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Über 7 Brücken mußt du gehen - auf dem E4 von Litóchoro nach Prionia

Von awo

Litóchoro liegt auf der östlichen Seite des Olymp-Massivs. Aus den anderen Teilen des Landes gut erreichbar, bietet es sich als Ausgangspunkt einer Olymp-Überquerung auf dem Europäischen Fernwanderweg E4 an. Litóchoro liegt ungefähr 5 Kilometer vom Meer entfernt auf einer Höhe von 300 bis 400 Metern. Auf den E 4 gelangt man am oberen Ende des Dorfes. Der Weg kommt von Dion, das ungefähr 10 Kilometer nordöstlich in der Küstenebene liegt, und führt von Litóchoro in die Schlucht des Gebirgsflusses Enipéas.

Am Ortsausgang von Litóchoro verläuft der E4 ein kurzes Stück auf einem kleinen überdeckten Wasserkanal, in dem sprudelndes Wasser zum Litóchoro-Wasserspeicher geleitet wird. Nach 20 bis 30 Minuten geht es ziemlich steil nach oben, wo man von einem Felsen einen Blick zurückwerfen und eine schöne Aussicht auf Litóchoro, die Küstenebene und das Meer genießen kann. Auf der anderen Seite des Enipéas befinden sich die Zilnia-Klippen, die Bergsteigern als Kletterwände dienen.

Der weitere Weg durch die Schlucht über den E4 ist lang, anstrengend, aber sehr schön. Er verläuft meistens im Schatten des dichten Waldes und in der Nähe plätschernden Wassers, so dass auch höhere Temperaturen erträglich sind. Längere Abschnitte verlaufen auf Treppen, es geht ständig auf und ab. Sobald man die erste Holzbrücke erreicht hat, ist ungefähr die Hälfte der Strecke bis Prionia geschafft.

Der E4 folgt dann weiter dem Enipéas. Mehrfach wird die Seite gewechselt, immer auf kleinen Holzbrücken. Die erste mit einberechnet, sind es sieben an der Zahl. (Man könnte sagen: "Über sieben Brücken mußt du gehen") Die nächste Abwechslung bietet die Höhlenkirche des Heiligen Dionisios. Hier gibt es eine heilige Quelle, an der man die Wasserflasche auffüllen und eine kurze Rast einlegen kann.

Wenig später gelangt man auf dem E4 in die Nähe des Agios Dionisios Klosters. Es wurde im 2.Weltkrieg von einem deutschen Flugzeug bombardiert, weil es Partisanen Unterschlupf gewährt haben soll, und ist deshalb heute noch in Teilen eine Ruine. Es liegt nicht unmittelbar am Weg und wird von der Vegetation verborgen.

Am Wasserfall des Enipéas ist man jetzt schon vorbei. Um ihn zu sehen, wäre es nötig gewesen, vom Weg hinab zum Fluss zu klettern. Im weiteren Verlauf stößt man aber noch auf kleine Wasserfälle und Becken mit kristallklarem Wasser. Es gibt Wanderer, die sich auf den Sandbänken des Flusses ausgestreckt haben und sich auch kurz im Wasser des Flusses erfrischen.

Auf der Wegstrecke durch den Wald kann einem auch schon einmal ein Waschbär begegnen, der aber sehr scheu ist und gleich das Weite sucht. Überhaupt gibt es hier unten mehr Tiere als weiter oben auf dem Olymp. Eidechsen, auch Schlangen, die sich auf dem Weg sonnen, sind ein häufiger Anblick.

Sobald das Tal etwas breiter wird, befindet man sich auf den letzten 1,5 Kilometern vor Prionia. Auf diesen Flächen sollen früher wasserbetriebene Sägemühlen gestanden haben - wie auch in Prionia. Auch das Wrack eines Autos, das offensichtlich von der Straße abgekommen ist und nicht so leicht geborgen werden kann, liegt hier.

Die Straße verläuft etwas weiter oben und hat im Vergleich zum E4 etwa die doppelte Länge (18 km) von Litóchoro bis Prionia. Sie endet auf einem Parkplatz, den man auf dem E4 schließlich auch erreicht. Auf die dortige Jausenstation mit einem Angebot an Speisen und Getränken kann man sich freuen. Der Frappé schmeckt nach einer solchen Tour noch viel besser als sonst. Am Parkplatz befindet sich auch eine Wasserstelle mit fließenden Wasser, die unbedingt genutzt werden sollte, die mitgeführten Wasserflaschen randvoll aufzufüllen. Am Berg kommt keine weitere Wasserstelle mehr! Auch ein Toilettenhäuschen befindet sich hier.

Die Gehzeit auf dem E4 von Litóchoro nach Prionia wird mit 4 bis 5 Stunden angegeben. Darin dürften aber Pausen enthalten sein, denn nach meiner Erfahrung ist diese Zeitangebe recht großzügig kalkuliert. Die Höhendifferenz, die zu überwinden ist, ist auf diesem Abschnitt aber durch das ständige Auf und Ab viel größer als die Höhendifferenz zwischen Litóchoro (400 meter) und Prionia (1060 Meter) vermuten läßt.

Geschrieben 26.07.2011, Geändert 27.07.2011, 10994 x gelesen.

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