Polyegos, die Insel der wenigen Geräusche

Poly was? Außer einigen wenigen Milos und Kimolos-Besuchern und einigen Skippern wird die Insel Polyegos wohl nur den wenigsten hier im Forum was sagen.
Dabei ist die Kykladeninsel Polyegos mit einer Fläche von ca. 18 km2 die größte unbewohnte Insel der Ägäis und eine der größten im Mittelmeer. Polyegos ist die östlichste Insel der "Milos-Gruppe", liegt 6.2 km östlich von Milos und 2 km südöstlich von Kimolos entfernt, und gehört zur Gemeinde Kimolos.
Die höchsten Erhebungen sind der Psilo Vouno mit 347 Meter und der Ksaplovouni mit 354 Meter Meter.

Der Name Polyegos (es gibt mehrere Schreibweisen Polyeghos, Polyaigos) bedeutet "viele Ziegen“, und das sind auch die einzigen Bewohner der Insel. Bis 1951 lebten noch ein Dutzend Bewohner auf der Insel. Es gibt noch eine Kirche zu Ehren der Jungfrau Maria, aus dem Jahre 1622, einen Leuchtturm von 1898,die Reste zweier Trachyt-Steinbrüche, die der Produktion von Mühlsteinen dienten und einige alte Häuser. Die Insel war die meiste Zeit ihrer Geschichte unbesiedelt. Mittelalterliche Berichte erwähnen aber Landwirtschaft in Form von Oliven, Wein, Getreide und Baumwolle.
Die Insel wechselte seit dem Mittelalter häufig die Besitzer; heute ist sie teils im Besitz von der griechisch-orthodoxen Kirche, teils in Privatbesitz.

Ein Fischer von Pollinia/Milos fuhr mich mit seinem alten traditionellen Holzboot (Kaiki) rüber auf die Insel der Ziegen, mit ihrer kargen wilden Landschaft und den schönen Sandstränden.

Mein Ziel war die Insel einmal von West nach Ost zu durchwandern.
Auf der Terrain-Karte Milos/Kimolos/Polyeghos ist der Wanderweg einmal quer über die Insel eingezeichnet. Auch in dem Gratis-Heftchen der Gemeinde Kimolos ist der Wanderweg beschrieben (S.37-38). Um es vorweg zu nehmen, ich habe den Weg nicht gefunden.
Starten wollte ich die etwas über 5km lange Wanderung beim Namenlosen Stand in der Mersini Bucht beim Kap Pounda, bei der kleinen vorgelagerten Insel Manolis. Ich habe zwei Stunden den Weg in dem unwegsamen Gelände gesucht aber nicht gefunden.

So hab ich mir dann die Zeit mit dem erkunden der Insel und fotografieren verbracht.

Keine nervige Leuchtreklame,nichts stört das Auge weit und breit, wo man auch hinschaut– Natur. Eine absolute Ruhe und Einsamkeit findet man hier vor, ich fühlte mich wie Robinson Crusoe. Nur die wilden Ziegen sind zu hören, und die Möwen der vorgelagerten Insel Manolis. Hin und wieder hört man ein Moped oder eine Kirchenglocke von der gegenüberliegende Insel Kimolos, oder ein Schiff in der Meerenge.

Es herrscht einfach Frieden auf dieser Insel.

Ein Wanderweg führt im Nordwesten von den Stränden Vorinno Avlaki und Panaghias to Avlaki steil zur Kirche rauf. Der Weg ist gut zu erkennen, siehe hier: pano.milos-greece.com/polyegos-faros.htm l

Von den Nachbarinseln Milos und Kimolos werden im Sommer gelegentlich Ausflüge angeboten.

Über Anmerkungen und Ergänzungen zu dieser relativ Unbekannten Insel würde ich mich freuen, gruß kokkinos vrachos.