zwar nur im Dunst erkennen, beherrscht aber den Landstrich von allen Seiten.
 Hotel in Paleopolis
Nach der Landung in Kamariotissa, dem  größten Hafen der Insel, finden wir schnell ein Quartier im einzigen (***)Hotel des nahen Ortes Paleopolis direkt am Strand. Es heißt bezeichnenderweise „NIKE“ nach der engelhaften Figur, die hier bei einer Ausgrabung vor hundert Jahren entdeckt wurde. Das Original steht heute im Louvre in Paris, wir haben es dort erst vor einem halben Jahr bewundert.
Von unserer Terrasse können wir das Meer beobachten und seine Wellen hören, die durch den Wind häufig höher als gewohnt sind. Wen kann das aber wundern, wenn man weiß, dass wir auf der "Insel der Winde" gelandet sind. Außer uns wohnen vielleicht noch weitere 5 Gäste im Haus, das sicher 50 Personen Platz bieten würde. Touristen sind auf dieser Insel, wie wir noch häufig feststellen werden, eine Seltenheit.
Die Strandpromenade von Paleopolis ist frühmorgens menschenleer, man steht hier eher spät auf und beginnt so gegen 10 Uhr mit der Arbeit. Dann öffnen sich die wenigen Geschäfte, die die Einheimischen versorgen. Am Abend hingegen erwacht der Ort, auf der kleinen Promenade drängen sich dann die Griechen zum Bummeln. Die offenen Tavernen sind auch willkommene Gelegenheit für die jungen Präsenzdiener, die auf der Insel stationiert sind, etwas zu erleben. Das wissen auch die Mädchen, sodass ein beachtlicher Corso entsteht.
Wir finden zielsicher eine nette Taverne mit gutem Essen und schönem Rundblick auf das Geschehen, dessen Besitzerin lange in Deutschland war und sich gut mit uns verständigen kann.
In der Hauptstadt
Die Hauptstadt von Samothraki mit dem Namen "Chora" liegt im Landesinneren und schmiegt sich eng an das Gebirge. Ihre Hauszeilen sind mit roten Ziegeldächern gedeckt und nur über kleine Gassen erreichbar, die mit unzähligen Stiegen miteinander verbunden sind. Wegen der Enge und Steilheit wagen Autos auch auf den wenigen, befahrbaren Berggassen die Zufahrt nur zu Lieferungen von Waren oder in Notfällen, der Ort ist daher eine große Fußgängerzone. Malerische Blicke hinter jedem Eck inspirieren mich zu einigen Aquarellen.
Auf einem steilen Felsen wird die Hauptstadt von den Überresten einer mittelalterlichen Burg überragt, in der einst wahrscheinlich die Herrscher über das kleine Inselreich wohnten. Heute ist dort wegen der günstigen Lage eine militärische Senderstation untergebracht. Von der Ruine aus kann man weite Teile der Insel überblicken.
In den engen Gassen ist die Zeit für manche Handwerker stehen geblieben. So wie hier der Bäcker seine Teigringe mit Sesam und sein Weißbrot im alten Steinofen herstellt, haben auch die Generationen vor ihm gebacken.
Die Temperaturen klettern um die Mittagszeit wieder über 30 Grad, sodass eine kleine Pause im Schatten gut tut. Wir finden ihn unter einem weit ausladenden, großen Olivenbaum, der den Mittelpunkt eines Ausblicksplatzes bildet und mit Steinbänken gesäumt ist.
Zurück am Fuß des Städtchens finden wir erfreulicher Weise ein kleines Lokal mit typischen, griechischen Speisen, warm gehalten und zum anschauen und aussuchen. Wir essen gefüllte Paprika mit Sauce und Gemüse und auch einen ausgezeichneten Salat.
