Re: CO2-Folgen mit CO2 bekämpfen

Dass das am Ende nicht so heiß gekocht wird wie es im Rezept steht, ist auch klar. Aber ich bin inzwischen sehr empfindlich bei Leuten, die in Ihrer Grundeinstellung immer noch nicht realisiert haben, dass unser Lebensstil nicht weiter gehen kann wie bisher. Vor allem, wenn diese Leute "Entscheidungsträger" sind. Wahlkampf oder sonstige Interessen hin oder her. Und wie immer sage ich ganz klar dazu, dass ich mir da auch an die eigene Nase fassen muss, was meinen Lebensstil und meine Art Urlaub zu machen betrifft.

Aber wenn man, anstatt den Status Quo möglichst zu unterbieten, in Anbetracht der zunehmenden Klimakatastrophen immer noch einen drauf setzt, mehr und weitere Flüge, mehr Wohnfläche, noch dickere Autos, und das alles für noch mehr Leute, dann ist mir klar, dass wir die Welt als Lebensraum für Menschen gerade systematisch zerstören und die Kurve nicht mehr kriegen.

Kleiner Trost: Es versöhnt mich ansatzweise mit der Tatsache, dass mein Aufenthalt auf dieser Welt ohnehin zeitlich begrenzt ist. Zur Gnade der späten Geburt kommt da die Gnade der frühen Geburt dazu, anders gesagt: Wahrscheinlich das beste Zeitfenster erwischt, wenn ich nicht hundert werde.

Bei "versöhnt" denke ich dann aber an meinen Sohn, der, selbst wenn er keine Kinder haben sollte, eine längere Perspektive für sein Leben bräuchte, und die zerstören wir gerade gründlich. Mein Abgang zu gegebener Zeit wäre sicher leichter gewesen in der Annahme, dass die eigene Art weiter existiert, bis sich die Sonne in ein paar Milliarden Jahren zum Roten Riesen aufbläht.

Aber was soll's, ich freue mich jetzt trotz allem auf den bevorstehenden Griechenlandurlaub, bei dem ich vorraussichtlich über 300 Liter Benzin verbrennen werde. OK, das ist im Ergebnis weniger CO2, als ich im letzten Winter fürs Heizen im Gegensatz zu früheren Jahren eingespart habe. Aber immer noch viel zu viel. Lassen kann ich es wider besseres Wissen nicht ;-)