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Stippvisite auf Pserimos

Von Arion

Der Kalymnos-Dolphin verließ am Nachmittag den Hafen von Pothia. Die Tagestouristen waren schon wieder daheim auf Kos und Kalymnos. An Bord etliche Bewohner, die tagsüber auf Kalymnos ihrer Arbeit nachgehen oder auf der "großen Schwester" Einkäufe tätigen. Die einfache Fahrt kostet 4,-€. Zu unserem Entsetzen mußten wir wir die hinteren Außenplätze räumen und in der stickigen Kabine platznehmen. Kein Vergnügen bei 40 Grad und ohne Klimaanlage. Zunächst waren wir sauer darüber, aber bald sahen wir, dass dies eine Fürsorgemaßnahme des Captain war.

Als die Fahrt begann, spritzte das Wasser bis weit über die Reeling des Außenbereiches. Da wir die einzigen Touris an Bord waren, hatten wir Glück: Der Captain (er hieß auch Antonios wie unser Pensionwirt im "Themelina") bat uns in seinen Leitstand. Mit Stolz präsentierte er uns seinen "Speedrunner" und drückte mächtig auf die Tube. Auch Freihändigfahren bei starken Wellengang - kein Problem! 2 Mal täglich macht er die Tour Kalymnos-Pserimos-Mastihari (Kos).

Im Juli/August läuft er auch Plati an. Auf Plati ist dann eine Taverne geöffnet und auf der Insel wohnen vorübergehend 2 Personen. Ich dachte: "So ein Schiet"! In der Regel verreise ich nicht in diesen beiden Monaten, kann also auf Plati nicht meine Nisomanie ausleben.

Am Kai von Pserimos herrschte Hochbetrieb. 30 Pfadfinder mit Betreuer und umfangreichem Gepäck waren mit einer Sonderfähre gelandet und wollten für einige Tage ein Zeltlager errichten. Ansonsten war in den 7 Tavernen, die wir bereits vom Anleger ausmachen konnten, gähnende Leere.

Die Tagestouristen waren bereits weg, nur einige "Einsiedler-Touristen" bevölkerten den sandigen Ortstrand oder saßen auf Balkon oder Terrasse der wenigen Privatunterkünfte. Wir starteten zunächst einen Rundgang durch Avlakia, vorbei an der Grafiotissa-Kirche mit einem kurzen Abstecher ins Landesinnere. Pserimos ist ideal für Leute, die die Seele baumeln lassen wollen.

Da wir eine Abneigung gegen Großraum-Abfütterungshallen haben, entschlossen wir uns die kleine Taverne Manoli aufzusuchen. Die Taverne ist die 3. von dem Anleger aus gesehen rechts. Diese genaue Beschreibung ist für alle wichtig, die mal auf der Insel verweilen möchten. Seit langem haben wir nicht mehr so "in den braunen Eimer gegriffen" wie mit der Auswahl Manoli. Wir bestellten Wein, Greeksalat und Kotopoulo mit Reis. Der Wein schmeckte sauer, die Tomaten hatten kein Aroma, die Hähnchen und Auberginen waren verbrannt. Obwohl wir sagten, das wir in Griechenland bisher noch nie so ein schlechtes Esssen serviert bekamen, bestand der Wirt auf volle Zahlung der geforderten, stolzen 25,-€. Wir waren erbost und verließen grußlos diesen Essenstempel.

Die Rückfahrt mit dem Dolphin durften wir wieder vorn beim Captain verbringen. Wir berichteten ihm und seinen Bruder (Autovermietung Budget) von der Taverne. Nach Ankunft in Pothia wollte er, dass wir mit ihm die Touristen-Information aufsuchen und dort diesen Fall schildern. Sie versprachen, Tagestouristen vor dieser Taverne zu warnen.

Wir beendeten diesen schönen Tag, der etwas getrübt wurde durch das Essen mit einem 4-fachen Ouzo-Absacker (1,50 €) in unserer Lieblings-Ouzerie in der Nähe des Hafens.

Geschrieben 03.07.2007, Geändert 03.07.2007, 1775 x gelesen.

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