 Zur Sandbucht nach Malathria
Am nächsten Tag besuchen wir die Bucht von Malathria. Sie ist zwar nur etwa 10 km Luftlinie entfernt, wir erleben aber eine 40 KM-Fahrt über Stock und Stein. In unzähligen kleinen Kurven und Serpentinen geht es auf nur einer Fahrspur dahin, sodass auch die Ausweichmanöver mit den wenigen anderen Kraftfahrzeugen, vor allem einigen Traktoren, immer wieder zur Fahrprüfung wird.
Die letzten 10 Kilometer verdienen eigentlich nicht die Bezeichnung "Straße", sondern ähneln eher einem Wildwechsel. Staubig gelangen wir schließlich an das wirkliche Ende des Weges, das an einer wunderschönen Sandbucht liegt. Jetzt, im Juli und damit mitten in der Tourismussaison treffen wir auch hier keine Urlauber, sondern lediglich drei Einheimische, die zum Baden gekommen sind.
Vorausschauend haben wir unsere Verpflegung mitgenommen, wir können den wunderschönen Strand somit bis in die frühen Abendstunden genießen. Am Nachmittag treffen wir dann doch noch 3 Urlauber und sogar welche aus Österreich. Es ist eine Lehrerin von Bettina, die mit Mann und kleinem Sohn in der Nähe zeltet.
Bei der Rückfahrt nehmen wir uns ganz besonders Zeit für die Landschaft.
Die fruchtbaren Hänge und Wellen, die sich von den Bergen bis an die Küste erstrecken, sind bereits abgeerntet. Das alles überragende Gebirgsmassiv ist ein Inselgebirge ohne Straßen, das man nur als Wanderer und Bergsteiger erforschen kann und um welches sich viele mystische Erzählungen der Bevölkerung ranken.
 Abendstimmung im Bergdorf Profitis Ilias – Das Fest des heiligen Profit
Die Wirtin unseres „Stammlokals“ in Paleopolis macht uns auf ein Fest in einem Bergdorf aufmerksam, dass wir neugierig besuchen. Es liegt ähnlich wie Chora im Landesinneren an einem steilen Hang und ist mit einer schmalen Straße erschlossen
In engen Kurven windet sich die schmale Asphaltstraße den Berg empor. Nach wenigen Kilometern erreichen wir das Bergdorf Profitias Ilias. Hier soll heute Abend zu Ehren des Dorfschutzpatrons, der dem Anwesen auch den Namen gab, ein Fest gefeiert werden. Es ist sechs Uhr abends und vorerst haben nur die Vorbereitungen begonnen. Leicht bekommen wir einen Parkplatz und stellen unser Auto beim kleinen Marktplatz des Dorfes ab. Insgesamt sind es vier Tavernen, die um diesen Platz gruppiert sind. Und bei allen Gaststätten herrscht bereits reges Vorbereitungstreiben. Der Kellner mit weißem Jackett, sonst wahrscheinlich ein Bauer aus der Umgebung, läuft geschäftig hin und her und betreut die riesigen Griller, die überall aufgebaut sind. Am Spieß drehen sich da jeweils vier Ziegen gleichzeitig. Erst als wir genauer hinsehen, bemerken wir, dass oberhalb der Grillstätten auf einem Warmhalteplatz bereits mehrere fertige Ziegen eingepackt liegen. Allein bei diesen vier Tavernen bereitet man sich mit etwa fünfzig Ziegen auf das Fest vor.
 Wir wandern die kleine Hauptstraße entlang und kommen schon nach wenigen Metern zu einer weiteren Taverne, wo man ebenfalls gerade dabei ist etwa zehn Ziegen zu braten. Wir folgen aber vorerst dem sich vergrößernden Strom der Dorfbewohner, die einem Ziel hangseitig zustreben, das wir vorerst als Friedhof identifizieren. Ziel ist aber nicht der Friedhof selbst, sondern eine an seiner Rückseite liegende kleinere Kapelle. Alle Dorfbewohner wollen anscheinend noch ihren Heiligen besuchen, bevor das Fest so richtig in Gang kommt. Die Kapelle steht an einem Abhang gerückt, in malerischer Lage. Von hier aus hat man einen fantastischen Ausblick auf den hinter dem Dorf aufstrebenden mehr als 1500 Meter hohen Berg, der sich mit seinen Hängen an das Dorf herandrängt. Wir bleiben über eine Stunde an dieser Stelle um die Aussicht zu genießen und die schöne Umgebung wirklich auf uns einwirken zu lassen. Dann schlen­dern wir wieder langsam ins Dorf zurück und nehmen auf der Terrasse der ersten Taverne Platz, wo außer uns erst zwei Tische besetzt sind. Selbstverständlich beabsichtigen wir, die anscheinende Spezialität des Festes, nämlich am Spieß gebratene Ziege zu kosten. Bei der Bestellung kommt es zu für uns ungewohnten Fragen. In radegebrechtem Deutsch fragt man uns tatsächlich, ob wir jeder einen oder zwei Kilogramm verspeisen wollen. Por­tionen gibt es an diesem Abend nicht, das wird uns nach und nach klar. Es gelingt uns schließlich, die Bestellung zumindest nur auf einen Kilogramm auszudehen, und da wir als Ausländer eine Art Narrenfreiheit genießen, ist man schließlich bereit, uns diese "kleine Menge" zum Tisch zu bringen. Das Lokal füllt sich immer mehr und bald sind alle Tische besetzt. Jetzt können wir wirklich sehen, dass es mit dem kiloweisen Verspeisen ernst wird. In großen Töpfen wird jede Menge Fleisch aufgetragen und genüsslich und schmatzend von den Bergbewohnern verzehrt. Mit dem Niedersinken der Sonne klingt an zwei Stellen, die sich entgegengesetzt unseres Sitzplatzes befinden, Musik auf. Ich kann auch hier nur wiederholen, ich hätte mir davon keine Kassette gekauft. Obwohl die Musik eine typisch griechische Stimmung vermittelt, ist es nicht sie, die das Fest in Pro­fitias Ilias ausmacht. Hauptfestgrund und Mittelpunkt des Festes, das alljährlich am 20 Juli in diesem Bergdorf stattfindet, ist zweifellos das Essen einer Ziegenherde. Ob hier der Dorfheilige schon zeit seines Lebens mitgewirkt hat, zumindest einmal im Jahr für die Gastwirte einen Profit zu erwirtschaften, wer weiß ? Jedenfalls ziehen zumindest einige der Dorfbe­wohner im wahrsten Sinne ihres Dorfnamens Profit aus dem Fest. Und die Bewohner selbst könnten jederzeit bei der Ziegenessolympiade antreten.
Der Tempel der NIKE
1863 fand hier der französische Konsul Carl Sampoizeau die berühmte "Nike", eine Figur mit Engelsflügeln, die auf einem Sockel stehend, das einstige "Heiligtum der Großen Götter" überschaute.
Das Heiligtum der alten Griechen wurde ein halbes Jahrtausend vor unserer Zeitrechnung erbaut und später immer wieder erweitert und ausgestaltet. Es erstreckt sich ca. 500 Meter von der Küste entfernt am Hang eines Hügels, im Hintergrund das 1 600 Meter hohe Gebirgsmassiv, das schon von Homer erwähnt wird, der der Insel des Windes auch seinen Namen gab.
Die vier Säulen der als "Hieron" bezeichneten tempelartigen Anlage, in der die Weihen zweiten Grades empfangen wurden, bilden heute den Mittelpunkt der Ausgrabungen, die von amerikanischen Wissenschaftern seit 1939 vorgenommen werden. Aus Bildern und Schriftzeichen, verbunden mit den aufgefundenen Gebäuden glaubt man zu wissen, dass in diesem antiken Heiligtum ausgewählte Personen zwei Stufen von Weihen empfangen haben. Es war dies die Weitergabe des Wissens der Gelehrten dieser Zeit. Da zwischen Wissenschaft und Religion noch keine Grenzen vorhanden waren, war es auch die Weitergabe und die Einweihung in Glaubensgrundsätze.
Im angeschlossenen kleinen Museum sind neben verschiedenen Fundgegenständen auch eine korinthische Säule und die Säulen eines Nebengebäudes mit einem Fries, das Tänzerinnen zeigt rekonstruiert. Wie schon erwähnt, befindet sich der berühmteste Fund, Die "Nike", die etwa um 190 v.Chr. datiert wird, im Louvre in Paris.
Das Gelände ist vollkommen frei zugänglich, sodass wir es als Park und Ruheraum nutzen. Man sitzt auf alten griechischen Säulenresten und schaut durch das noch stehende Säulengitter aufs Meer. Die Landschaft beeindruckt auch durch viele Blumen und Sträucher, vor allem aber durch die Lage am wuchtigen Gebirgshang.
Wir lassen dem ersten Besuch noch einen weiteren folgen und erleben auch ein paar Tage später wieder die Magie des Ortes
 Ein Spaziergang am Fonias
Das Gebirge bewirkt, dass die nur 13 x 10 Kilometer große Insel einige Flüsse und Bäche besitzt. Einer der bekanntesten Flüsse auf der Insel ist der Fonias, der auch eine ganze Kette von Wasserfällen besitzt. An seinem Ufer, das von riesigen Eucalyptusbäumen bewachsen ist, wandern wir im kühlen Schatten flußaufwärts. Im kristallklaren Wasser sehen wir keine Fische, dafür aber Süßwasserkrabben und Muscheln.
Nach einer guten Stunde erreichen wir den ersten Wasserfall. Er ergießt sich in ein vielleicht 100 m2 großes, von Felsen gesäumtes  Becken. Die Schönheit der Natur übertrifft die kitschigste Collage.
Der Kellner in unserem Hotel erzählt mir am Abend, dass ein junger Mann dieses Wasserbecken erforschen wollte, tauchte und verschwand. Viele Tage später soll er vom Meer an den Strand gespült worden sein. Es müssten also unterirdische Verbindungen zum Meer bestehen. Diese Erzählung, ob richtig oder nicht, spiegelt ein wenig die Stimmung auf dieser Insel wieder. Der Kleinraum im Meer, der durch das wuchtige Gebirge nur einen kleinen Teil zum Leben freigibt, zwei Drittel mehr oder weniger unerforschtes, jedenfalls unbewohntes Gebiet, der Wind und die Einsamkeit, all das bewirkt bei den Bewohnern große Ehrfurcht vor der Natur. An manchem Winterabend mag man sich da diese oder jene Geschichte erzählen, die von Menschen und Naturmächten berichtet.
Das Dorf Alonia
Nur wenige Kilometer von Kamariotisa, unserem Wohnort entfernt, befindet sich das kleine Dorf Alonia. Die Hügelspitze, an der es liegt, versetzt uns in eine unwirklich wirkende Landschaft. Sie ist mit Findlingen übersät, bevor sie unmittelbar abbricht und den Blick auf ein fruchtbares, grünes Tal freigibt.

www.griechenland-insel.de/Hauptseiten/sa mothraki.htm

Ta Leme, kv


Kommentar von kokkinos vrachos vom 17.08.2019 10:18:20

Moin und Kalimera, mitten im August ist die Fähre kaputt. Seit 10 Tagen sitzen Einheimische und Touristen auf Samothrki fest.

Ithaka war gestern
"Eine relativ erheblich kürzere Zeit, zehn Tage, sitzen Touristen auf der Insel Samothraki im Norden Griechenlands fest. Ihr Ziel, die Hafenstadt Alexandroupoli ist nur 31 Seemeilen entfernt. Und doch können viele von ihren erst zum Wochenende vor der Insel herunter.

Den Touristen ist dabei weniger nach homerischen Gesängen, sondern vielmehr nach homerischem Streit zumute. Die Geschäftsleute der Insel und die dort im Tourismus arbeitenden Angestellten hingegen stehen vor einer ökonomischen Katastrophe. Für sie ist mitten in der Hochsaison das Tourismusgewerbe für 2019 erledigt. Sie klagen über bis zu 100 Prozent Stornierungen.

Was ist geschehen? Samothraki ist eine der Inseln der sogenannten "agoni Grammi". Damit werden Schiffsrouten bezeichnet, die für den Betreiber ohne staatliche Unterstützung wenig lukrativ sind. Viele der griechischen Inseln sind nur im Sommer ein idyllischer Ort zum Leben. Die Winter sind kalt und feucht. Die Seeverbindung zum Festland hängt extrem von den Witterungsverhältnissen ab."
www.heise.de/tp/features/Ithaka-war-gest ern-4499772.html?seite=all

Two ferries to arrive at Samothrace on Wednesday
www.amna.gr/en/article/384979/Two-ferrie s-to-arrive-at-Samothrace-on-Wednesday-

Travelers still stranded on Samothraki
www.ekathimerini.com/243607/article/ekat himerini/news/travelers-still-stranded-o n-samothraki

Ta Leme, kv


Kommentar von kokkinos vrachos vom 19.12.2018 12:48:06

SAMOTHRAKI - Die Insel der Großen Götter, Samothrake

Man mag diese nordägäische Insel mit allen möglichen Eigenschaftswörtern beschreiben, eines wird mit Sicherheit nicht darunter sein: lieblich. Sie ist wild, zerklüftet, wasserreich, windig, karg......

photopedia.info/?page=Tourismus&article= 235|photopedia.info/?page=Tourismus&article=235|samothraki-die-insel-der-grossen-goetter-samothrake


Kommentar von kokkinos vrachos vom 19.12.2018 12:45:51

Kalimera Gerda, habe deinen interessanten Kommentar unter meinen Samothraki-Artikel gerade veröffentlicht (bei in-greece.de muss man sich anmelden, um etwas zu veröffentlichen.....).

Das es viele oder einige Probleme auf Samotraki gibt, habe ich auf Samothraki auch durch Gespräche mit Einheimischen und Auswanderer erfahren. Zwei Probleme habe ich ja auch in meinem kleinen Samothraki-Artikel angesprochen, die vielen Ziegen, die alles kahl fressen und das leergefischte Meer um Samothraki. Ein Tavernenbesitzer aus Kamariotissa sagte zu mir, das die viel zu vielen Ziegen, daß größte Problem auf Samothraki sind. Die durch die Ziegen verursachten massiven Schäden kann man überall auf der Insel sehen.
Die Offenheit und Selbstkritik des Tavernenbesitzers haben mich sehr positiv überrascht. Oft sind ja immer die anderen schuld....

Was mich sehr schockiert hatte, daß der Schulbus im Mai 2012 nicht mehr gefahren ist. Die Rechnungen konnten bei der Tankstelle nicht mehr beglichen werden. So was mitten in Europa macht einen sprachlos.....

Auch Korruption im Zusammenhang mit EU-Projekten ist ein Thema auf der Insel.

Im Sommer 2017 gab es große Trinkwasser-Probleme.

Die medizinische Versorgung und der Mangel an Arbeitsplätze sind wohl die größten Probleme auf den griechischen Inseln.

Die aktuelle Krise, die Austeritätspolitik verschärft natürlich noch einmal zusätzlich die Situation der Insel-Bewohner.

Würde mich gerne weiterhin mit dir über Samothraki austauschen. Leider gibt es ja das Samothraki-Forum seit einigen Monaten nicht mehr. Dort konnten sich die wenigen Samothraki-freunde austauschen.

Ta Leme, Clemens/kv


Kommentar von kokkinos vrachos vom 19.12.2018 11:30:37

Gerda Kazakou aus der Mani hat mich gebeten ihren Kommentar zu veröffentlichen. Was ich hiermit gerne tue.

gkazakou schreibt:
19. Dezember 2018 um 12:19

herzlichen Dank für den link! Ich hätte dort gern kommentiert, fand aber keine Kommentarfunktion, und einen „neuen Artikel2 wollte ich ja nicht gleich schreiben. Die Insel hat – außer ihrer fantastischen Energie und Schönheit – leider auch viele Probleme. Früher konnte man außer mit der SAOS auch mit der viel schnelleren Arsenoi anreisen. Es gab zwar fast kein Straßennetz -nach Pachia Ammos ging ich immer zu Fuß, und auch Kipos war nur mit hochrädrigen Wagen zu erreichen -,aber die Natur war noch viel stärler. Später wurde ine viel zu breite autostraße von Paliohora nach Hora gebaut (wegen der EU-Vorschriften musste sie so breit sein, sonst hätte es keine Finanzierung gegeben). Viele weniger bekannte Wasserfälle wurden durch Rohrverlegungen zerstört, insbesondere der wunderbare Wasserfall von Xiropotamos wurde völlig ausgetrocknet, Oleander und Platanen starben ab, das ehemalige Quellgebiet wurde zur Wüste, was mich sehr traurig machte. Das Wasser wurde für die Felder unten gebraucht, wo man Futtergetreide für die Ziegen anbaute. Auch so ein EU-Blödsinn: für die Muttertiere gab (gibt?) es Prämien, da man in Brüssel ausgerechnet hat, wieviele Ziegen und Schafe man in Europa braucht. Einige Samothraker, die überhaupt nichts mit Viehwirtschaft zu tun hatten, haben wegen der Subventionen ganze Herden angeschafft. Die meisten Tiere grasen weiterhin frei. Dadurch ist die sowieso schon vorhandene Bedrohung der Eichenwälder oberhalb des Fonias durch Tierfraß noch mal gewachsen. In kalten Wintern nagen sie die Wurzeln auch der ältesten Eichen ab, und junge Bäume haben sowieso überhaupt keine Chance. Ein anderes Problem ist, dass die Abwässer von Hora, insbesondere auch einer kleinen Schweinezucht, ungereinigt in den Katsaba abgeleitet werden. Der Bach ist dadurch verseucht.
Aber wie auch immer: mein Herz ist auch nach 20 Jahren, wo ich nicht mehr dort war, mit Samothrake verwachsen.
Wenn du willst, kannst du diesen Kommentar bei dir einfügen. Liebe Grüße, momentan aus Athen

gerdakazakou.com/2016/04/09/samothrake-m on-amour/comment-page-1/


Kommentar von kokkinos vrachos vom 27.09.2017 12:33:51

Moin und Kalimera, die Griechenland Zeitung berichtet heute über die Ausmaße des Unwetters in der Nacht von Montag auf Dienstag.

Unwetter auf Samothraki: Insel unter Schutt und Schlamm
www.griechenland.net/nachrichten/chronik /22396-unwetter-auf-samothraki-insel-unt er-schutt-und-schlamm

vg, kv


Kommentar von kokkinos vrachos vom 08.08.2017 15:29:39

jiassou, es gibt diesen Sommer ein massives Problem mit der Trinkwasserversorgung auf der Insel.

Die aktuellen Ausfälle der Trinkwasserversorgung von Samothraki

Ich schreibe diese Seite, weil das Ausmaß der Probleme der Trinkwasserversorgung von Samothraki unerträglich geworden ist.

Liegt es am Klimawandel, oder sind die Probleme hausgemacht. Es führen sicher viele Faktoren zu dieser fatalen Situation. In etlichen Dörfern von Samothraki gibt es während des Sommers zeitweise kein Trinkwasser aus der Wasserleitung. Heute am 29.06.2017 gibt es seit 6 Tagen entweder nur für 1-2 Stunden oder gar kein Wasser in Alonia, einem Dorf von Samothraki in dem ich wohne. Wenn das Wasser für 1-2 Stunden kommt, fehlt es an Druck. Ein paar Gespräche mit Leuten aus Therma und aus Lakoma ergab fast die gleiche Situation auch für diese Dörfer......

www.samothraki.com/trinkwasser/trinkwass erproblem_d.php

Im Mai 2012 hat mir bereits ein Tavernenbesitzer aus Kamariotissa erzählt, daß die hohe Anzahl von Schafen und Ziegen, ein sehr großes Problem für die Insel ist.

Ta Leme, kv


Kommentar von kokkinos vrachos vom 20.06.2015 21:04:08

Samothrake-Ausstellung im Akropolis-Museum in Athen im Sommer 2015

Vom 20. Juni bis zum 30. September 2015 wird im Athener Akropolis-Museum eine Sonderausstellung zur Archäologie der Insel Samothrake zu sehen sein. Gezeigt werden vor allem Funde aus dem antiken Kabinen-Heiligtum von Paleopolis.

vg, kv


Kommentar von kokkinos vrachos vom 04.03.2015 17:55:09

Kalimera, diesen Winter (Januar) gab es ungewöhnlich viel Schnee auf Samothraki: en.enikos.gr/society/21957,Beautiful_Sam othraki_blanketed_by_snow_-.html

gruß, kv


Kommentar von kokkinos vrachos vom 24.06.2014 13:15:55

Moin, im online magazin crash ist ein längerer Artikel mit vielen schönen Fotos über Samothraki erschienen.

www.crashonline.de/samothraki-entspannun g-der-noerdlichen-aegaeis/

schöne grüße aus Hamburg, kv


Kommentar von kokkinos vrachos vom 27.10.2013 23:18:22

jassas, der Artikel Verwunschene Wälder, sprudelnde Bäche und Wunder bewirkende Schwefelquellen. Samothraki – wo die Hippies Urlaub machen ist nun online: www.samothraki.com unter Reiseberichte.

viel Spass beim Lesen, kv


Kommentar von kokkinos vrachos vom 16.10.2013 19:13:38

jassas, für alle Samothraki-Freunde und Interessierte, in der aktuellen Ausgabe der Griechenland Zeitung (Nr. 401, 9.10. - 15.10.2013) gibt es einen längeren Samothraki-Artikel: "Samothraki - wo die Hippies Urlaub machen" von Alexander Jossifidis.

schöne Grüße aus Hamburg, kv


Kommentar von kokkinos vrachos vom 22.06.2012 11:03:25

hallo dea, ja samothraki ist die insel der wasserfälle. auf grund des wasserreichtums und den vielen flüssen gibt es sehr viel wasserfälle. leider hat es ende mai sehr viel geregnet auf samothraki, da sah man dann auf ein mal überall zusätzlich noch große und kleinere wasserfälle für 2-3 tage.. mir ist keine gr. insel bekannt wo es so viele wasserfälle gibt (wenn ich da falsch liege bitte berichtigen).

das trampen klappt wunderbar auf samothraki. fast jedes auto hält an. kann noch so voll sein, dann wird zusammen gerückt, oft fährt man auch auf der ladefläche des pikups mit.

die beiden busse habe ich im mai nicht einmal in den 13 tagen fahren sehen, standen immer auf dem parkplatz in kamariotissa am hafen rum. fuhren nur morgens für die schulkinder. laut einem deutschen der seit jahren auf der insel lebt, fährt der bus auch oft nicht weil das busunternehmen schulden bei der tankstelle hat.

hoffen wir das samothraki weiterhin so ursprünglich bleibt, und von großen hässlichen hotelbauten etc verschont bleibt. weiterhin muß ein umdenken bei der schaf- und ziegenhaltung stattfinden. die schäden sind jetzt schon zum teil ernorm.

fazit: samothraki ist ein kleines paradies.


Kommentar von Dea vom 22.06.2012 08:39:01

Ja, Samothrake kam uns auch sehr ursprünglich vor. Für uns bleibt es die Insel der Wasserfälle. Wir sind auf dieser Insel das erste Mal seit Jahrzehnten wieder getrampt:-). Unser Wirt meinte, auf Grund des dünnen öffentlichen Busnetzes sei das normal. Es hat auch immer geklappt.